P3 und P4 im Qualifying, P2 und P5 beim Rennen am Hungaroring: Nach Katastrophen-Start läuft es für McLaren gerade richtig gut. 70 Punkte aus den letzten drei Rennen sprechen eine deutliche Sprache. Der generalsanierte MCL60 (B) funktioniert, und das scheinbar überall. Aber bei weitem nicht so gut, wie laut Mercedes.
Norris: Alle Rennen jetzt gut
"Wir haben jetzt drei Rennen mit diesem Update-Paket hinter uns, und alle waren deutlich positiver", freut sich Lando Norris. Besonders Grip und Balance hätten sich bei der B-Spezifikation des McLaren verbessert. "Ich komme jetzt ein bisschen schneller durch die Kurven. Gleichzeitig haben wir versucht, die Balance-Probleme zu verbessern."
Beides Part des dreiteiligen Update-Programmes. In Österreich mit neuem Unterboden, Seitenkästen und Motorabdeckung, in Silverstone mit neuem Frontflügel. Die mechanischen Teile in Ungarn mussten aufgrund längerer Dauer in Design und Produktion auf nach der Sommerpause verschoben werden.
McLaren: Gut, aber noch immer nicht gut genug
"Man will kein Auto, das viel Abrieb hat, aber sich schlecht fährt. Man braucht ein Auto, das sich gut fährt und gleichzeitig eine Menge Abtrieb hat", erklärt Lando Norris. "Wir haben die Last und den Abtrieb verbessert, und das Handling ein bisschen. Beides zusammen hilft dann beim Reifenabbau."
Vor allem bei der Fahrbarkeit und in den langsamen Kurven gibt es aber immer noch viel Verbesserungspotenzial. "Das Auto lässt sich noch immer nicht so fahren, wie ich es gerne hätte. Von einem perfekten Auto sind wir noch weit entfernt. Aber es geht in die richtige Richtung", meint der 23-Jährige.
McLaren: Podien statt Albträume
Zusammengefasst: Das Update funktioniert. Auf unterschiedlichen Strecken, mit unterschiedlichen Charakteristiken und Temperaturen. "Diese Streckentemperaturen waren zu Beginn Stoff unserer Albträume. Und Lando hat es trotzdem aufs Podest geschafft", erzählt der mit seinem fünften Platz nicht unzufriedene Oscar Piastri von Ungarn. "Eigentlich hatte nur Red Bull das bessere Auto."
"Wir sind sehr zufrieden mit unserem Fortschritt. Vor vier oder fünf Rennen haben wir noch damit gekämpft, aus Q1 zu kommen. Jetzt kämpfen wir um Pole Positions und Podien. Das nehmen wir jetzt gerne. Unsere Zeit wird kommen", so Norris.
Das ausgerufene Jahresziel von Platz vier in der Konstrukteurs-WM scheint plötzlich gar nicht mehr so abwegig. "Jetzt sind wir definitiver etwas optimistischer als nach Silverstone", stimmt McLaren-Teamchef Andrea Stella zu. "Zusätzlich zu den schnellen Kurven sind wir jetzt auch in den mittelschnellen konkurrenzfähig."
Auch weil die Konkurrenz am Formel-1-Grid sich nicht so stark verbessern konnten. "Die anderen Teams scheinen einen Schritt zurück gemacht zu haben. Aston und Ferrari waren anfangs klar vor uns", meint Norris. Mercedes' Toto Wolff rechnete nicht mit so einem großen Fortschritt: "Was auch immer es war, sie haben wahrscheinlich eine Sekunde gewonnen."
"Es war nicht eine Sekunde", dementiert Andrea Stella. Eine genaue Zahl wollte der McLaren-Teamchef nicht nennen. Aber: Durch die Weiterentwicklung geht der MCL60 jetzt schonender mit den Reifen um, was zusätzliche Rundenzeit bringt. Nächster Punkt auf der Agenda: Langsame Kurven.
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