Der Tag danach: Weltmeister-Pressekonferenz in Abu Dhabi

Lewis Hamilton erschien am Morgen nach seinem Titelgewinn zur Pressekonferenz., Foto: Motorsport-Magazin.com
Lewis Hamilton erschien am Morgen nach seinem Titelgewinn zur Pressekonferenz., Foto: Motorsport-Magazin.com

Bereits um neun Uhr Ortszeit musste Lewis Hamilton am Montag nach seinem Titelgewinn wieder vor die versammelte Presse treten. Allerdings hatte er sich beim Feiern nicht so sehr verausgabt wie einige andere Teammitglieder (Toto Wolff sei etwas 'über der Pace' gewesen). Er zog es vor, mit der Familie Essen zu gehen und in Erinnerungen über die Anfänge im Kartsport zu schwelgen. "Wir haben über die Dinge gesprochen, die wir über die Jahre erlebt haben, über die Tage gesprochen, als wir an der Kartbahn saßen und Chicken Noodle Soup gegessen haben. Diese Tage waren Racing", berichtete er. "Diese Weltmeisterschaft mehrere Jahre nach der ersten fühlt sich an wie die erste."

Nach der Pressekonferenz ging es für Hamilton zurück in die Heimat, wo er in mehreren TV- und Radiosendungen zu Gast war. Am Samstag feierte sich Mercedes bei Stars & Cars in Stuttgart selbst, rund 50.000 Zuschauer erwiesen dem Weltmeisterteam die Ehre.

Ferrari ersetzt Mattiacci durch Arrivabene

Maurizio Arrivabene übernimmt den Posten von Marco Mattiacci., Foto: Sutton
Maurizio Arrivabene übernimmt den Posten von Marco Mattiacci., Foto: Sutton

Das Stühlerücken bei Ferrari geht weiter. Am Montag gab die Scuderia die Trennung von Teamchef Marco Mattiacci bekannt, der erst vor sieben Monaten Stefano Domenicali abgelöst hatte. Als Nachfolger wurde Maurizio Arrivabene benannt, der vom langjährigen Sponsor Philip Morris kommt und das Team daher bereits seit vielen Jahren kennt. Zudem vertritt er seit 2010 die Sponsoren in der Formel-1-Kommission, weshalb ihm Ferrari Kenntnisse der Regierungsmechanismen des Sports attestiert. Was aus Mattiacci wird, ließ Ferrari-Chef Sergio Marchionne nicht verlauten, er dankte ihm lediglich für seine langjährige Arbeit und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute.

Testfahrten in Abu Dhabi

Gefahren ist der McLaren mit Honda-Triebwerk noch nicht viel., Foto: Sutton
Gefahren ist der McLaren mit Honda-Triebwerk noch nicht viel., Foto: Sutton

Am Dienstag und Mittwoch bereiteten sich die Teams in Abu Dhabi auf die nächste Saison vor. Die Scuderia testete mit Kimi Räikkönen und Raffaele Marciello, Mercedes mit Nico Rosberg und Pascal Wehrlein, Williams mit Valtteri Bottas und Felipe Nasr, Red Bull mit Carlos Sainz Junior und Daniel Ricciardo, Force India mit Jolyon Palmer und Richard Goddard, Lotus mit Charles Pic, Esteban Ocon und Alex Lynn, Sauber mit Marcus Ericsson, Toro Rosso mit Max Verstappen und Caterham mit Will Stevens. Das McLaren-Debüt mit dem neuen Honda-Motor fiel mehr oder weniger ins Wasser, denn Testfahrer Stoffel Vandoorne konnte keine einzige gezeitete Runde drehen. Die Bestzeiten erzielten Bottas und Wehrlein.

Vettel darf Ferrari fahren

Vettel testet zum ersten Mal für Ferrari, Foto: Sutton
Vettel testet zum ersten Mal für Ferrari, Foto: Sutton

Bei den offiziellen Testfahrten in Abu Dhabi durfte Sebastian Vettel noch nicht ins rote Auto steigen. So nutzte er die Testfahrten nur, um seinem neuen Team Ferrari einen Besuch abzustatten. Doch schon am darauf folgenden Wochenende war es endlich soweit: Vettel spulte seinen ersten Test für die Scuderia ab. Im zwei Jahre alten F2012 - und damit vertraglich völlig legal unterwegs - legte Vettel auf der Ferrari-Teststrecke von Fiorano gut 20 Runden zurück. Trotzdem rechnet er sich 2015 noch keine Titelchance aus - Mercedes sei zu stark. Robert Kubica bezweifelt indessen sogar stark, dass es für Vettel und Ferrari jemals zum Titelerfolg kommt.

