Das Ende einer Ära. Lewis Hamilton hat in Abu Dhabi offiziell sein letztes Rennen mit Mercedes bestritten. Eine langjährige Traum-Partnerschaft ist somit vorbei. Die letzten gemeinsamen Jahre waren ohnehin holpriger gewesen. Von der einstigen Mercedes-Dominanz fehlte jede Spur. Seit der Saison 2022 konnte Hamilton nur zwei Rennen gewinnen. Besonders das letzte Jahr drohte, die F1-Ehe zwischen Hamilton und Mercedes auf die Probe zu stellen.
"Ich denke, dass wir alle zusammen, Lewis und das Team, gute Arbeit geleistet haben", zeigt sich Mercedes-Boss Toto Wolff deshalb zufrieden. "Als Lewis zu Beginn der Saison die Entscheidung traf, zu gehen, wussten wir, dass es ein holpriges Jahr werden könnte. Das ist ganz normal."
Die Nachricht, Hamilton würde Mercedes für Ferrari verlassen, schlug vor Saisonstart 2024 ein wie der Blitz. Der Rekordweltmeister entschied sich gegen die Option in seinem Vertrag, bei den Silberpfeilen auch 2025 zu fahren. Stattdessen sprach er von Kindheitsträumen in Rot. Wenn man dann noch eine ganze Saison mit dem 'alten' Arbeitsgeber absolvieren muss, kann das zu Spannungen führen.
"Lewis weiß, dass er woanders hingehen wird. Wir wissen, dass unsere Zukunft bei Kimi [Antonelli] liegt", schildert Wolff das Dilemma. "Dann durch die Höhen und Tiefen zu gehen und trotzdem zusammenzuhalten, ich denke, das ist etwas, das wir erreicht haben."
Lewis Hamilton und Mercedes - Nichts kann gemeinsame F1-Erfolge trüben
Nach Bekanntwerden des Wechsels hieß es natürlich, man wolle die letzte gemeinsame Saison mit einem Hoch abschließen. Keine leichte Aufgabe. McLaren, Ferrari und Red Bull waren 2024 außer Reichweite. Der W15 war noch weit nicht das Auto, das sich das Team gewünscht hätte. Besonders gegen Ende der Saison zeigte sich Hamilton oft resigniert und machte in den Rennen für ihn untypische Fehler. Toto Wolff ist sich jedoch sicher, dass die vergangenen Mühen, die erfolgreiche Zusammenarbeit nicht trüben werden.
"Jetzt sieht man diese sehr schlechten Rennen und Lewis ging damit sehr offen um", so der Mercedes-Boss. "Er hat seine Gefühle ausgedrückt, und das ist absolut erlaubt. Es ist in Ordnung. Nichts wird uns 12 unglaubliche Jahre mit acht Konstrukteurs- und sechs Fahrermeisterschaften nehmen."
Wolff hält die Zusammenarbeit mit Hamilton in Ehren. "Es war eine fantastische Partnerschaft", schwärmt er. "Das ist, was im Gedächtnis bleiben wird. Wir werden auf diese großartige Zeit zurückblicken und nicht auf eine Saison mit besonders schlechten Rennen. Wir werden die guten Erinnerungen mitnehmen. Das ist das vorherrschende Gefühl. Wenn ich mit Lewis spreche, ist das etwas, das uns sehr am Herzen liegt."
Toto Wolff: Schlechte Rennen werden schnell vergessen sein
Beim Saisonfinale in Abu Dhabi belegte Hamilton den vierten Platz und konnte somit sein letztes Rennen mit Mercedes knapp nicht mit einem Podium ehren. Nach der Katastrophen-Performance in Katar dennoch ein willkommenes Ergebnis. Der Rekordweltmeister zeigte sich sichtlich gerührt, als er zum letzten Mal aus seinem Silberpfeil stieg.
Obwohl es Mercedes und Hamilton nicht gelang, die Abschieds-Saison mit einem großen Hoch zu beenden, gibt es genug Positives, auf das man zurückblicken kann. "Vielleicht sogar die ganze Saison, und die letzten beiden waren eindeutig nicht das, was wir erwartet haben", so Wolff. "Das Auto ist an einem schlechten Tag eine Herausforderung zu fahren. Aber die schlechten Rennen werden schnell vergessen sein und wir werden die Partnerschaft und die Beziehung, die wir hatten, feiern."
P4 zum Abschied. Wär da noch mehr drin gewesen? MSM analysiert: Haben Mercedes und Lewis Hamilton in Abu Dhabi den Traum-Abschied vergeben? Hier lesen:
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