Das Formel-1-Fahrerfeld 2025 füllt sich weiter: Am Samstagmorgen des Italien-GP in Monza gab Mercedes bekannt, dass Andrea Kimi Antonelli in der kommenden Saison für das Werksteam in der Formel 1 an den Start gehen wird. Der Italiener, der schlicht Kimi Antonelli genannt wird, wird Nachfolger von Lewis Hamilton, der seinen Wechsel zu Ferrari bereits vor Saisonbeginn bekanntgegeben hatte.
Damit sind die Gerüchte über einen Sensationswechsel von Max Verstappen von Red Bull zu Mercedes endgültig vom Tisch. Der Weltmeister hat zwar bei den Bullen noch einen Vertrag bis 2028, doch nach den Unruhen im Team rund um die Horner-Affäre flirtete Mercedes-Teamchef Toto Wolff recht offensiv mit dem Niederländer. Zuletzt rückte ein Wechsel aber in immer weitere Ferne.
Antonelli, der erst am vergangenen Sonntag seinen 18. Geburtstag feierte, zählte von Anfang an zu den Top-Favoriten für das Mercedes-Cockpit. Schon im Alter von zwölf Jahren, als er noch im Kart unterwegs war, schloss er sich dem Nachwuchsprogramm von Mercedes an.
Der Italiener gilt als absolutes Supertalent. Nach Erfolgen im Kartsport, darunter Titel in der FIA Kart-Europameisterschaft und der WSK Euro Series stieg er in den Formelsport um. Im Jahr 2022 gewann er sowohl die italienische als auch die deutsche Formel 4-Meisterschaft, bevor er 2023 die Formula Regional Europameisterschaft für sich entschied.
Die Formel 3 ließ Antonelli aus und stieg 2024 direkt in die Formel 2 auf. Nach Anlaufschwierigkeiten, die auch Problemen des Prema-Teams geschuldet waren, kam der Youngster immer besser in Fahrt. Neben seinem Formel-2-Programm absolvierte er 2024 bereits zahlreiche private Formel-1-Tests im 2022er-Mercedes, die unter dem sogenannten TPC-Reglement erlaubt sind.
Antonelli crasht bei Formel-1-Debüt in Monza
Sein offizielles Formel-1-Debüt einen Tag vor der Beförderung zum Stammfahrer 2025 verlief allerdings alles andere als planmäßig. Als Rookie-Fahrer durfte er im 1. Freien Training in Monza im Cockpit seines zukünftigen Teamkollegen George Russell platznehmen. Nach lediglich 10 Minuten flog Antonelli im Silberpfeil heftig ab.
"Unsere Fahrerpaarung für die Saison 2025 vereint Erfahrung, Talent, Jugend und puren Speed. Wir freuen uns auf das, was George und Kimi dem Team sowohl als Fahrer als auch als Teamkollegen bringen werden", meint Teamchef Toto Wolff. "Unsere neue Fahrerpaarung ist perfekt, um das nächste Kapitel in unserer Geschichte aufzuschlagen. Es ist auch ein Beweis für die Stärke unseres Nachwuchsprogramms und unseren Glauben an Talente aus den eigenen Reihen."
"Es ist ein fantastisches Gefühl, für 2025 als Mercedes-Werksfahrer an der Seite von George bestätigt worden zu sein", freut sich Antonelli. "In die Formel 1 zu kommen, ist ein Traum, den ich seit meiner Kindheit hegte. Ich möchte mich beim Team für die Unterstützung bedanken, die ich in meiner bisherigen Karriere genießen durfte, und auch für das Vertrauen, das es mir weiterhin entgegenbringt. Ich lerne immer noch viel, aber ich fühle mich bereit für diese Chance."
Mercedes muss 2025 erstmals seit zwölf Jahren ohne die Dienste von Lewis Hamilton auskommen. In dieser Zeit holte der Brite sechs Weltmeistertitel und stieg so zum erfolgreichsten Formel-1-Fahrer der Geschichte auf.
Mercedes erstmals ohne Weltmeister in der Formel 1
Zum ersten Mal überhaupt wird Mercedes 2025 als Werksteam in der Formel 1 ohne Weltmeister antreten. 1954 und 1955 fuhr Juan Manuel Fangio im Silberpfeil, 2010 bis 2012 Michael Schumacher und seit 2013 Lewis Hamilton.
Schwächen bei der Fahrerpaarung sieht Wolff aber nicht: "George hat bewiesen, dass er einer der besten Fahrer der Welt ist. Er ist nicht nur schnell, konstant und zielstrebig, sondern hat sich auch zu einer starken Führungspersönlichkeit innerhalb des Teams entwickelt. Kimi hat konstant bewiesen, dass er das nötige Talent und den nötigen Speed besitzt, um an der Spitze unseres Sports zu bestehen. Wir wissen, dass dies ein weiterer großer Schritt sein wird. Aber er hat uns bei seinen F1-Tests in diesem Jahr beeindruckt und wir werden ihn bei jedem Schritt des Lernprozesses unterstützen."
Bei der Ausbildung des Rookies setzt der Österreicher nicht auf teaminterne Konkurrenz, sondern auf Zusammenarbeit: "Mit George hat er einen erfahrenen Teamkollegen an seiner Seite, von dem er lernen kann, um seine Kunst zu verbessern. Ich bin zuversichtlich, dass beide einen großen Beitrag leisten werden, damit wir weiter an Schwung aufnehmen und an der Spitze des Feldes kämpfen können."
Russell verspricht Unterstützung für Antonelli
Russell verspricht seine Unterstützung: "Ich freue mich darauf, Kimi auf seinem Weg in der Formel 1 mit meinen eigenen Erfahrungen zu unterstützen. Ich weiß, wie sehr Lewis mich während meiner Zeit als Nachwuchsfahrer, und seitdem ich sein Teamkollege bin, unterstützt hat. Ich habe so viel von ihm gelernt und hoffe, dass ich für Kimi eine ähnliche Rolle spielen kann."
Im Gegensatz zu Antonelli konnte Russell aber vor seinem Mercedes-Aufstieg schon drei Jahre Formel-1-Erfahrung bei Williams sammeln. "Seine Bilanz in den Formel-Nachwuchsserien ist beeindruckend und seine Beförderung absolut verdient", meint aber auch Russell. "Er ist ein fantastisches junges Talent und ebenfalls ein Absolvent unseres Nachwuchsprogramms."
"Ich freue mich auch sehr darauf, Teamkollege von George zu werden. Er hat das Nachwuchsprogramm des Teams genau wie ich durchlaufen und ich habe großen Respekt vor ihm", so Antonelli. "Er ist superschnell, ein mehrfacher Grand-Prix-Sieger und hat mir bereits geholfen, mich als Fahrer zu verbessern. Ich freue mich darauf, von ihm zu lernen und mit ihm zusammenzuarbeiten, um auf der Rennstrecke abzuliefern."
In Italien bestreitet Antonelli sein Heimwochenende in der Formel 2. Nach seinem Trainingsunfall in der Formel 1 qualifizierte er sich auf Rang sechs für das Hauptrennen. Sein nächster Formel-1-Einsatz ist für das 1. Freie Training zum Mexiko-GP geplant.
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