Es war nicht der Tag von Lance Stroll. Eigentlich hätte das Qualifying-Ergebnis vom Sonntagmorgen im Regen ihm durchaus Potenzial unterstellt. Doch schon im zweiten Qualifying-Segment ging es mit den Problemen für den Aston Martin los. Die fanden ihren Höhepunkt schließlich auf dem Weg zum Start im zweiten Crash des Tages und bizarrem Ausfall.
Stroll hatte den Tag schon mit einem Crash in Q2 nicht ideal gestartet. Er war schnell gewesen, schnell genug, um sich trotzdem noch in Q3 zu retten. Aber das Auto hatte er in der dritten Kurve nach Kontrollverlust zerstört: "Einfach sehr plötzlich das Auto verloren. Ich hatte Russell vor mir, vielleicht etwas verwirbelte Luft, und dann einen großen Rutscher."
Zumindest war es nicht so schlimm, dass sich die Reparatur für die Aston-Martin-Mechaniker nicht ausgegangen wäre. Um 12:30 Uhr Ortszeit stand Stroll auf seinem zehnten Startplatz und begann wie der Rest der Formel 1 die Aufwärmrunde auf dem nach wie vor nassen Autodromo Jose Carlos Pace. Weit kam er nicht.
Bizarrer Zwischenfall: Stroll fährt nach Crash ins Kiesbett
Eingangs Kurve vier drehte sich der Aston Martin plötzlich weg, und in die Betonwand auf der rechten Seite. "Sehr seltsam", sucht Stroll nach Erklärungen: "Sobald ich die Bremsen berührt habe, haben die Hinterräder massiv blockiert. Dann war ich Passagier. Das habe ich nie im Auto gespürt. Vielleicht war es ein Bremsproblem. Das müssen wir uns anschauen."
"Es schien ein Problem mit dem Auto von Lance auf der Bremse zu sein", stellt sich Teamchef Mike Krack dahinter. Das war aber nur der erste Teil des Zwischenfalles. Der Einschlag war nur leicht. Stroll stand abseits der Strecke mit kaputtem Flügel, jedoch sonst noch fahrbereitem Auto.
Ein Zurückfahren, Flügelwechsel, und ein Start aus der Box waren kein Problem. Doch Stroll beging einen verhängnisvollen Fehler. Es war ein schmales Stück Asphalt. Auf dem stand er komplett quer. Zuerst ließ er sich zurückrollen, kam dabei schon mit den Hinterreifen in das anliegende Kiesbett. Mit einem Gasstoß versuchte er sich daraufhin zu befreien.
Dabei lenkte er aber nach links. Eine katastrophale Entscheidung, denn damit bog er beim Anfahren direkt in das dort tiefe Kiesbett ab. Kaum war die Wende vollzogen, grub er sich wenige Meter weiter dort ein. Dadurch war ein davor eigentlich noch zu rettender Zwischenfall zu einem Ausfall geworden. Stroll blieb nichts übrig als auszusteigen.
"Schade, denn in einem Regenrennen wie heute ist alles möglich", trauert Stroll. Teamkollege Fernando Alonso mischte lange im Kampf um die letzten Punkte mit, haderte aber mit zunehmendem Rennverlauf stark mit Rückenschmerzen. Nach einem Ausritt wurde er 14. Wieder keine Punkte für Aston Martin.
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