Für Nico Hülkenberg hat es am Rennwochenende in Brasilien nicht sollen sein. Das Nachsehen gegen seinen Ersatz-Teamkollegen Oliver Bearman, ein enttäuschender Sprint mit Getriebeschaden und ein bitteres Aus im Q1 gipfelten für den Deutschen im Rennen im größtmöglichen Desaster. Noch während der Session wurde ihm die schwarze Flagge gezeigt und er musste den Formel-1-Regen-Thriller in Sao Paulo vorzeitig beenden.
„Das ganze Wochenende ist ein schwarzes Wochenende für uns“, zog der Mann aus Emmerich Bilanz. „Gefühlt ist alles schiefgelaufen, was hätte schieflaufen können.“ Dabei gab er zu: „Wir haben auch einige Fehler gemacht, da müssen wir auch hart mit uns selber ins Gericht gehen.“
Nico Hülkenberg: Kleiner Fehler mit großer Konsequenz führt zur Disqualifikation!
Der wohl entscheidende Fehler unterlief Hülkenberg in Runde 27, kurz nach seinem Boxenstopp. Beim Anbremsen von Kurve eins drehte er sich. Seine Analyse am Mikrofon von Sky Sports F1: „Es sieht so aus, als ob ich mir eine kleine Aufmerksamkeitspause gegönnt habe und auf der weißen Linie eingelenkt habe. Dann habe ich das Auto verloren. “
Mit diesem Fauxpas begann das Drama für den Haas-Piloten. Nach der Pirouette saß der VF-24 auf, die Hinterräder seines Boliden befanden sich in der Luft. Ein Vorwärts- oder Rückwärtsfahren war nicht mehr möglich. „Ich war gestrandet, was nach einem Dreher bei geringer Geschwindigkeit, der mein Fehler war, sehr unglücklich gelaufen ist“, so Hülkenberg. „Normal schlittert man raus und fährt weiter.“ Seine Einschätzung: „Ein kleiner Fehler mit großer Konsequenz.“
Zur großen Überraschung Vieler fuhr Nico Hülkenberg allerdings weiter. Streckenposten schoben seinen gestrandeten Haas an, sodass der Unterboden nicht mehr auflag – ein Verstoß gegen Artikel 53.2 der ‚Sporting Regulations‘. Während einer Rotphase wegen eines heftigen Wolkenbruchs wurde dem Fahrer mit der Nummer 27 die schwarze Flagge gezeigt.
Schwarzes F1-Wochenende mit großer Tragweite: Kostet das P6 in der Teamwertung?
Auch Oliver Bearman hatte das ganze Wochenende über Probleme. Im Rennen folgte auf zahlreiche Dreher auch noch eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe wegen einer Kollision mit Franco Colapinto. Mit P12 schaffte er es nicht, etwas Zählbares für Haas aus dem Grand Prix in Brasilien mitzunehmen. Ein besonders bitterer Umstand, da sich im Kampf um Platz sechs in der Konstrukteursweltmeisterschaft ein neuer Gegner anbahnt.
Esteban Ocon und Pierre Gasly konnten durch ein Doppel-Podium 35 Punkte für Alpine einfahren und Haas somit vom begehrten sechsten Rang verdrängen. Für das US-amerikanische Team ergibt sich damit in den letzten drei Rennen der Formel-1-Saison 2024 eine enorme Aufgabe, mindestens vier Zähler gutzumachen und auch konstant mehr als die Racing Bulls zu punkten. Denn auch Letztere konnten durch einen doppelten Top-10 Zieleinlauf auf das Team aus Kannapolis aufholen.
Ein besorgniserregender Umstand für Ayao Komatsu, den Teamchef von Haas: „Es war ein sehr harter Tag für das Team. Wir haben heute keine Leistung gezeigt und andere haben viel gepunktet. Operativ haben wir nicht alles maximiert“, gab der Japaner zu verstehen. Sein Trostpflaster: „Ollies Pace auf den Inters – und ein Teil von Nicos Rennen – war besser als das, was wir vorher für möglich gehalten hatten. Für die nächsten drei Rennen müssen wir aus dem Auto und aus jedem das Beste herausholen.“
Auch in der Fahrerweltmeisterschaft tat sich in Brasilien so einiges. Max Verstappen gelang es, Startplatz 17 in einen Sieg umzumünzen und den Vorsprung in der Weltmeisterschaft auszubauen. Lando Norris hingegen musste viele Fehler verzeichnen und wurde von der Pole-Position auf Rang sechs zurückgespült. Hier könnt ihr nachlesen, was der McLaren-Fahrer zu dieser WM-Klatsche zu sagen hat:
diese Formel 1 Nachricht