Pierre Gasly sorgte beim Formel-1-Rennen in Monaco für mächtig Action im hinteren Mittelfeld. Nach einem frühen Boxenstopp rollte der AlphaTauri-Pilot das Feld von hinten auf und sorgte für mehrere spektakuläre Überholmanöver. Dennoch reichte es nicht für Punkte.

Beim Rennstall aus Faenza hatte man sich bereits am Qualifying-Samstag verzockt. In einem turbulenten Ende von Q1 entließ man den einmaligen GP-Sieger zu spät auf die Strecke. Gasly überquerte die Start-Ziel-Linie deshalb wenige Sekunden nach Ablauf der Zeit und musste so hilflos zusehen, wie er aus den Top 15 verdrängt wurde.

Gasly setzt alles auf Risiko

Vor dem Formel-1-Rennstart im Fürstentum war der Franzose deshalb vollkommen darauf eingestellt, eine Risiko-Strategie zu versuchen und der Regen eröffnete die Möglichkeit dazu. "Ich hatte von da hinten nichts zu verlieren, deshalb fuhr ich sofort an die Box", erklärte Gasly, "ich wollte nicht auf derselben Strategie wie die anderen vor mir sein".

Bei AlphaTauri steckte man bereits vor der ersten Rennrunde unter grünen Bedingungen die Intermediate-Reifen auf. Eine Wahl, die sich auszahlen sollte, auch wenn es sich für Gasly ursprünglich nicht so anfühlte. "Als ich aus der Box herauskam, dachte ich dass es eine schlechte Idee war", sagte der 26-Jährige, der auf den ersten Metern erstmal nach Grip suchen musste.

So überholt man in Monaco

Dennoch konnte er bereits eine Runde später, seine Reifen auf Temperatur bringen, die Pace der Führenden mitgehen und seinen direkten Mittelfeld-Konkurrenten mehrere Sekunden pro Runde abnehmen. "Ich war so viel schneller als diese Fahrer, und wollte sie überholen. Ich musste mich aber beruhigen, denn sie haben gut verteidigt und ich hatte meistens keinen Platz. So musste ich kreativ werden", beschreibt Gasly.

In Runde 12 bremste er Guanyu Zhou aus, der in Mirabeau zu wenig abgedeckt hatte. Einen Umlauf später war dann Daniel Ricciardo an der Reihe. Ausgangs der Tabac-Kurve - eigentlich keine Überholstelle - fand Gasly genügend Traktion, um sich am McLaren vorbei zu manövrieren.

Anschließend machte Gasly für den restlichen ersten Stint Druck auf Kevin Magnussen. Doch mit weiteren Überholmanövern konnte er nicht aufhorchen lassen. Der Haas-Pilot verabschiedete sich in Runde 19 durch einen Defekt von selbst. Da gegen Ende des Intermediate-Stints die Reifen am AT02 eingingen und sich AlphaTauri mit Wechsel auf Trockenreifen etwas zu viel Zeit ließ, rutschten Gasly das dritte Punkteresultat in der Formel-1-Saison 2022 durch die Finger.

Obwohl Gasly damit erstmals in seiner F1-Karriere auf dem Circuit de Monaco die Punkte verpasste - bisher war sein schlechtestes Resultat P7 - zog er ein gutes Resümee über das Rennen: "Wenn wir die Pace im Training und im Rennen beachten, können wir viel positives von diesem Wochenende mitnehmen. In Monaco von P17 auf P11 zu fahren, damit kann man glücklich sein", folgerte Gasly.