Das Formel-1-Rennen in Singapur hätte für AlphaTauri einer der besten Grands Prix der Saison werden können. Die Ausgangslage war so gut wie schon lange nicht mehr: Sowohl Pierre Gasly als auch Yuki Tsunoda qualifizierten sich unter den ersten Zehn und in der Frühphase des Rennens konnten sich beide auch in den Top 10 behaupten.

Am Ende des Tages steht das Team jedoch mit einem mageren Pünktchen da und nicht nur das: In der Konstrukteurs-WM büßte die Mannschaft aus Faenza auch noch die neunte Position an Aston Martin ein."

Gasly schimpft gegen Strategie

Laut Pierre Gasly geht die Schlappe in Singapur vor allem auf die Kappe der AlphaTauri-Strategieabteilung. Der Franzose ärgerte sich nach dem Rennen über die Strategie seines Rennstalls. "Wir hatten alles in der Hand und haben es weggeworfen, weil wir uns zu früh für einen Boxenstopp entschieden", schimpfte der Ex-Red-Bull-Fahrer.

Gasly war auf Rang 7 liegend in Runde 33 nach George Russell überhaupt erst der zweite Fahrer, der auf Slick-Reifen wechselte. Ein Großteil seiner direkten Konkurrenten stoppte erst eine oder zwei Runden später. Da Gasly etwas Zeit benötigte, um die Medium-Reifen auf Temperatur zu bekommen gelang einer Reihe von Fahrern der Overcut und der 26-Jährige wurde innerhalb von zwei Umläufen auf P10 durchgereicht.

"Es geschah zu einem Zeitpunkt, an dem wir es nicht nötig gehabt hätten", beklagte er sich. Erschwerend kam noch hinzu, dass nur eine weitere Runde später eine Safety-Car-Phase ausgerufen wurde und dadurch nicht nur das Aston-Duo Vettel und Stroll vorbeikam, sondern auch Daniel Ricciardo einen billigen Boxenstopp abstauben konnte.

Vor allem stört sich der einmalige Grand-Prix-Sieger an der Art und Weise, wie die Entscheidung getroffen wurde. "Es gab keine Kommunikation, keinen Dialog. Das verstehe ich nicht ganz", beklagte er sich. "Es war klar, dass der Boxenstopp zu früh war", so Gasly.

"Wir hatten die Track Position in Singapur in auftrocknenden Bedingungen, da weiß man dass es schwierig ist die Reifen aufzuwärmen. Ich sehe einfach nicht den Sinn dahinter, warum wir einfach die Position aufgaben", führte Gasly seine Wutrede zu Ende. Seiner Kalkulation zufolge wäre die fünfte Position ein realistisches Ergebnis gewesen.

"Es ist frustrierend, einmal in 18 Rennen haben wir die Möglichkeit auf P5 zu kommen und dann treffen wir nicht die richtige Entscheidung", so Gasly. Die AlphaTauri-Blamage am Rennsonntag wurde noch damit abgerundet, dass auch Yuki Tsunoda in Runde 35 seine Punkte-Chancen in der Mauer versenkte.