Red Bulls Irrfahrt in Sachen Motor ist beendet. Teamchef Christian Horner gab am Rande des Abu Dhabi GP bekannt, dass sich das vierfache Weltmeisterteam mit einem Hersteller über eine Zusammenarbeit in der Saison 2016 geeinigt hat. Einen Namen nannte Horner zwar nicht, nach den Absagen von Ferrari, Mercedes und Honda ist jedoch ein Verbleib bei Renault das einzige realistische Szenario.

"Das nächste Jahr wird ein Übergangsjahr. Wir haben eine Vereinbarung mit einem Motorenhersteller für nächstes Jahr, die in den nächsten Tagen hoffentlich bestätigt werden wird", erklärte Horner beim Saisonfinale. "Es wird einen Entwicklungspfad geben, was ironischerweise ist, was wir vor zwölf Monaten versucht haben, und wir werden sehen, wie es läuft."

Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko wollte den Deal allerdings noch nicht bestätigen. Gegenüber Motorsport-Magazin.com forderte er Geduld. "Wir müssen das Meeting zwischen Ecclestone und Renault abwarten, davon hängen wir ab."

Kommt der Alternativmotor?

Unklar ist, welche Bezeichnung der Renault-Motor tragen wird. Der französische Hersteller steht vor der Übernahme des Lotus-Teams, weshalb das von Red Bull eingesetzte Aggregat über einen anderen Namen verfügen könnte. Zuletzt war auch über ein Engagement von Motorenpapst Mario Illien bei Renault spekuliert worden, um das Leistungsdefizit der schwächelnden Power Unit zu beheben.

Red Bull setzt weiterhin auf Renault, Foto: Renault Sport F1
Red Bull setzt weiterhin auf Renault, Foto: Renault Sport F1

Red Bulls Hoffnungen ruhen allerdings nach wie vor auf dem sogenannten Alternativmotor. Dieser sollte laut Plänen der FIA 2017 eingeführt werden und die Macht der arrivierten Hersteller gegenüber den Privatteams schwächen. Beim jüngsten Meeting der F1 Kommission fand das Vorhaben allerdings keine Mehrheit. Eine Lösung des Dilemmas wird nun bis 15. Januar 2016 angestrebt. In Abu Dhabi kommt es zu einem Treffen zwischen der FIA und den Motorenherstellern.

Toro Rosso fährt mit Ferrari-Motoren

Der bevorstehende Deal zwischen Red Bull und Renault ist auch eine gute Nachricht für Toro Rosso. Das Nachwuchs-Team ist sich bereits seit geraumer Zeit mit Ferrari über die Verwendung von 2015er-Motoren einig, muss mit der Unterfertigung des Vertrags jedoch auf Red Bull warten. Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz gab am Donnerstag in Abu Dhabi bereits einen Hinweis darauf, dass die Dinge gut stehen.

"Es ist eine Erleichterung, dass es unser letztes Rennen mit Renault ist", sagte der Spanier. "Ich glaube, wir werden nächstes Jahr mit Ferrari mehr Power haben und auch eine bessere Zuverlässigkeit." Renaults Problem sei in der Fabrik zu suchen, so Sainz. "Sie haben ihn [den Motor] nicht zum Arbeiten gebracht, aber es sind die Leute hier im Paddock, die beschuldigt werden, obwohl sie nur versuchen aus dem, was sie haben, das Maximum zu machen."