Timo Glock wagte sich im Rahmen des Formel-1-Wochenendes in Ungarn an eine ganz neue Herausforderung und ging beim Rennen des Porsche Supercups an den Start. Der ehemalige F1-Pilot pilotierte einen speziell in goldener Farbe gehaltenen VIP-Porsche über den Hungaroring. Trotz seines Erfahrungsrückstandes konnte der Deutsche dabei einen Achtungserfolg für sich verbuchen.
Glock überquerte nach dem 15-ründigen Rennen am Sonntag die Ziellinie als 18. in einem Feld von 29 Fahrern. Ein Ergebnis für den Motorsport-Routinier, das auf den ersten Blick nicht sonderlich spektakulär aussieht, allerdings aufgrund der speziellen Charakteristik des Cup-Porsche und der Erfahrung der Konkurrenz äußerst respektabel ist.
Timo Glock: Punkteplatzierung dank Strafen
Dementsprechend freute sich Glock nach der Zieldurchfahrt. Im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com sagte der ehemalige BMW-Werksfahrer: "Was mich sehr glücklich gemacht hat, war, dass ich mithalten konnte". Doch die richtig gute Nachricht kam erst Stunden nach dem Rennen. Denn gleich drei Piloten, die das Rennen vor ihm beendet hatten, erhielten nachträglich Strafen. Dadurch rückte Glock bis auf die 15. Position auf.
Im Porsche Supercup erhalten die Top-15 eigentlich Punkte. Da Glock aber nur als Gaststarter unterwegs war, wurde er mit keinem Zähler belohnt. Dafür gewann der Hesse etwas anderes. Glock hatte nämlich mit dem ehemaligen DTM- und Supercup-Fahrer Christian Menzel eine Wette abgeschlossen. Menzel, der den Gaststart von Glock eingefädelt hatte, prognostizierte ihm ein hartes Rennen voraus und versprach Glock einen Champagner, falls dieser es schaffen würde, unter den ersten 15 zu landen.
Wette gegen Christian Menzel gewonnen
"Er hat Glück gehabt, dass so viele Zeitstrafen kamen", lachte Menzel über seine verlorene Wette. "Aber schön, dass es doch noch unter die ersten 15 gereicht hat. Er kriegt ein Glas Champagner!", versprach Menzel und lobte die Leistung von Glock: "Jeder der Ahnung hat, lacht nicht über Timo. Wer Ahnung hat weiß, was er da als Gaststarter mitgemacht hat. Die Konkurrenz ist so stark und die Autos sind so schwer zu fahren."
Mit nur zwei Tests Vorbereitung musste Glock am in Budapest die ersten Kniffe für das Rennwochenende der Cup-Porsches erlernen. Glock erklärte etwa, dass die Michelin-Reifen des Markenpokals nach einer Session der Formel 3 oder Formel 2 aufgrund des Gummis auf der Strecke für ein vollkommen anderes Fahrgefühl sorgten, mit der er lange zu kämpfen hatte.
Glock im Porsche Supercup: Dreher und harte Zweikämpfe
Der frühere Toyota-Pilot ging von Platz 24 aus ins Rennen, verbrachte nach einer guten Startrunde einen Großteil des Cuplaufes unter den Top 20 und war in zahlreiche Zweikämpfe verwickelt. Als die einzigen Safety-Car-Phase des Rennens eingeläutet wurde, erwischte ein Konkurrent den fünffachen DTM-Sieger links hinten und schickte ihn in einen Dreher, der aufgrund der SC-Phase aber keine Auswirkungen auf seine Position hatte.
Glock kam in dem Rennen dennoch voll auf seine Kosten. "Es gab keine Runde, in der ich nicht am Lachen war und ein dickes Grinsen im Gesicht hatte, weil die Autos einfach brutal viel Spaß machen", sagte er. "Hier gibt es Kurven, in denen bist du ständig am Limit. Du bist ständig am Kämpfen", so Glock. In diesem Jahr wird es aufgrund von Glocks Verpflichtungen als TV-Experte wohl zu keinem weiteren Start in der Serie kommen. "Aber mal sehen, was sich nächstes Jahr ergibt", gab er sich hoffnungsvoll für eine Rückkehr.
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