Zur Feier des Honda-Heimspiels werden 2024 in Suzuka gleich zwei Japaner für die Racing Bulls Runden drehen. Wie das Team am Dienstag nach Melbourne bestätigte, erhält nämlich Red-Bull-Nachwuchs Ayumu Iwasa zum ersten Mal die Chance, ein Formel-1-Training zu fahren. Zumindest für die 60 Minuten des 1. Freien Trainings wird es damit ein japanisches Fahrerduo mit Iwasa und Yuki Tsunoda geben, Daniel Ricciardo muss zuschauen.
Auch 2024 verpflichtet das Formel-1-Reglement die Teams wieder dazu, in zwei Freien Trainings einen Nachwuchsfahrer einzusetzen. "Nachwuchs" bedeutet im Sinne des Reglements maximal zwei gefahrene Grands Prix. Die Racing Bulls leisten bereits im vierten Rennen mit Iwasa den ersten Pflicht-Einsatz ab, und sind damit überraschend früh dran.
Üblicherweise warten die Teams mindestens bis zur Europa-Saison. So früh im Jahr ist Streckenzeit wertvoll, um von den Stammfahrern Feedback zum neuen Auto zu bekommen. Im Fall Iwasa ist aber natürlich klar: Er ist ein Honda-Protegé, hat die Honda Racing School in Suzuka durchlaufen.
Auch 2019 gab das Team einem Honda-Mann vor Heim-Publikum die Chance, einmal Formel-1-Luft zu schnuppern, dem Routinier Naoki Yamamoto. Für den damals bereits 31-Jährigen war das aber lediglich ein Lohn für jahrelange treue Dienste und Erfolge mit der Marke in anderen Serien. Der 22-jährige Iwasa hingegen ist Teil von Red Bulls Nachwuchs-Programm und macht sich durchaus noch Hoffnungen auf die Formel 1.
Erste Trainings-Chance für Ayumu Iwasa
Nachdem er 2020 nach Europa gekommen war, gewann Iwasa die französische Formel 4. Die letzten zwei Jahre verbrachte er in der Formel 2, gewann fünf Rennen und wurde einmal Fünfter, einmal Vierter in der Meisterschaft. Der große F1-Push fehlte ihm jedoch. Liam Lawson liegt in der Hierarchie des Nachwuchsprogramms aktuell vor ihm, ist erster Ersatzfahrer beider Red-Bull-Teams und erster Anwärter auf ein Vollzeit-Cockpit 2025.
Iwasa wechselte 2024 in die japanische Super Formula, wo er weiterhin mit Unterstützung von Honda und Red Bull antritt. Beim Saisonauftakt in Suzuka holte er einen neunten Platz. Davor hatte er im abschließenden Nachwuchs-Test von Abu Dhabi 2023 bereits Formel-1-Luft mit den Racing Bulls schnuppern dürfen. An einem Rennwochenende kam er jedoch noch nie zum Einsatz.
"Er hat im Abu-Dhabi-Test letztes Jahr einen tollen Job verrichtet", lobt Teamchef Laurent Mekies. "Seither hat er viel wertvolle Arbeit in unserem Simulator verrichtet, einschließlich Live-Unterstützung an Rennwochenenden. Diese Erfahrung auf der Strecke wird nun wichtig für ihn sein, um als junger Fahrer zu wachsen, und ihm und unseren Ingenieuren außerdem wertvolle streckenseitige Korrelation seiner Arbeit im Simulator zu liefern."
Das All-Japan-Team ist eine etwas unglückliche Nachricht für Daniel Ricciardo. Der Australier sucht nach drei Wochenenden bisher noch seine Form. Jetzt muss er auf der berühmten Fahrerstrecke von Suzuka auch noch auf 60 Trainingsminuten verzichten. Mehr zu Ricciardos Problemen gibt es hier:
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