Sergio Perez ist es gewohnt, im Qualifying von Max Verstappen geschlagen zu werden. Ausgerechnet beim Heimrennen in Mexiko kam es noch schlimmer: Zusätzlich zu beiden Ferraris und dem Teamkollegen wurde er zu allem Überfluss auch noch von Daniel Ricciardo aus dem Red Bull Juniorteam ausqualifiziert. Der es auch noch auf sein Stammcockpit bei Red Bull abgesehen hat.

Perez: Ricciardo egal, Red-Bull-Cockpit immer heiß begehrt

"Nicht nur Daniel will meinen Sitz. Viele andere Fahrer wollen da sein, wo ich bin", meint Sergio Perez. Nachsatz: "Wenn sie ihn verdienen, freue ich mich für sie." Der Mexikaner dementiert weiterhin hartnäckig die Gerüchte um sein loses Red-Bull-Cockpit. Der laufende Vertrag bis Ende 2024 würde auf jeden Fall eingehalten werden.

Daniel Ricciardo machte von Anfang an klar, dass er zurück zu Red Bull will, Foto: LAT Images
Daniel Ricciardo machte von Anfang an klar, dass er zurück zu Red Bull will, Foto: LAT Images

"Checo fährt sicher noch zehn Jahre mit Max im gleichen Team. Und in diesen zehn Jahren gewinnt Checo vielleicht eine Weltmeisterschaft", sieht zumindest Papa Perez seinen Sohn noch lange bei Red Bull. "Es gefällt mir, dass sich mein Sohn mit dem besten Fahrer der Welt misst. Und der beste Fahrer der Welt ist derzeit Max Verstappen."

Eins nach dem anderen. Zurzeit arbeitet Perez Junior hart daran, sich aus seinem Performance-Tief auszugraben. Mit Erfolg. "Wir haben in Austin schon einen Schritt nach vorn gemacht, hier machen wir weitere Fortschritte", betont der sechsfache Grand-Prix-Sieger. Bei einem durchschnittlichen Qualifying-Ergebnis von 8,3 ist Startplatz 5 schon ein Erfolg.

2021 und 2022 wurde Sergio Perez beim Heim-GP jeweils Dritter, Foto: Red Bull
2021 und 2022 wurde Sergio Perez beim Heim-GP jeweils Dritter, Foto: Red Bull

Perez und die lange Suche nach dem richtigen Red-Bull-Setup

Der Grund für die vielen schlechten Performances (vor allem im Qualifying) sei geklärt, und behoben. "Ich will nicht zu viele Details verraten, aber an einigen Wochenenden waren wir beim Setup ziemlich verloren", gesteht der 33-Jährige. "Wir haben einen Reset gemacht, jetzt läuft es wieder besser."

Dabei orientiere er sich an Max Verstappens Abstimmung. "Ja, unsere Setups sind jetzt ähnlicher. Im Laufe des Wochenendes entfernen wir uns etwas, weil jeder andere Dinge damit erreichen will", erklärt Perez.

Red Bull schockiert von Ferrari und schwieriger Strecke

Im Qualifying war P5 trotzdem das Maximum. "Ich habe keine Ahnung, wo die Ferraris herkamen. Wir hatten nicht erwartet, dass sie so schnell sind", wundert sich Sergio Perez mitsamt der ganzen Red-Bull-Familie über die erstarkten Italiener.

Ein Puzzlestück des Problems: In Q3 musste Perez auf einen gebrauchten Satz Softreifen zurückgreifen. "Das kam uns zusammen mit der Track Evolution ziemlich teuer zu stehen", schätzt er. "Die anderthalb bis zwei Zehntel hätten mein Leben verändert." So konnte Ricciardo vor allem in den langsamen Kurven und im dritten Sektor im Stadion aufzeigen.

"Ich fühle mich gut im Auto, aber diese Strecke ist wirklich schwierig. Jeder Reifen performt anders", so Perez. Minimale Temperaturunterschiede würden sich sofort auf die Balance seines RB19 auswirken. Auch Teamkollege Verstappen kämpfte mit zu wenig Grip.

Sergio Perez, der Traum vom Heimsieg lebt

Wie sieht es aus mit dem Lebenstraum Gewinn des Heim-Grand-Prix? "Es wird schwierig, aber wir haben ein langes Rennen vor uns", so Perez. Nachsatz: "Ich muss vier Autos überholen, und in diesem Sport ist alles möglich."

"Er ist das ganze Wochenende stark gewesen. Zwei Zehntel auf Max sind eine tolle Leistung", lobt Dr. Helmut Marko bei Sky Deutschland sein gebranntes Kind. Oberstes Ziel: Vor Lewis Hamilton ins Ziel zu kommen. "Ich bin nach wie vor optimistisch, aus unserer Sicht ist alles gut gelaufen." Nachsatz: "Außer, dass wir nicht vorne stehen."