Die Stärken des Formel-1-Boliden von Williams? Topspeed, Topspeed und Topspeed! Diese Eigenschaft aus dem Jahr 2022 gilt auch ein Jahr später, doch das Traditionsteam hat das Niveau angehoben und dabei auch an Schwächen gearbeitet. Selbst auf der langsameren Angststrecke in Ungarn gelang Alex Albon ein durchaus beachtlicher elfter Rang. Was geht da erst für ihn und Logan Sargeant beim Highspeed-Klassiker in Spa? Die Vorfreude im Williams-Lager ist groß.

"Ich glaube wir hatten ordentliche Pace auf einer Strecke, die uns nicht liegt. Das ist ziemlich vielversprechend, um ehrlich zu sein. Alex [Albon] klopfte an die Tür für Punkte", freute sich Rookie Sargeant über die Leistungsfähigkeit des FW45 am Hungaroring. Engere Kurvenradien und nur eine längere Gerade sind eigentlich kein Williams-Terrain. Auch Albon selbst hatte nicht erwartet, so nah an Punkten zu sein: "Wir kamen zu dieser Strecke und wussten, dass sie uns nicht liegen würde. Also waren wir am Sonntag schon überrascht."

Logan Sargeant strebt seine ersten Punkte an, Foto: LAT Images
Logan Sargeant strebt seine ersten Punkte an, Foto: LAT Images

Spa wird 'großartige Strecke' für Williams

Eine Woche später kommt mit dem Belgien GP nun streckentechnisch das Kontrastprogramm. Der erste Sektor der Kultstrecke von Spa-Francorchamps ist von La Source über die Legendäre Eau Rouge bis hin zur Le Combes eine einzige Vollgaspassage. Auch im dritten Sektor stehen die Fahrer für die meiste Zeit voll auf dem Gas. Hier sollte der Williams mit seinem geringen Luftwiderstand glänzen. Schon im Vorjahr gelang Albon ein überraschender Punkt. Auf Rang 10 führte er einen Zug eigentlich schnellerer Autos an, da selbst mit DRS keiner der Konkurrenten an der Topspeed-Rakete vorbeigehen konnte.

"Jetzt kommen wir nach Spa, was eine großartige Strecke für uns sein sollte. Das macht Lust. Ich bin aufgeregt, dorthin zu kommen", quoll die Vorfreude aus Sargeant. Der amerikanische Rookie wittert seine große Chance, endlich die ersten Punkte seiner F1-Karriere einzufahren. Albon sieht ebenfalls eine gute Gelegenheit, warnt aber vor starker Konkurrenz: "Es ist definitiv eine Chance auf Punkte. Andererseits sind die McLarens jetzt so schnell und die Alpines sind auch schnell. Es ist jetzt ein Kampf von fünf Autos an der Spitze."

2022 ließ Zugführer Albon niemanden vorbei, Foto: LAT Images
2022 ließ Zugführer Albon niemanden vorbei, Foto: LAT Images

Albon warnt: Verfolgergruppe hinter Red Bull ist groß und Punkte schwer zu erreichen

Die überlegenen Red Bull scheint der Thailänder schon gar nicht mehr mitzuzählen. Tatsächlich muss Williams, um überhaupt einen Punkt zu holen, mindestens drei Autos aus Mercedes, Aston Martin, Ferrari, McLaren und Alpine hinter sich lassen. In Ungarn schönte der Doppelausfall der Alpine das Ergebnis. Albon sieht daher trotz günstiger Strecke eine harte Nummer auf ihn und Sargeant zukommen: "Es fühlt sich so an, als wäre es jetzt, obwohl wir uns verbessern, schwieriger Punkte zu holen." McLaren scheint mittlerweile weit enteilt, aber Aston Martin und Alpine hatten zuletzt Probleme. Für Punkte muss bei Williams dennoch vieles stimmen. Auf eines können sich Albon und Sargeant aber wohl verlassen: Den Williams zu überholen, dürfte wie schon 2022 eine schwierige Aufgabe sein.