Rennen in Dänemark und Katar?

Die MotoGP gastiert bereits seit einigen Jahren in Katar., Foto: Milagro
Die MotoGP gastiert bereits seit einigen Jahren in Katar., Foto: Milagro

In Dänemark will der ehemalige Minister für Wissenschaft, Technologie und Entwicklung die Formel-1-Begeisterung, die Kevin Magnussen auslöste, nutzen, um die Königsklasse ins Land zu holen. Er befindet sich bereits auf Sponsorensuche und wird sich im Januar mit Bernie Ecclestone treffen. Der ist aber offenbar mehr an einem Rennen in Katar interessiert. Am liebsten wäre dem Formel-1-Zamapano ein Straßenrennen in Doha. 2017 könnten die Pläne Wirklichkeit werden, unterschrieben ist aber noch nichts.

Offiziell: Sainz Jr. ersetzt Vergne

Carlos Sainz Jr. startet für Toro Rosso, Foto: Sutton
Carlos Sainz Jr. startet für Toro Rosso, Foto: Sutton

Nach den Testfahrten in Abu Dhabi gab Jean-Eric Vergne auf Twitter seinen Abschied von Toro Rosso bekannt. Eigentlich schon im August aufgrund der Verpflichtung von Max Verstappen aussortiert, machte er sich nach dem Abgang von Sebastian Vettel und der anschließenden Beförderung von Daniil Kvyat zu Red Bull doch noch Hoffnungen auf einen Verbleib bei Toro Rosso. Franz Tost hatte durchblicken lassen, dass er neben Rookie Verstappen gerne einen erfahrenen Piloten sehen würde. Red Bull entschied jedoch anders und verpflichtete den 20-Jährigen Carlos Sainz Jr., womit das Team mit einer ausgesprochen jungen Fahrerpaarung in die neue Saison geht. Vergne sieht seine Zukunft in den USA, er möchte in der IndyCar Series anheuern.

Abschaffung der doppelten Punkte geplant

Die Regelung mit den doppelten wird wohl gekippt., Foto: Sutton
Die Regelung mit den doppelten wird wohl gekippt., Foto: Sutton

Bereits nach einer Saison soll die Regelung der doppelten Punkte beim Saisonfinale wieder gekippt werden. Dass haben die Strategy Group und die Formel-1-Kommission laut Autosport bereits in der vergangenen Woche beschlossen. In der kommenden Woche wird die Regeländerung dem World Motorsport Council vorgelegt. Vom Tisch ist offenbar auch der Vorschlag, nach Safety-Car-Phasen einen stehenden statt einen fliegenden Start zu absolvieren.

Hülkenberg fährt Le Mans

Nico Hülkenberg wagt den Abstecher auf die Langstrecke., Foto: Porsche
Nico Hülkenberg wagt den Abstecher auf die Langstrecke., Foto: Porsche

Nico Hülkenberg wird 2015 mit Porsche bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start gehen. "Ich bin sehr froh, dass der Formel-1-Kalender dieses Engagement 2015 zulässt, und ich bin meinem Formel-1-Team Sahara Force India sehr dankbar für die Freigabe. Das ist nicht selbstverständlich", sagte Hülkenberg, der einen 919 Hybrid pilotieren wird. Zur Vorbereitung nimmt Hülkenberg am 6-Stunden-Rennen in Spa teil.

Wolff 2015 offizielle Testpilotin bei Williams

Susie Wolff fungiert künftig als offizielle Testpilotin., Foto: Sutton
Susie Wolff fungiert künftig als offizielle Testpilotin., Foto: Sutton

Seit 2012 war Susie Wolff als Entwicklungsfahrerin bei Williams im Einsatz, nun darf sie sich offizielle Testpilotin nennen. An ihren Aufgaben wird die neue Rolle allerdings nicht viel ändern. Wie in dieser Saison soll die Schottin zwei Freitagseinsätze erhalten, bei Testfahrten ins Lenkrad greifen und im Simulator testen.

Vettel ein Autobahn-Raser?

Hat Sebastian Vettel schon mit Ferrari Gas gegeben?, Foto: Sutton
Hat Sebastian Vettel schon mit Ferrari Gas gegeben?, Foto: Sutton

Auf Youtube sorgt ein Video für Wirbel, das Ferrari-Neuzugang Sebastian Vettel beim Rasen zeigen soll. Vom Beifahrersitz gefilmt ist zu erkennen, dass der F12 Berlinetta auf 350 km/h beschleunigt und rechts und links an anderen Autos vorbeifährt. Vettels Management dementierte, dass es sich bei dem Autobahn-Raser um Vettel handelt.