Im Jahr 2021 führte die Formel 1 eine Budgetobergrenze für alle Teams ein. Damals waren das 138 Millionen Euro. 2026 soll sich die Regelung wieder ändern. Aktuell fallen beispielsweise nur die drei der teuersten Mitarbeiter unter das Budget Cap. 2026 sollen mehr Mitarbeiter berücksichtigt werden. Infolgedessen soll auch das Budget auf circa 215 Millionen Dollar steigen. Ist das der richtige Weg?

Horner: Budget Cap darf nicht zu Lasten der F1-Mitarbeiter gehen

Red Bull hat eine Kontroverse mit dem Budget Cap hinter sich. 2021 verstieß das Team gegen die Regelung. Als Folge wurde die Windkanalzeit reduziert. "Wir haben viel durch das Budget Cap gelernt. Das wichtige 2026 ist, dass die Mitarbeiter nicht für diese Änderungen bezahlen. Es gibt da eine Diskussion darüber, was genau im Budget Cap inkludiert sein wird und was wirklich für die Performance relevant ist", so Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

"Macht eine Weihnachtsfeier dein Auto wirklich schneller? Falls ja, wird jeder Ingenieur lieber einen Frontflügel wollen als eine Weihnachtsfeier", so Horner weiter. Fraglich ist daher, wie viele Mitarbeiter jedes Teams das Budget Cap betreffen würde.

Bei der Einführung der ersten Budgetobergrenze mussten vor allem Top-Teams ihre Mitarbeiter entlassen oder zu anderen Projekten und Teams weiterziehen lassen. Ferrari-Mitarbeiter wechselten zum Beispiel zu Haas oder zum neuen Le-Mans-Projekt. Welche Mitarbeiter sind also wirklich für die letztendliche Performance des Teams relevant und müssten daher unter die Regelung fallen? Derzeit sind in der Budgetobergrenze nur die drei bestbezahlten Mitarbeiter jedes Teams inkludiert.

Was zählt zur Formel 1 und was nicht?

Sauber-Teamchef Alessandro Alunni Bravi hat insbesondere Angst vor Reglement-Lücken, die von den Teams ausgenutzt werden könnten. "Das Ziel wird es sein, Bereiche zu vermeiden, die von den Teams verschieden interpretiert werden können. Vor allem, was Formel-1-Aktivitäten sind oder nicht", so der Teamchef.

Jedes Jahr versuchen alle Ingenieure der Formel-1-Teams Lücken im technischen Reglement zu finden und der Konkurrenz so einen Schritt voraus zu sein. Würde ein Team eine solche Lücke im finanziellen Reglement ausmachen und so unter Umständen mehr Geld ausgeben können, wäre das fatal.

"Ein weiteres Ziel ist einen fairen Wettbewerb zu kreieren, vor allem, was den Bereich des Autobauens angeht", so Alunni Bravi. Sauber ist seit jeher gegenüber den anderen Teams finanziell im Nachteil. Das Team hat seinen Sitz in Hinwil in der Schweiz. Die Kosten sind durch den Schweizer Franken im Vergleich zu den anderen Teams höher, die mit dem Euro arbeiten.

"Für Teams wie uns ist es essenziell, ein Element einzuführen, dass die Unterschiede der Kosten in verschiedenen Ländern egalisiert", so Alunni Bravi. "Denn es gibt natürlich einen Kosten-Unterschied zwischen der Schweiz und anderen Ländern. Ich denke, wir sollten all die Teams auf denselben Startpunkt heben. Sodass der entscheidende Unterschied durch das Können der Menschen und die Qualität der Arbeit kreiert wird, nicht durch andere Faktoren."

Lewis Hamilton motzt! Wird er von Mercedes benachteiligt? (14:52 Min.)