Alex Albon ist ein heißes Eisen im Fahrermarkt der Formel 1. Oder besser gesagt: Er wäre eines. Zahlreiche Gerüchte brachten ihn schon in den letzten Monaten mit Topteams in Verbindung, vor allem seit dem Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari wurde er als Kandidat auf dessen Cockpit bei Mercedes gehandelt.

Doch an diesem Punkt kommt der Konjunktiv ins Spiel. Denn wie Williams-Teamchef James Vowles im Rahmen des F1-Launches seines Rennstalles klarstellte, steht Albon bis Ende 2025 bei Williams unter Vertrag. Als direkter Ersatz für Hamilton kommt er also nicht in Frage. Die Gerüchte kamen aber nicht von ungefähr: In den letzten beiden Jahren war Albon der klare Leader in Grove und sanierte seinen Ruf, der durch seine Zeit als Teamkollege von Max Verstappen angeschlagen war.

Alex Albon: Auf dem Zenit meiner Karriere

Der ehemalige Red-Bull-Pilot fühlt sich wieder bereit für ein Topteam. "Es fühlt sich an, als bin ich auf oder nah am Höhepunkt. Es gibt zwar immer Verbesserungsmöglichkeiten und Bereiche, in denen man sich steigern kann. Aber mit meiner Erfahrung und dem, wo ich stehe, habe ich das Gefühl, dass ich mir ein Auto verdient habe, mit dem man Podien einfahren und um Siege kämpfen kann."

Seiner Ansicht nach muss das nicht unbedingt ein Widerspruch zu einem Williams-Verbleib sein. Der Thailänder analysiert zwar realistisch, dass 2024 und 2025 wohl keine Spitzenplätze in Reichweite sein werden. Doch darüber hinaus signalisiert er volles Vertrauen in den Traditionsrennstall.

"Es wird Zeit brauchen. 2026 oder 2027. Das ist der Zeitrahmen in dem ich denke, dass wir konstant in der Lage sind, um Podien mitzukämpfen", baute Albon auf die Zukunft. Für den 27-Jährigen wird es also gewissermaßen ein Rennen gegen die Zeit, wenn er auf dem selbst erklärten Höhepunkt seines Schaffens noch in ein Spitzenauto gelangen will.

Vertrag für 2025: Albon umschifft auf Williams-Bekenntnis

Es seit denn, er findet ein Schlupfloch. Verträge sind in der Formel 1 immer auch etwas fragil. Lewis Hamilton wurde vor wenigen Monaten von Mercedes noch bis Ende 2025 als Stammfahrer verkündet - dennoch wechselt er zu Ferrari. Performance- oder Ausstiegsklauseln sind in der Königsklasse gang und gäbe.

Ob Albon derartige Klausen in seinem Williams-Vertrag hat, ist nicht bekannt. Denkbar wäre theoretisch auch, dass es hinter den Kulissen zu einer Einigung kommt, falls ihn beispielsweise Mercedes abwerben will.

Vollkommen abschreiben will Albon einen Wechsel nicht. Angesprochen darauf, ob er seinen Williams-Vertrag für die kommende Saison mit Sicherheit erfüllen wird, wich er einer klaren Antwort aus. "Die Zeit wird es zeigen. Mein Fokus liegt auf 2024, belassen wir es dabei", so Albon.

Albon hatte in der Vergangenheit eineinhalb Jahre lang ein Auto, das siegfähig war. 2019 wurde er in seiner Rookie-Saison in der Sommerpause zu Red Bull befördert und blieb bis Ende 2020 Stammfahrer bei den Bullen. Während Verstappen in diesem Zeitraum drei Siege und 15 Podien einfuhr, landete der damalige Toro-Rosso-Aufsteiger lediglich zweimal mit etwas Rennglück unter den ersten drei.