Nach Bestzeit am Freitag fuhr Lewis Hamilton auch im 3. Freien Training zum Italien GP in Monza der Konkurrenz davon. Der Mercedes-Pilot benötigte für den 5,793 Kilometer langen Highspeed-Tempel 1:20,117 Minuten und ließ damit Teamkollege George Russell und Ferrari-Pilot Charles Leclerc hinter sich. In einem eigenartigen Schlussspurt konnten sich viele Piloten auf frischen Reifen nicht mehr verbessern.

Lange Zeit sah es danach aus, als würde Ferrari die Qualifying-Generalprobe für sich entscheiden können. Auf alten Soft-Reifen fuhren die beiden Ferrari-Piloten schneller und schneller. Während sich die Konkurrenz auf frischen Soft-Reifen noch steigern konnte, mussten beide Ferrari-Piloten ihre Runden auf den neuen Pneus abbrechen.

Das Ergebnis: 93 Tausendstel legte Formel-1-Rekordsieger Lewis Hamilton zwischen sich und Teamkollege George Russell. Wenige Tausendstel dahinter lag Charles Leclerc auf Rang drei. Nur eineinhalb Zehntelsekunden auf die Bestzeit fehlten dem McLaren-Duo Oscar Piastri und Lando Norris auf den Plätzen vier und fünf.

Mit zweieinhalb Zehntelsekunden Rückstand reihte sich Weltmeister Max Verstappen nur auf Rang sechs vor Carlos Sainz im zweiten Ferrari ein. Erneut stark zeigte sich Williams inklusive Neuzugang: Alexander Albon wurde Achter, Franco Colapinto Neunter. Dem Argentinier fehlten aber drei Zehntel auf seinen Teamkollegen. Den letzten Platz in den Top-10 belegte Nico Hülkenberg.

Die Zwischenfälle: Im Gegensatz zu den ersten beiden Trainingssitzungen musste das 3. Training nicht unterbrochen werden. Die Fahrer beließen es diesmal bei den klassischen Verbremsern in den Monza-Schikanen.

Nach dem Training müssen sich die Stewards mit einer heiklen Szene befassen: Charles Leclerc und Oscar Piastri kollidierten nach einem Missverständnis fast. Zunächst war es Leclerc, der Piastri übersehen hatte und im Weg stand, wenig später wollte der Ferrari-Pilot wieder am Australier vorbei, der allerdings just in dem Moment zur Seite fahren wollte. Leclerc musste leicht neben die Strecke, um einen Unfall zu verhindern. Auch Daniel Ricciardo, der direkt dahinter fuhr, muss bei den Stewards vorsprechen.

Als die Session schon offiziell beendet war, wurde Haas-Pilot Kevin Magnussen von seinem Renningenieur dazu angehalten, seinen Formel-1-Boliden auf der Strecke abzustellen. Wo das Problem beim Dänen lag, ist noch unklar.

Die Technik: Nach weiteren Vergleichen zwischen alter und neuer Spezifikation am Freitag, entschied sich Mercedes schließlich bei beiden Piloten für den neuen Unterboden. Das Update stammt aus Spa, kam dort aber nach den Trainings nicht mehr zum Einsatz. In Zandvoort probierte man die neuen Teile erneut, rätselte aber im Rennen über fehlende Pace.

Wie schon im 2. Freien Training berichtete George Russell über einen unangenehm heißen Sitz. Auch Teamkollege Lewis Hamilton beschwerte sich am Vortag.

Als letzter Formel-1-Fahrer im Feld schöpfte Carlos Sainz sein komplettes Motorenkontingent aus. Der Ferrari-Pilot bekam für den Qualifying-Tag in Monza einen neuen V6 samt Turbolader, MGU-H und MGU-K ans Chassis geflanscht.

Das Wetter: Wie am Vortag kamen die Tifosi nicht nur aufgrund der Ferrari-Performance ordentlich ins Schwitzen. Das Quecksilber stieg auf 32 Grad Celsius, auf dem Asphalt wurden knapp 50 Grad gemessen. Für die Qualifikation heute (16:00 Uhr) und das Rennen morgen werden ähnliche Bedingungen erwartet.