Renault-Pilot Nico Hülkenberg erzielt auch beim zweiten Grand Prix der Formel-1-Saison 2018 ein starkes Ergebnis. In Bahrain macht der F1-Pilot gegenüber dem Saisonstart in Australien sogar eine Position gut, sieht die Zielflagge beim Wüstenrennen als Sechster.

Nico Hülkenberg schlägt Sainz in Bahrain um 40 Sekunden

Damit liegt Hülkenberg klar vor Teamkollege Carlos Sainz, der als Elfter eine neuerliche doppelte Punktausbeute für Renault verpatzt. Stolze 40 Sekunden trennen den Spanier im Ziel vor dem Platzhirsch des Teams. "Nico ist auf einer für uns schwierigen Strecke toll gefahren. Carlos' schwacher Start hat sein ganzes Rennen verdorben, was wieder bewiesen hat, dass jedes Detail zählt", spart Renault-Teamchef Cyril Abiteboul nicht mit Kritik.

"Wir müssen analysieren, was da am Start geschehen ist, denn ich hatte einfach viel zu stark durchdrehende Räder", verteidigt sich Sainz. "Dann hing ich im Verkehr, auch nach beiden Stopps und konnte nicht wirklich etwas ausrichten."

Hülkenberg: Toro Rossos Pace Renault ein Dorn im Auge

Schon das ganze Wochenende, auch vor dem eigentlichen Rennen also, hatte Sainz allerdings keinen Stich gegen Hülkenberg gesehen. Der Emmericher müsste wegen seiner teaminternen Statusbehauptung also eigentlich bester Laune sein. Ist er aber nicht, als ihn Motorsport-Magazin.com nach dem Bahrain GP zum Interview unter vier Augen spricht.

Er habe mit P6 das bestmögliche Resultat für Renault herausgeholt, sagt Hülkenberg. Was positiv klingt, ist negativer gemeint als es scheint. "Es ist für uns gelaufen wie erwartet", sagt Hülkenberg zwar. Aber: "Benzinsparen war leider ein Riesenthema heute. Die Pace von Toro Rosso war dann aber nicht überraschend. Die sag am Freitag schon sehr gut aus", berichtet Hülkenberg.

Hülkenberg: Müssen Probleme jetzt schleunigst beheben

"Das ist uns natürlich ein bisschen ein Dorn im Auge, dass die heute schneller und so viel vor uns im Ziel waren", ärgert sich der Renault-Fahrer über 24 Sekunden Rückstand auf Haas-Pilot Kevin Magnussen und sogar 37 auf Toro Rosso Honda-Hero Pierre Gasly. Doch wieso war das so?

"Wir haben einfach ein paar Probleme im Auto drin, wieder diese Charakteristikprobleme. Die müssen wir schleunigst in den Griff bekommen", erklärt und fordert Hülkenberg. Vor allem fällt das auf den Geraden auf. Überragende Topspeeds muss man bei Renault mit der Lupe suchen. "Ja, wir sind mit Topspeed nicht gesegnet", gibt Hülkenberg zu. Was soll er die Tatsachen auch kleinreden?

Darum ist Renault auf der Geraden so langsam

Der Grund ist jedoch interessant. Mangelnde Power allein stellt nicht das Problem da. Renault kommt mit dem R.S.18 aktuell einfach nur zurecht, wenn man mit extrem viel Abtrieb fährt. "Wie so oft funktioniert es für uns besser, mehr Downforce zu fahren. Das ist besser für das Auto und die Gesamtperformance. Das bringt natürlich Luftwiderstand und dementsprechend sind wir dann ein bisschen langsam auf der Geraden", schildert Hülkenberg, liefert damit zugleich die Erklärung für die riesigen Probleme Renaults mit dem Benzinverbrauch, die in diesem Ausmaß in Bahrain sonst von keinem Team zu vernehmen waren.

Insgesamt überwiegt bei Hülkenberg trotz eines für ihn absolut sauberen und soliden Rennens in Bahrain somit die Enttäuschung fast genauso wie bei Carlos Sainz. Klare vierte Kraft der Formel 1? Ist Renault wider Erwarten so mancher Experten nun doch nicht. "Ich glaube aber nicht, dass wir selbst fest damit gerechnet haben. Wir haben es uns natürlich gewünscht. Aber der Wunsch wurde bis jetzt nicht erfüllt", sagt Hülkenberg.

Renault nicht klarer Vierter? Hülkenberg: So ist das Business eben

"So ist es aber einfach in dem Business hier. Die anderen haben einen guten Job gemacht. Haas und jetzt auch Toro Rosso. Ich glaube Toro Rosso war schon in Melbourne schnell, aber dort sind einfach zu viele Sachen bei denen schiefgegangen. Mit McLaren sind es dann drei Teams, mit denen wir im direkten Kampf stehen. Wir müssen einen guten Job machen, damit wir die in den Griff bekommen dieses Jahr!"

Wie? Ganz einfach: "Wir müssen einfach schauen, wir brauchen schneller Updates am Auto, müssen entwickeln und das Tempo hochhalten", meint Hülkenberg insbesondere mit Blick auf McLaren, die er hier zunehmend stark erwartet. Noch dazu muss Renault vor allen die Rennpace verbessern. "Das war besonders mit den Softs nicht sehr gut. Das müssen wir analysieren, verstehen und so schnell wie möglich verbessern", sagt Abiteboul. Leichter gesagt, als getan.

Formel 1 2018: So gelang Vettels zweiter Streich: (05:49 Min.)