Qualifying-Aus in Q2, Platz fünf und acht im Rennen. Das Wochenende in Singapur war für Red Bull das wohl schlechteste Wochenende seit langer Zeit. Doch woran lag die schwache Performance beim Nachtrennen-Klassiker der Königsklasse? Ist die von der FIA eingeführte neue technische Direktive daran Schuld? Red-Bull-Teamchef Christian Horner dementiert das vehement. TD ohne Auswirkung, Strecke und Arbeitsfenster nicht optimal.

Technische Direktive ohne Einfluss auf RB19

Es geht insbesondere um die von der FIA in Singapur eingeführte TD039. Durch die Verschärfung der Regel sollen Tricks an der Unterbodenplatte der Boliden unterbunden werden. Ein bestimmter Verdacht auf ein Team lag bei der Regelklarstellung jedoch nicht vor. Zudem sollen Änderungen keinen Nachteil mit sich bringen. Außer ein Team hätte absichtlich getrickst, dann würde die Anpassung wohl Performance kosten.

"Ich weiß, viele von euch würden das gerne der technischen Direktive anhängen, aber wir können das nicht einmal dafür verantwortlich machen, da sie keinen Einfluss auf eine einzige Komponente an unserem Auto hatte", dementiert Christian Horner das jedoch.

Auch an der Art, mit dem Auto zu arbeiten, soll sich nichts geändert haben. "Null Einfluss", soll die technische Direktive daher auf die Arbeit mit dem RB19 gehabt haben. Stattdessen hat Horner eine andere Begründung für das Tief der Bullen auf dem Marina Bay Street Circuit.

"Ich denke, die Streckencharakteristik ist hier einfach anders, und wir haben das Auto nicht ins richtige Fenster gebracht", erklärt der Teamchef. "Wir wussten, dass wir einen engeren Konkurrenzkampf haben würden."

Horner: Perfektes Auto zu bauen, ist eine Herkules-Aufgabe

"Es hat uns nur etwas überrascht, wie weit wir am Freitag weg waren. Wir waren einfach nicht im richtigen Arbeitsfenster für das Auto, im Speziellen über eine Runde", weiß der Brite. "Ich denke aber, im Rennen haben wir mehr verstanden. Speziell im späteren Stint war die Pace von Max sehr gut."

Es könnte also auch an den speziellen Bedingungen in Singapur liegen, dass die Dominatoren vergleichsweise schwach in Singapur performten. Schon in der Vergangenheit hatten eigentlich dominante Boliden in Singapur Probleme. Beispielsweise Red-Bull-Erzrivale Mercedes.

"Ein Auto zu bauen, dass auf jeder Strecke, jedem Reifensatz und unter jeglichen Bedingungen konkurrenzfähig ist, ist eine unfassbar schwierige Aufgabe", weiß auch der Red-Bull-Teamchef. "Das haben wir auch in den Jahren der Mercedes-Dominanz gesehen. Manchmal sind sie hier hingekommen und hatten Probleme. Vielleicht liegt es an der Strecke."

Was den Bullen Hoffnung machen kann: Mit Suzuka wartet wieder eine Highspeed-Strecke mit vielen schnellen Kurven auf die Königsklasse. Eine Streckencharakteristik, die dem RB19 entgegenkommen dürfte. Gute Erinnerungen haben die Bullen jedenfalls an die Strecke, denn Max Verstappen krönte sich dort vergangenes Jahr überraschend zum Weltmeister.