Racing Point präsentierte sich bei der Formel 1 in Ungarn im Qualifying als zweite Kraft, doch im Rennen schafften es Lance Stroll und Sergio Perez wieder nicht auf das Podium. Diesmal schienen sie schlichtweg nicht schnell genug - Lewis Hamilton dominierte das Rennen, während sich Max Verstappen und Valtteri Bottas um die letzten beiden Podiumsplätze stritten.

Lance Stroll, von Platz drei losgefahren, verbrachte über weite Strecken ein einsames Rennen auf dem vierten Platz, den er schließlich auch nach Hause fuhr. Sergio Perez kam beim Start nicht vom Fleck und fiel von Platz vier auf sieben zurück. Weiter nach vorne kam er danach nicht mehr. Stroll glaubt allerdings, dass er eigentlich auf dem Podium hätte stehen können.

Stroll glaubt: Podium gegen Bottas war möglich

"Wir haben ein paar Chancen verpasst, ein Podium wäre vielleicht möglich gewesen", versichert Stroll nach dem Rennen. "Mit Bottas am Ende. Er kam zum Stopp, wir hatten aber wieder Regen erwartet und versuchten deshalb länger auf der Strecke zu bleiben. Er stoppte, und hat einen Undercut gegen uns ausgeführt."

Stroll spricht vom zweiten Boxenstopp, als alle Fahrer vom ersten auf den zweiten Satz Trockenreifen wechselten. In Runde 33 lag er nach einem guten Start nämlich noch knapp vor Bottas auf dem dritten Rang. Dann holte Mercedes Bottas zum Stopp, Racing Point war mit dem Kopf bei der Regenprognose und wartete bis Runde 36.

"Der Regen kam nicht, das war ein bisschen unglücklich", meint Stroll. In diesen Runden drehte Bottas auf, führte einen Undercut aus, und als Stroll danach wieder auf die Strecke zurückkam, hatte er den dritten Platz an den Mercedes verloren. Stroll beschwört: "Ich glaube, wir hatten definitiv die Pace, um das Podium gegen ihn zu verteidigen. Aber diese Dinge passieren eben."

Szafnauer zweifelt: Racing Point nur ohne Verstappen am Podium

Strolls Teamchef Otmar Szafnauer hingegen zweifelt daran, dass Racing Point das hätte schaffen können. "Wäre Max nur ein bisschen härter in die Wand eingeschlagen, wäre es möglich gewesen", witzelt er hinsichtlich Max Verstappens kleinem Crash in der Sichtungsrunde vor dem Start. Verstappens Auto wurde repariert, und er und die beiden Mercedes machten die Podiumsplätze dann unter sich aus. Racing Point blieb im Rennen außen vor.

Verstappen war schon nach dem ersten Stopp vorbei an Stroll, Foto: LAT Images
Verstappen war schon nach dem ersten Stopp vorbei an Stroll, Foto: LAT Images

"Aber das ist das Beste, was wir heute hier machen konnten", meint Szafnauer zum vierten Platz. "Heute gibt es Dinge, die wir rückblickend ein bisschen besser hätten machen können. Sergio hat auf jeden Fall sein Rennen nicht optimiert - Lance auf vier, Sergio auf sieben, hauptsächlich wegen einem schlechten Start."

Perez: Abenteuer im Ungarn-Verkehr

"Ich hatte einfach zu stark durchdrehende Räder in der ersten Phase, das kostete uns viele Plätze", meint Sergio Perez selbst nach dem Rennen. Ein Ausritt in der Frühphase des Rennens warf ihn noch weiter zurück, bis hinter den Red Bull von Alex Albon. "Ich hatte ein paar Abenteuer da draußen und bin im Trockenen rausgerutscht, und hatte Glück, dass ich die Wand nicht berührt habe."

"Wenn ich freie Fahrt hatte, konnte ich die Pace des Autos zeigen, nur die in der ersten Runde verlorene Zeit war teuer", meint Perez. Er verbrachte schließlich fast das ganze Rennen hinter Alex Albon und Sebastian Vettel.

Aber der vierte Platz freut das ganze Team auf jeden Fall. Teamchef Szafnauer spricht von einem "exzellenten Ergebnis nach einem reifen Rennen, um ein sehr starkes Wochenende zu beenden." Er ist sich sicher: "In zukünftigen Rennen haben wir das Potential, noch mehr abzuliefern."