Der Red Bull RB21 war in der Formel-1-Saison 2025 ein sehr launisches Tier. Mit wenig Flügel funktionierte der Bulle in der Regel auf Spitzenniveau, je mehr Downforce das Team anschließend draufpackte, desto schlechter wurde die Balance. Ausnahmen gab es nur wenige. Doch seit dem Italien-GP scheint Red Bull mit einem neuen Unterboden diesen Fluch endgültig durchbrochen zu haben.
Singapur lieferte der Mannschaft aus Milton Keynes die Bestätigung, dass der Aufwärtstrend nicht nur eine Illusion war, der von den Low-Downforce-Strecken in Italien und Aserbaidschan aufrechterhalten wurde. Denn auch auf dem abtriebslastigen Stadtkurs funktionierte das Auto, wie Teamchef Laurent Mekies feststellte: "Dass wir hier um den Sieg kämpfen konnten, hat eine hohe Bedeutung nach Monza und Baku."
Freude bei Red Bull: RB21 nicht nur ein Low-Downforce-Wunder
Im Qualifying und im Rennen wurde Verstappen nur von George Russell geschlagen. Doch am Sonntag konnte er möglicherweise auch deshalb nicht mit dem Mercedes-Fahrer mithalten, da er lange Zeit an einem Bremsproblem laborierte und die weichen Startreifen im ersten Stint ein klarer Nachteil waren. "Es war sehr knapp um die Pole Position und wir fanden im Rennen in den richtigen Rhythmus, wir kamen nur ein paar Sekunden hinter George ins Ziel", zählte Mekies auf.
"Das sind gute Nachrichten, denn es bedeutet, dass [die Performance], die wir entdeckt haben, nicht nur spezifisch für Low Downforce ist", freute er sich. Auch Red Bulls Technik-Chef Pierre Wache fiel nach Singapur ein Stein vom Herzen. Gegenüber Racingnews365 bilanzierte er das letzte Rennen als "sehr positiv."
"Wir waren besorgt, dass auf einer Strecke mit viel Downforce [die Pace] verschwinden würde, aber das war nicht der Fall", erklärte er diese Einordnung. Singapur war schon im Vorjahr keine schlechte Strecke für Red Bull gewesen. Max Verstappen pilotierte seinen Boliden damals auf Platz 2, allerdings mit großem Rückstand auf Lando Norris. Ein Erfolg in einer Saisonphase, in der der Formel-1-Weltmeister zuvor in Baku und Monza zweimal in Serie fernab des Podiums landete. Für den Vorjahres-Boliden war Low-Downforce noch eine große Baustelle gewesen.
2024 waren die Red-Bull-Probleme, die damals vor allem auf ein extrem schmales Arbeitsfenster des Autos zurückgeführt wurden, mit Singapur allerdings noch nicht endgültig ad acta gelegt. Eine Warnung für den Endspurt 2025? Teamchef Mekies gibt sich vorsichtig: "Wir werden weiterhin Rennen für Rennen denken." Wache zeigte sich etwas optimistischer und nannte die Singapur-Performance ein "gutes Zeichen für zukünftige Rennen."
Zunächst steht einmal das Formel-1-Rennen in Austin an. Eine gänzlich neue Charakteristik für den Upgrade-Red-Bull. Der Kurs in Texas ist eine Querschnitts-Rennstrecke mit zahlreichen verschiedenen Kurventypen. Vor allem die mittelschnellen Kurven waren bisher 2025 eine Spielwiese für McLaren und davon gibt es auf dem Circuit of the Americas eine Reihe.



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