Der 2026er Motor bleibt ein Problem-Motor. Ein halbes Jahr vor der Einführung werden noch immer gravierende Anpassungen diskutiert, was dazu führt, dass es bereits zahlreiche negative Schlagzeilen über die Formel 1-Regelrevolution gibt, noch bevor die neuen Autos den ersten Kilometer auf der Strecke zurückgelegt haben. Nicht hilfreich sind auch die Aussagen von Charles Leclerc, der das neue Auto im Simulator fuhr.

Danach erklärte der Ferrari-Pilot wenig begeistert: "Im Moment bin ich kein großer Fan des Autos. Sagen wir es mal so: Es ist nicht das angenehmste Auto, das ich bisher gefahren bin." Nach Meinung des Ferrari-Piloten gibt es zwei große Spaßbremsen: einerseits der fehlende Abtrieb, andererseits der starke Fokus auf die Energierückgewinnung. "Ich kann mir noch nicht vorstellen, wie die Rennen aussehen und wie cool die Überholmanöver nächstes Jahr sein werden", erklärte Charles Leclerc.

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2026er Boliden: Weniger Abtrieb

De facto verliert die neue Fahrzeuggeneration in Summe über rund 30 Prozent Abtrieb. Es bleibt zwar beim Ground-Effect-Prinzip, allerdings müssen die Unterböden teilweise wieder flach sein. Dazu verlieren sie in ihrer Breite 15 Zentimeter. Auch der Diffusor darf nicht mehr so mächtig ausfallen. Die größte Änderung betrifft den Motor, denn die MGU-H entfällt. Es gibt keine Motor-Generator-Einheit mehr, die das Turboloch im niedrigen Drehzahlbereich stopft und den Turbolader bei höheren Drehzahlen abbremst, um elektrische Energie zu erzeugen. Die MGU-K wird deutlich stärker. Statt wie bisher 120 kW, stemmt der neue Elektro-Motor stattliche 350 kW.

Der Benzinfluss wird hingegen um mehr als 20 Prozent im Vergleich zum derzeitigen Motor reduziert. Gleichzeitig wird der Verbrennungsmotor durch verschiedene Vereinfachungen etwas ineffizienter. Seine Leistung wird folglich um rund ein Viertel reduziert. Die FIA rechnet mit etwa 400 kW Leistung. Dadurch steigt der E-Anteil an der Systemleistung auf etwa 47 Prozent. Um dem Energiebilanz-Problem entgegenzuwirken, wurden bereits zahlreiche Anpassungen am Energiemanagement vorgenommen. Bekanntermaßen ist auch das Chassis-Reglement 2026 eine Konsequenz der Motorenformel.

Auch wenn es zwischen dem 2026er Bolide und Leclerc keine Liebe auf den ersten Sim-Blick war, so bleibt der Monegasse optimistisch. "Wir befinden uns noch in einer Phase, in der das Projekt relativ neu ist. Die Teams und die FIA wissen, dass daran wahrscheinlich noch gearbeitet werden muss. Ich weiß allerdings nicht, wie viel sich von jetzt an noch ändern wird", so der 27-Jährige.

Ferrari blickt zu 50 Prozent auf 2026

In Silverstone ist Halbzeit in der F1-Weltmeisterschaft und Ferrari richtet seinen Blick immer mehr auf 2026. "Nächstes Jahr ist superwichtig. Es ist entscheidend, dass wir auf dem richtigen Fuß starten", stellte Leclerc klar. Entsprechend sieht der Update-Plan für 2025 nichts Großes mehr vor. "Wir haben bis zum Ende der Saison noch ein paar Dinge vor, die bereits geplant sind", meinte Leclerc und fügte hinzu: "Nächstes Jahr ist alles neu und deshalb müssen wir auf 2026 blicken. Das tun wir auch! Ich würde sagen, im Moment ist es 50:50."

Ein halbes Jahr vor der Regelrevolution 2026 wird noch immer über entscheidende Parameter des Motors diskutiert. Die größte Herausforderung der neuen Motoren-Generation ist und bleibt die Energiebilanz. Mehr dazu liest du in der neuesten Ausgabe des Motorsport-Magazins.com. Ab Donnerstag, 03. Juli hier bestellen!