Bestzeit im 1. und 2. Freien Training, frühzeitig die WM fixiert und auf dem Weg, seinen eigenen Rekord von 15 gewonnenen Rennen in einer Saison zu übertreffen: Alles spricht für einen weiteren Red-Bull-Triumph in Mexiko.
Aber Max Verstappen ist nicht klarer Favorit. Zuerst war Alex Albon an ihm dran, danach setzte Lando Norris den dreifachen Weltmeister unter Druck. Und der Teamkollege hat auch noch eine Rechnung offen.
Verstappen: Strecke und Reifen machen Probleme
"Es war ein guter Start ins Wochenende, aber es ist nicht alles glattgelaufen", bilanziert Max Verstappen. "Die Strecke ist sehr rutschig, und es war nicht einfach, die Reifen auf dem Longrun zu managen." Der Holländer war zwar in den Trainings vorne, erwartet vor allem im Qualifying aber eine knappe Angelegenheit - das gesamte Feld dünner gestreut als die Höhenluft in Mexiko.
Max Verstappen setzte in FP2 mit 1:18.686 Bestzeit auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez, eine Zehntelsekunde dahinter folgte Lando Norris. "Wir sehen konkurrenzfähig aus, das ist gut", meint Verstappen. Aber Lando Norris macht sich als erster Verfolger bereit. Im Longrun ist der McLaren-Pilot zeitweise schneller als Verstappen, nur gegen Ende brechen Norris' Zeiten etwas ein.
Droht Red Bull Gefahr durch McLaren?
"Wenn wir uns zum Beispiel Austin anschauen, kann er auf die Renndistanz das Tempo nicht optimal halten", sieht Dr. Helmut Marko keine drohende Gefahr durch den McLaren-Piloten. "Ich glaube, den haben wir im Griff." Zusätzlich habe der MCL60 mit hohem Reifenverschleiß zu kämpfen.
Ebenfalls im Griff hat Red Bull ihre Probleme im Longrun. Im 1. Freien Training seien die Vorderreifen beim RB19 noch komplett eingebrochen. "Short- und Longrun sehen gut aus", verrät der Grazer und glaubt an eine reine erste Red-Bull-Startreihe.
Geheimnis für ein gutes Resultat in Mexiko: "Gute Aerodynamik, die haben wir schon immer gehabt", so der Doktor. Wenn die Temperaturen nicht noch rapide ansteigen, haben die Dienstwagen von Perez und Verstappen auch keine Probleme mit der Kühlung. Beim Topspeed ist der RB19 ebenfalls vorne dabei, trotz hohem Abtriebs-Level.
Perez an Verstappen dran: Motiviert durch Heimrennen
Sergio Perez träumt weiterhin von einem Heimsieg. "Es ist schon komisch: Wenn man im Auto sitzt, ist man so konzentriert, dass man vergisst, wo man ist. Sobald man draußen ist, denkt man sich - wow, das ist eine Menge Aufmerksamkeit", beschreibt er seine Gefühlslage.
Am Trainingsfreitag war der Mexikaner bis auf 0,297 (FP1) und 0,302 Sekunden (FP2) am Teamkollegen dran. "Er ist nur drei Zehntel zurück, das ist für einen Freitag schon ein sehr gutes Zeichen", lobt auch Dr. Helmut Marko. "Natürlich motiviert der Heim-GP, da bist du gleich besser drauf."
Red Bull warnt: Qualifying wird sehr eng
Trotzdem lief der Trainingsfreitag für den Mexikaner nicht ganz optimal. "Wir hatten keinen einfachen Tag, und vor allem auf den Soft-Reifen auf eine Runde Probleme", so Perez. Am Ende wäre er auch noch in der letzten Kurve fast abgeflogen.
"Es gibt noch viele Dinge zu verstehen, vor allem die verschiedenen Reifenmischungen", mahnt der 33-Jährige. Allgemein sei Red Bull aber in einer guten Position und auf dem richtigen Weg. "Es sieht gut aus, aber wir wissen, dass es im Qualifying sehr eng werden wird." Einigkeit auf beiden Seiten der Red-Bull-Garage.
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