Während sich die Formel 1 am 17. Oktober mitten in den Vorbereitungen für den USA-GP befand, tagte zeitgleich in Paris der Motorsport-Weltrat der FIA. Wie erwartet wurden dort mehrere Regelanpassungen abgesegnet, welche bereits vor zwei Wochen von FIA, Teams und Liberty Media in der F1-Kommission diskutiert und vereinbart worden waren. Eher unerwartet kam daher für die Öffentlichkeit eine Änderung am Punktesystem.

So bestätigte die FIA am Donnerstagabend, dass der Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde ab 2025 wieder abgeschafft wird. Ursprünglich hatte der zu Beginn der Weltmeisterschaft in den 50ern existiert. Dann war er eliminiert worden. 2019 kehrte er zurück, mit der Hoffnung, etwas Abwechslung in die Rennen zu bringen.

Neue Regeln 2026: Mehr Top-Speed für Formel-1-Boliden! (15:50 Min.)

Seit 2019 gab es den Punkt aber nur für einen Fahrer, der das Rennen auch unter den Top-10 - also in den Punkterängen - beendete. Umkämpft war der Bonuspunkt mit Regelmäßigkeit. In 45 Fällen unternahmen Fahrer oder Teams mit Erfolg dezidiert Versuche, ihn sich entweder zu holen oder ihn zumindest der Konkurrenz wegzunehmen.

Die zählbaren Auswirkungen waren trotzdem bescheiden. Der Großteil der Punkte ging an Top-Teams. Für die WM war er vernachlässigbar, weil die Lücken an der Spitze des Feldes üblicherweise zu groß waren. Eine ausführliche Analyse zu den Punkte-Diebstählen gibt es hier:

Ausgerechnet beim jüngsten GP in Singapur gab es eine kleine Kontroverse, nachdem Daniel Ricciardo Lando Norris um den Punkt brachte. Ricciardo half sich selbst damit nicht, da er außerhalb der Top-10 lag. Er half nur dem Schwesterteam Red Bull, McLarens direktem WM-Gegner. Sein Team verwies lediglich darauf, dass es Ricciardos wohl letztes F1-Rennen gewesen sei und man ihm die Runde zum Abschied ermöglichen hatte wollen.

FIA segnet Änderungen am neuen Reglement 2026 ab

Der Wegfall des Bonuspunkts kommt vor allem deshalb überraschend, weil das Thema in den letzten Wochen abgesehen vom kurzen Aufflackern in Singapur nicht zur Diskussion stand. Nach dem letzten Treffen der F1-Kommission am 2. Oktober bestätigte die FIA öffentlich nur Anpassungen der 2026er-Regeln sowie das Verschieben des für Dezember anvisierten Rookie-Rennens auf 2025.

Die 2026er-Änderungen wurden ebenso vom Motorsport-Weltrat abgenickt. Zentraler Punkt ist die Schaffung einer neuen Reglements-Struktur, wie man es seit Jahren bereits umsetzen will. Ab 2026 sollen sie nun vereinfacht und thematisch gruppiert werden.

Inhaltlich wird bestätigt, was bereits bekannt ist. Zusammen mit den Teams hat man die technischen Regeln adaptiert, um schnellere Autos zu erhalten. Im Sportlichen Reglement wird jetzt zum einen das Energie-Management der Power Unit reguliert, um Überholhilfen zu ermöglichen. Mehr zu den Konzepten dahinter gibt es hier:

Zum anderen wird dort jetzt definiert, wie genau die neue aktive Aerodynamik eingesetzt werden darf. Zum Abschluss wurden die Finanziellen Regeln weiter verfeinert, und der Plan von drei je dreitägigen Tests im Hinblick auf die neuen Power Units 2026 steht. Das vollständige 2026er-Regelpaket ist aber noch nicht fertig. Es wird erst in den folgenden Monaten final dem Weltrat vorgelegt werden.

Für 2025 gibt es noch eine kleine Regeländerung abgesehen vom Bonuspunkt. Jedes Team ist jetzt dazu verpflichtet, vier Mal einen Rookie an einem Freitags-Training fahren zu lassen. Jeder Stammfahrer muss sein Cockpit zwei Mal dafür freimachen.