Bereits nach einer Saison könnten die doppelten Punkte beim Saisonfinale schon wieder Geschichte sein. Auch die stehenden Starts hinter dem Safety-Car ab 2015 stehen noch vor der Einführung vor dem Aus. Das sollen die Strategy Group und die Formel-1-Kommission beim Treffen vergangene Woche in Genf laut Autosport beschlossen haben. Diese Regeländerungen müssen aber zunächst noch beim Treffen des World Motorsport Council kommende Woche bestätigt werden.

Lewis Hamilton wäre auch ohne doppelte Punkte Weltmeister, Foto: Sutton
Lewis Hamilton wäre auch ohne doppelte Punkte Weltmeister, Foto: Sutton

Doppelte Punkte kein Verlust

Der Aufschrei vor der Saison war groß, als doppelte Punkte für das Saisonfinale beschlossen wurden. Die Piloten waren unisono dagegen, die Fans und die meisten Teamchefs stimmten in die Klagen mit ein. Letztlich waren der Aufschrei und alle Diskussionen vollkommen umsonst, denn - zumindest an der Spitze der WM hat sich nichts geändert. Nico Rosberg wäre mit oder ohne doppelte Punkte mit einer WM-Chance nach Abu Dhabi gereist, genauso wäre Lewis Hamilton mit oder ohne doppelte Punkte Weltmeister geworden. Lediglich Kimi Räikkönen fiel durch die doppelten Punkte hinter Sergio Perez auf Rang zwölf der Gesamtwertung zurück.

Die stehenden Restarts sorgten hingegen für geteilte Meinungen. Im Falle eines Safety-Car-Einsatzes sollten die Piloten nicht fliegend starten, sondern in der aktuellen Reihenfolge wieder in die Startaufstellung fahren. Ziel dieser Idee: eine größere Chance auf Positionsverschiebungen und damit eine bessere Show. Das sahen die meisten Piloten aber eher kritisch.

"Für mich ist das zu künstlich. Wenn du ein Rennen um zehn Sekunden anführst, verlierst du durch das Safety Car zwar deinen Vorsprung, aber du bleibst in der Regel zumindest noch vorne", meinte etwa Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo. "Mit dem stehenden Start würdest du viel mehr verlieren und das wäre ein zu großer Nachteil für den Fahrer, der vorne fährt."

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery meldete ebenfalls große Bedenken an - allerdings weniger sportlich als technisch. "Es werden noch verschiedene Dinge ein Thema werden. Die Reifen könnten an Temperatur verlieren, die Autos könnten überhitzen - all diese Dinge müssen geklärt werden", betonte Hembery.

Nun sind wohl all diese Überlegungen vom Tisch. 2015 wird es normale fliegende Starts hinter dem Safety Car und am 29. November lediglich 25 Punkte für den Sieger geben.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Wenn es denn so kommt, kann ich nur sagen: Danke! Die Formel 1 wird ohnehin von Tag zu Tag komplizierter und hat bald mit einer netten Sonntagnachmittagsgestaltung nichts mehr zu tun. Da ist es doch schön, zumindest sagen zu können: Sollte Fahrer X ein Rennen vor Schluss mehr als 25 Punkte vorne sein, ist er Weltmeister. Kein kompliziertes Rechnen und multiplizieren mehr. Zumal alles Gerede und alle Diskussionen für die Katz waren, denn geändert hat sich nichts. Das gleiche gilt für die stehenden Starts hinter dem Safety Car. Wie der Name sagt, soll dieses Fahrzeug für Sicherheit sorgen. Stattdessen wären mit dieser neuen Regelung möglicherweise Probleme wie überhitzende Autos und wer weiß was noch entstanden. Daher gilt die Devise: Veränderung ist gut, aber sie sollte sinnvoll sein. In diesem Fall: Danke für die Änderung der Änderung! (Marion Rott)