Zum Formel-1-Saisonstart 2023 deuteten Aston Martins Ergebnisse auf einen Durchbruch hin. Für Fernando Alonso standen drei Podiumsplätze in Serie zu Buche. Es folgten ein weiterer dritter Platz in Miami und zwei zweite Plätze in Monaco und Kanada. Doch schon in Spanien machte sich ein Umschwung bemerkbar. Mercedes rüstete in der Weiterentwicklung auf und überholte in Barcelona den britischen Rennstall in der Konstrukteurswertung.

Neben Mercedes legte sich auch McLaren in Sachen Upgrades kräftig ins Zeug. In Österreich gab es zwar auch für Aston Martin ein umfassendes Upgrade-Paket, von Erfolg war das aber noch nicht geprägt. Stattdessen ging es für das Team seit Österreich kontinuierlich bergab. Zuletzt erzielten Alonso und sein Teamkollege Lance Stroll gerade einmal drei Punkte. Der Große Preis von Ungarn war damit die schlechteste Vorstellung der beiden Aston-Martin-Piloten in der Saison 2023.

Fernando Alonso ratlos: Dachten, dass wir stärker wären

Fernando Alonso im Rennen in Ungarn, Foto: LAT Images
Fernando Alonso im Rennen in Ungarn, Foto: LAT Images

"Wir waren nicht schnell genug, um irgendjemanden vor uns herauszufordern und hinter uns gab es keine Gefahr", so Alonso nach dem Rennen in Ungarn. Ratlos war der Spanier bereits im Qualifying. Das Auto fühlte sich gut an, mit den Topteams konnte der AMR23 aber nicht mithalten. Alonso qualifizierte sich auf Rang acht. Teamkollege Lance Stroll schaffte es nicht einmal ins Q3 [Startplatz 14]. Ein Aufwärtstrend war auch im Rennen nicht zu erkennen. Dabei schwärmte Alonso in Großbritannien noch von einem besseren Ergebnis auf dem Hungaroring.

Denn schon in Silverstone war die Ausbeute der beiden Piloten erstmals einstellig. Alonso rechnete aber damit, dass die Streckencharakteristik in Ungarn dem AMR23 deutlich besser liegen würde. "In Silverstone haben wir erwartet, dass wir nicht so gut sein würden. Aber in Budapest dachten wir, dass wir etwas stärker sein würden", so Alonso.

Mit dieser Prognose lag der Spanier aber falsch. "In den letzten beiden Rennen [Großbritannien GP und Österreich GP] hatten wir ein paar Probleme. In Silverstone hat uns das Safety-Car geholfen, den siebten Platz zu erzielen, was [der Platz] besser war als unsere eigentliche Pace. Heute [Ungarn GP] entsprach der neunte Platz unserer Pace", sagte Alonso. Nun sei Aston Martin nur noch die fünfte Kraft. "Wir liegen hinter Mercedes, Red Bull, Ferrari und McLaren, was mehr oder weniger das ist, was wir im Qualifying und im Rennen gesehen haben", so Spanier.

Letztendlich reichte es bei Alonso und Stroll nur für den 9. und 10. Platz. Auch Teamkollege Stroll hat dafür keine Erklärung: "Wir müssen unser Auto anschauen. Die anderen haben sich bezüglich der Pace verbessert. Wir müssen noch ein paar Dinge über das Auto lernen, gerade schöpfen wir es nicht komplett aus." Doch das Auto ist nicht die einzige Bürde: Die neuen Reifen machen den beiden Piloten ebenfalls das Leben schwer. "Wir müssen die neuen Reifen verstehen. Wir stecken alle im gleichen Boot, also müssen wir einen besseren Job machen", so Alonso.

Alonso über Upgrades: Zu viele Fragen und keine Antworten

Zuletzt brachte Aston Martin in Österreich ein großes Upgrade-Paket, Foto: LAT Images
Zuletzt brachte Aston Martin in Österreich ein großes Upgrade-Paket, Foto: LAT Images

In puncto Weiterentwicklung macht sich bei Aston Martin Ratlosigkeit breit. McLaren und Mercedes hatten keinen guten Saisonstart, im Entwicklungswettlauf holten die Rennställe aber zügig auf. Auch andere Teams feierten inzwischen - zumindest im Qualifying - hin und wieder einen Durchbruch. "Wir haben alle viele Fragen, aber wir wissen nie genau, was die Ursache ist. Im Qualifying in Österreich war Hülkenberg im Haas Vierter, wo wir alle überrascht waren. In Silverstone war Williams sehr schnell. Hier [in Ungarn] war Alfa Romeo sehr stark. Aber im Rennen gleicht sich normalerweise alles wieder aus" sagte Alonso. "Die Top-Teams sind immer vorne und wir sind nur das Schlusslicht dieser Top-Teams. Wir müssen in dieser Gruppe wieder an die Spitze kommen."

Ob und wann das nächste Upgrade-Paket kommt, weiß der Spanier aber noch nicht. "Es ist nicht so, dass jeder einfach die Weiterentwicklung abschließt und bis zum nächsten Jahr wartet. Wir werden alle versuchen, Upgrades an den Start zu bringen. Einige Weiterentwicklungen funktionieren manchmal besser als erwartet und manchmal schlechter als erwartet und hoffentlich ist der nächste Schritt für uns ein guter."

Ob das Aston Martin gelingt? In unserem Talk-Video diskutieren Marco und Moritz über die Upgrade-Situation bei der Mannschaft von Mike Krack und Lawrence Stroll:

Aston Martin strauchelt! Ist der Höhenflug schon vorbei? (10:49 Min.)