Haas oder nichts. Seitdem Williams Logan Sargeant beim Großen Preis der USA als Stammfahrer für die Formel-1-Saison 2023 (fast) fix verkündete, hat Mick Schumacher nur noch eine Chance um seine Karriere in der Königsklasse zu retten: Die Zukunft des Sohnes von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher hängt von Haas ab.

Der US-amerikanische Rennstall lässt sich bei seiner Bekanntgabe der Fahrerpaarung für das kommende Jahr Zeit. Schumacher scheint nach mehreren Unfällen in seinen bisherigen beiden Formel-1-Jahren die Gunst des Teams nicht mehr auf seiner Seite zu haben, doch bislang tat sich der Rennstall rund um Teamchef Günther Steiner schwer damit, einen Ersatz zu finden.

Günther Steiner: Fahrerentscheidung vor Abu Dhabi

Nico Hülkenberg soll die besten Chancen haben seinem Landsmann in der Königsklasse nachzufolgen, aber auch Antonio Giovinazzi wurden aufgrund seiner beiden Trainings-Einsätze für Haas in der Formel-1-Saison 2022 Chancen nachgesagt.

Im Rahmen des Mexiko-GPs nannte Steiner eine Deadline für die Fahrer-Entscheidung der Mannschaft aus Kannapolis: Den Großen Preis von Abu Dhabi am Ende der Saison. Der Südtiroler begründete diesen Stichtag pragmatisch: "Unser Ziel ist es in Abu Dhabi zu wissen, wer nächstes Jahr das Auto fährt. Denn dann kann derjenige auch das Auto bei den Testfahrten in Abu Dhabi fahren".

Nach dem Saisonfinale gehen wie bereits in den letzten Jahren direkt am Dienstag und Mittwoch die Post-Season-Tests auf dem Yas Marina Circuit über die Bühne. In der Formel 1 ist es ein gewohntes Bild, dass Piloten nach einem Wechsel oder vor ihren Debüt als Vollzeit-Fahrer, dort ihren Einstand beim neuen Team feiern. Mick Schumacher bestritt beispielsweise sein Haas-Debüt beim Abu-Dhabi-Test im Jahr 2020.

Mick Schumacher: Keine Punkte seit Österreich, Pech in Austin

Schumacher wartet seit dem Großen Preis von Österreich im Juli auf Punkte in der Formel 1. Das lässt sich zum einen auf die über die Saison absteigende Leistungskurve von Haas zurückführen, zum anderen auch auf etwas unglücklich Rennverläufe. Am vergangenen Formel-1-Wochenende in Austin befand sich der Deutsche etwa auf dem Weg zu einem Top-10-Resultat.

Ein Schaden am Auto aufgrund von Trümmern auf der Strecke warf Schumacher allerdings weit zurück, weshalb er nur auf der 14. Position landete. Zum Vergleich: Teamkollege Kevin Magnussen, der vor Micks letztem Boxenstopp hinter dem Formel-2-Champion von 2020 lag, landete schlussendlich auf Rang 8.

Steiner, der in der Vergangenheit nicht an Kritik gespart hatte, verteidigte deshalb seinen Piloten: "Er konnte im Rennen nicht mehr herausholen, da sein Wagen beschädigt war. Er verlor etwa 30 Punkte an Abtrieb weil er in die Trümmer geraten war", sagte der Teamchef und fügte hinzu: "Wir wissen nicht, was ansonsten möglich gewesen wäre."