In Miami, beim ersten von mittlerweile drei USA-Rennen, hatte sich die Formel 1 2023 auf ein erstes Experiment eingelassen. Nämlich auf eine zusätzliche Fahrerpräsentation auf der Startaufstellung, direkt vor der Nationalhymne. Die Fahrer waren gar nicht gut auf die Idee zu sprechen gewesen. Das im Reglement dafür eigens geschaffene Zeitfenster wird für 2024 wieder herausgekürzt.
Das wurde, zusammen mit mehreren anderen kleinen Änderungen, am Mittwoch vor der FIA-Jahresgala vom Motorsport-Weltrat (WMSC) bei dessen letzten Treffen für 2023 beschlossen. Konkret heißt das: Die Boxengasse öffnet 2024 statt 50 wieder 40 Minuten vor dem Beginn der Aufwärmrunde, und schließt 30 Minuten vor der Aufwärmrunde. Die Fahrer hatten an den 10 zusätzlichen Minuten kein gutes Haar gelassen, als in Miami erstmals das ganze Prozedere getestet wurde.
Dass es in Miami heiß war und alle zehn Minuten länger in Overalls auf dem Grid stehen mussten, befeuerte den Ärger. Auf eine zehnminütigen Fahrerpräsentation zwischen Sichtungsrunden und Start hatte die Mehrheit schlichtweg keine Lust. Von den erhofften sechs bis sieben Probeläufen des Formats blieb bis Jahresende nicht viel übrig.
Formel 1 bestätigt angepasste Technik-Regeln für 2024
Das Thema Hitze fand auch ins Technische Reglement Einzug. Bereits beim letzten Treffen der F1-Kommission in Abu Dhabi beschlossen die dort sitzenden Entscheidungsträger - F1, FIA und Teams - das Erlauben eines Kühleinlasses, der bei heißen Bedingungen an das Auto gebaut werden kann. Nach der Hitzeschlacht von Katar, bei der mehrere Fahrer kurz vor der Ohnmacht gestanden waren, war die Lösung nur naheliegend gewesen.
Sie ist aber erst einmal der erste Schritt, der kurzfristig erledigt werden kann. Langfristig werden in den zuständigen technischen Gremien weitere und womöglich bessere Lösungen evaluiert, um das Problem aus der Welt zu schaffen.
Ebenfalls in Abu Dhabi bereits von der Kommission beschlossen und nun vom Motorsport-Weltrat bestätigt sind Beschränkungen für bestimmte metallische Komponenten im Unterboden. Auch das ist ein Sicherheitsthema, und fußt auf der Angst, dass sich diese Teile lösen könnten.
Die FIA räumt außerdem im Sportlichen Reglement der Formel 1 einmal wieder auf. Es war aufgefallen, dass es dort keine Regeln gibt, wie Personal und Equipment sich bei einem Start eines Fahrers aus der Boxengasse zu verhalten haben. Ein potenzielles Sicherheitsrisiko. Ab jetzt ist es daher verpflichtend, dass Personal und Equipment spätestens 90 Minuten die Fahrspur der Boxengasse verlassen haben.
Thema war vor dem Weltrat außerdem noch der Kalender 2024. Der wurde zwar bereits bei einem vorhergehenden Meeting von allen Teilnehmern bestätigt, doch gerade nach dem körperlich harten Doppelrennen Las Vegas und Abu Dhabi inklusive Zeitzonen-Mischmasch gab es Kritik. Nicht zuletzt am 2024er-Kalender, wo Las Vegas sogar ein Triple mit Katar und Abu Dhabi einleitet. "Die Gesundheit und das Wohlbefinden aller reisenden Personen ist ein Schlüsselelement für die Zukunft", versichert die FIA in einem Statement. Schon nach dem 2023er-Doppel war das Fahrerlager körperlich am Ende gewesen.
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