Fernando Alonso wird das 1. Freie Training in Mexiko verpassen. Denn Aston Martin setzt an seine Stelle Test- und Entwicklungsfahrer Felipe Drugovich beim fünftletzten Rennen der Formel-1-Saison 2024 ins Auto. Genauer gesagt muss Aston Martin - denn ihnen, und auch den anderen Teams, läuft einmal mehr die Zeit davon.
Auch 2024 gibt es die verpflichtenden Rookie-Trainings: Jedes Team muss zweimal pro Jahr einen Nachwuchsfahrer das 1. Freie Training bestreiten lassen. Es muss beide Stammcockpits betreffen - ein Team kann also nicht den gleichen Stammfahrer zwei Mal zum Zuschauen verdonnern. Als "Nachwuchsfahrer" definiert das Sportliche Reglement der Formel 1 hier jemanden, der zwei Grands Prix oder weniger absolviert hat.
Bei Aston Martin bekommt wenig überraschend der Brasilianer Drugovich den Zuschlag. Der Formel-2-Meister von 2022 ist seit seinem Titelgewinn Speerspitze von Aston Martins Nachwuchs-Programm und in dieser Rolle offizieller Ersatzfahrer des Teams sowie Simulatorpilot.
Drugovich endlich im aktuellen F1-Auto von Aston Martin
Drugovich hat bereits drei FP1-Auftritte hinter sich und ersetzte 2023 bei den Testfahrten den verletzten Lance Stroll. 2024 hatte er noch keine Gelegenheit, den aktuellen AMR24 zu bewegen. Viele F1-Kilometer konnte er aber trotzdem wieder sammeln. Unter anderem in einem umgebauten AMR22, mit dem Aston Martin als erstes Team im September die Prototypen der 2026er-Reifen testete.
"Ich freue mich schon länger drauf!", so Drugovich jetzt zu seinem ersten AMR24-Einsatz. "Dieses Jahr habe ich viel Zeit mit der Entwicklung dieses Autos im Simulator verbracht. Es wird wertvoll für mich sein, die Korrelation zwischen Sim und Realität zu spüren." Mexiko ist für ihn dafür Neuland - hier fuhr er noch nie.
Erst zwei Teams, nämlich Williams und Haas, haben diese Verpflichtungen im bisherigen Saisonverlauf bereits vollständig abgeleistet. Aston Martin ist eines von gleich drei Teams, die bisher noch in keinem ihrer beiden Autos einen Nachwuchs-Piloten sitzen hatten.
F1-Teams unter Zugzwang: Chancen für Rookie-Trainings schwinden
Die Zeit wird nun knapp. Denn drei der letzten sechs Rennen sind Sprints, und bei nur einem Training wird man hier keinen Stammfahrer aus dem Auto nehmen. Auch ist Las Vegas kein guter Ort dafür. Für Aston Martin, Ferrari und McLaren steht daher praktisch schon fest, dass sie in Mexiko und in Abu Dhabi je einen Nachwuchs-Piloten ins Auto setzen müssen.
Team | Fahrer | FP1 (ersetzt) |
---|---|---|
Red Bull | Isack Hadjar | Großbritannien (für PER) |
? | ? (für VER) | |
Mercedes | Andrea Kimi Antonelli | Italien (für RUS) |
Andrea Kimi Antonelli | Mexiko? (für HAM) | |
Ferrari | ? | ? |
? | ? | |
McLaren | Pato O'Ward | Mexiko (für ?) |
? | ? | |
Aston Martin | Felipe Drugovich | Mexiko (für ALO) |
? | ? (für STR) | |
Alpine | Jack Doohan | Kanada (für OCO) |
Jack Doohan | Großbritannien (für GAS) | |
Williams | Franco Colapinto | Großbritannien (für SAR) |
? | ? (für ALB) | |
Racing Bulls | Ayumu Iwasa | Japan (für RIC) |
? | ? (für TSU) | |
Sauber | Robert Shwartzman | Niederlande (für BOT) |
? | ? (für ZHO) | |
Haas | Oliver Bearman | Imola (für MAG) |
Oliver Bearman | Spanien (für HUL) |
Aber auch Mexiko ist dafür nicht optimal. Hier ist nämlich ein von Pirelli erbetener Reifentest für das 2. Freie Training angesetzt. Für Fernando Alonso bedeutet das: Er kann erst in FP2 ins Auto springen, und muss dort dann die Hälfte des Trainings ein vom Reifenausrüster vorgegebenes Programm mit Prototyp-Reifen für 2025 abspulen, anstatt sich dezidiert auf das Wochenende vorzubereiten.
Einzig positiv: Der Reifentest bedeutet automatisch, dass das zweite Training von 60 auf 90 Minuten verlängert wird. Trotzdem sind es nicht die optimalen Bedingungen für die Teams, welche wie so oft die Rookie-Auftritte bis ans Jahresende aufgeschoben haben. Theoretisch wäre übrigens auch möglich, beide Autos am gleichen Wochenende in FP1 mit Rookies zu bestücken.
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