Zwei Siege in vier Rennen: Bei Red Bull Racing und Max Verstappen läuft es (wieder). In Zandvoort und Singapur holte Verstappen jeweils den zweiten Platz. Eine Erklärung für den Red-Bull-Aufwärtstrend ist schnell gefunden: Während sich die meisten Teams längst auf die Entwicklung des 2026er-Autos konzentrieren, entwickelt Red Bull den RB21 nach wie vor weiter. In Sachen Updates ist Red Bull aktuell Formel-1-Spitzenreiter. 35 neue Teile baute das Team an den RB21, inklusive streckenspezifische Änderungen.
In Singapur hatte Red Bull einen neuen Frontflügel im Gepäck. Zum Vergleich: McLaren hat seit Monza keine neuen Teile mehr an die Strecke gebracht. Doch der Aufwärtstrend ist nicht ohne Nachteil, weiß Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies. "Wir müssen dafür Abstriche beim Projekt 2026 machen. Aber wir finden, dass sich der Kompromiss für uns lohnt, egal, was unsere Konkurrenz macht", verteidigte er die Entscheidung.
70-jähriger Windkanal ist größter Stolperstein
Dass Red Bull gegen den Strom schwimmt, hat einen triftigen Grund. Denn trotz ihrer Dominanz in den vergangenen Jahren arbeitet Red Bull mit veraltetem Equipment. Der Windkanal in Milton Keynes ist über 70 Jahre alt, Ex-Teamchef Christian Horner bezeichnete ihn als ein "Relikt aus dem Kalten Krieg". Der Tunnel ist der älteste genutzte Windkanal in der Formel 1. Bereits die Arrows-Boliden von Max Verstappens Vater, Jos, wurden darin getestet.
"Auch wenn nächstes Jahr ganz anders wird, analysieren wir das neue Auto mit den gleichen Werkzeugen und Methoden wie dieses Auto. Deshalb ist es wichtig, mit dem jetzigen Auto zu bestätigen, dass unsere Daten und unsere Entwicklungsweise korrekt sind. Das wird uns Vertrauen im Winter geben", erklärte Mekies. Der neue Windkanal soll Ende 2026 einsatzbereit sein, wie Technik-Chef Pierre Waché Anfang des Jahres verriet: "Wir sind dem Plan drei Monate voraus, aber man weiß nie, wann sich irgendetwas verzögert."
Die nächste Saison wird nicht nur wegen des veralteten Equipments eine Herausforderung für Red Bull. Erstmals tritt der Rennstall mit einem eigenen Motor an. Dafür verabschiedet sich der Rennstall vom langjährigen Partner Honda und holt sich Unterstützung von Ford. Mit nur noch sechs Rennen auf dem Kalender ist aber langsam Schluss mit großen Updates für den RB21, wie Dr. Helmut Marko nach dem Grand Prix in Monza gegenüber ServusTV bestätigte: "Wir werden uns bald auf 2026 konzentrieren."



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