Es ist vorbei. Red Bulls und Max Verstappens Siegesserie fand in Singapur wenig glorreich ein Ende. Kein Grund zur Krise: In Suzuka soll alles wieder beim Alten sein. Max Verstappen auf den Spuren von Mattia Binotto: Auch ohne Upgrades kann der RB19 alle verbleibenden Rennen gewinnen. Sorgen macht ihm nur die Formel-1-Fangemeinde.

Max Verstappen: Echte Fans schätzen Red-Bull-Dominanz

"Shit happens", kommentiert Max Verstappen das Rennen in Singapur. Das falsche Setup, in Kombination mit der schwierig-zu-überholenden Strecke, auf einem Stadtkurs beendete seine 10-teilige und Red Bulls 14-teilige Serie. Nicht schlimm: "Das berührt mich nicht wirklich. Wir haben ein Rennen nicht gewonnen, aber die zehn davor."

Red Bull-Pilot Max Verstappen vor Lewis Hamilton im Mercedes und Red Bull-Teamkollege Sergio Perez
In Singapur kämpfte Red Bull von FP1 weg mit ihrem Setup und der Strecke, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Auf Unverständnis stoßen nach Toto Wolffs Wikipedia-Kommentaren nun die beinahe schadenfrohen Leute, die sich etwas zu sehr über das Ende der Serie freuten. Tenor: Endlich ein anderer Sieger, gut für die Formel 1.

"Ich denke nicht darüber nach, was gut für die Formel 1 ist. Das interessiert mich überhaupt nicht", meint Verstappen und sieht die Red-Bull-Dominanz im Gegenzug nicht als schlecht für den Sport. "Wir waren einfach besser als alle anderen." Oder wie Toto Wolff sagen würde: Die Formel 1 ist eine Leistungsgesellschaft.

"Wenn Leute das nicht wertschätzen können, sind sie keine richtigen Fans", so der Holländer. Was gut oder schlecht für die Formel 1 ist, spielt dabei keine Rolle. "Wir haben nicht gut performt, und andere haben einen besseren Job als wir gemacht. Sie haben deswegen verdient gewonnen. Und nicht, weil Leute sagen, dass es langweilig ist, wenn wir gewinnen."

Verstappen: Red Bull nach wie vor besser als andere

Krisenstimmung bei Red Bull oder Max Verstappen? Fehlanzeige, Singapur war ein Ausreißer. "Auf anderen Stadtkursen waren wir okay. Nicht super-dominant, aber okay. Wir wissen, dass das nicht unsere Stärke ist", meint der zweifache Weltmeister. Abgesehen von Las Vegas sollte Red Bull jetzt auf jeder Strecke gut sein.

"Ich glaube, dass wir ab jetzt jedes Rennen gewinnen können. Obwohl die anderen ständig Upgrades bringen", kommt Verstappen mit einer Kampfansage und Reminiszenz an Mattia Binottos Frankreich-2022-Aussage. Red Bull ist schon voll auf 2024 fokussiert, andere Teams bringen ständig neue Teile. Kein Problem: "Sie können vielleicht hier und da gewinnen. Aber ich glaube noch immer, dass wir mit unserem Auto jedes Rennen gewinnen können."

Max Verstappen krönte sich 2022 in Suzuka zum zweimaligen Weltmeister, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool
Max Verstappen krönte sich 2022 in Suzuka zum zweimaligen Weltmeister, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

McLaren als Red-Bull-Herausforderer in Japan

Max Verstappen selbst kann nicht wie im Vorjahr in Suzuka Weltmeister werden, aber Red Bull dafür den Konstrukteurs-Titel holen. Passend im Honda-Land. "Es sollte eine gute Strecke für uns sein", schätzt er. Nicht im Kampf um die Konstrukteurs-WM, sondern um den Sieg in Japan, könnte ein anderes Team ein Wörtchen mitzureden haben.

"McLaren hat sich sehr stark verbessert, und ist gut in schnellen Kurven", schätzt Verstappen das Team aus Woking als stärkste Konkurrenz ein. "Sie sind auf einer Runde besonders stark." In puncto Rennpace traut er sich keine Aussage zu, dort kann der RB19 dann allerdings wieder seine gewohnte Stärke ausspielen. Und, wie Lewis Hamilton prophezeit, mit 30 Sekunden Vorsprung gewinnen. Hier im Formel-1-Liveticker aus Japan gibt es heute alle News, Infos und Stimmen.