Logan Sargeant bekam in der Sommerpause der Formel 1 endgültige Gewissheit über seine Zukunft beim Traditionsrennstall Williams. Der US-Amerikaner muss sein Ausbildungsteam nach zwei Jahren in der Königsklasse verlassen und wird ab der kommenden Saison vom scheidenden Ferrari-Piloten Carlos Sainz ersetzt. Der Spanier unterschrieb bei Williams einen mehrjährigen Vertrag.

Öffentliches Sainz-Interesse: Sargeant rechnete mit Entlassung

Sargeants Cockpit bei Williams galt schon seit längerem als akut gefährdet. In Anbetracht seiner selbst für einen Rookie enttäuschenden Leistungen hing sein Engagement für die Saison 2024 bereits am seidenen. Am Ende gab Teamchef James Vowles seinem Schützling allerdings die Chance, seine mitunter desolaten Vorstellungen aus seiner Rookie-Saison zu verbessern.

Doch auch in Sargeants zweiten Formel-1-Jahr stellte sich bisher keine Besserung ein. Lichtblicke gegen Teamkollegen Alexander Albon sind weiterhin mehr als rar gesät. In der Qualifying-Bilanz sieht es mit 10 zu 2 ähnlich düster aus in der Vorsaison. Eine merkbare Entwicklung war bei dem US-Amerikaner schlicht und ergreifend nicht festzustellen. Der hatte in Anbetracht der Verfügbarkeit von Carlos Sainz auch nicht mehr mit einem neuen Vertrag gerechnet, wie Sargeant in Zandvoort zugab.

"Nein, nicht wirklich", antwortete Sargeant auf die Frage, ob er überrascht war von der Ankündigung seines Teams, Carlos Sainz verpflichtet zu haben. "Immerhin haben sie es öffentlich ziemlich stark probiert, ihn zu bekommen". Das Verhältnis zwischen Sargeant und James Vowles soll in Anbetracht der mangelnden öffentlich Rückendeckung in diesem Jahr ohnehin gelitten haben, wie Sargeant Mitte Juli durchblicken ließ. Behauptungen von Ex-Formel-1-Pilot Marcus Ericsson, Sargeant würde nicht mal mehr mit seinem Teamchef sprechen, widersprach der US-Amerikaner allerdings. Mehr dazu hier:

Sargeant bleibt kämpferisch: Habe noch zehn F1-Rennen

Dass es für den Williams-Junior nach dieser Saison in der Formel 1 weitergeht, gilt als äußerst unwahrscheinlich. Hartnäckigen Gerüchten zu Folge bahnt sich eine Rückkehr in die Heimat in die US-Rennserie Indycar an. Bei den Teams, die für die kommende Saison noch ein Cockpit zu vergeben haben, steht Sargeant hingegen nicht hoch im Kurs. Dennoch möchte sich der US-Amerikaner in seinen womöglich letzten Rennen in der Königsklasse noch einmal von seiner besten Seite zeigen.

"Am Ende hat sich für mich nichts verändert. Ich habe noch zehn Rennen zu fahren und möchte gut fahren wie möglich für alle Leute die hart für mich arbeiten, für meine Ingenieure und meine Mechaniker. Hoffentlich kann ich sie stolz machen", zeigte sich der 23-jährige kämpferisch. Auf ein mögliches Engagement bei Williams als Ersatzfahrer entgegnete er knapp: "Das kommt drauf an."

Fest steht: Williams ist mit einem umfangreichen Update-Paket und reichlich Hoffnung zum Niederlande GP gereist. Bereits in der vergangenen Saison konnte das Team einige Erfolge verzeichnen. Im Qualifying fuhr Alexander Albon der viertschnellste Fahrer, Sargeant konnte in den Dünen von Zandvoort das erste Mal in Q3 einziehen, schmiss aber daraufhin seinen Boliden in die Bande.