Max Verstappen verlor durch eine Strafe die Chance auf den Sieg im Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien. Der Red-Bull-Pilot wurde bestraft, da er beim Start in der Kurvenkombination 1-2 die Strecke abgekürzt hatte und sich dadurch einen illegalen Vorteil gegen Oscar Piastri verschafft hatte. So die Sicht der Stewards.

Laut Verstappen wurde er von dem McLaren-Fahrer von der Strecke gedrängt. So zumindest seine Sicht während des Rennens. Nach dem Grand Prix wollte er kein Wort mehr zu dem Zwischenfall verlieren und boykottierte das Thema im TV-Interview nach dem Rennen, sowie in der Pressekonferenz vollkommen. Zu groß sei die Gefahr, dass er sich dabei eine weitere Strafe einhandelt.

Wegen FIA-Maulkorb und Social Media: Verstappen-Boykott nach umstrittener Strafe

"Das Problem ist, dass ich meine Meinung nicht teilen kann, denn dann bekomme ich eine Strafe, also ist es besser, wenn ich nicht darüber rede. Alles, was ich sagen würde, könnte mich in Probleme bringen", begründete Verstappen seinen Boykott. Dabei bezog sich der Niederländer auf den strengen Strafen-Katalog der FIA, der empfindliche Geldstrafen und sogar sportliche Strafen für Fehlverhalten in offiziellen FIA-Presseterminen in Aussicht stellt.

Aber nicht nur. Verstappen sieht darin ein globales Problem. Das sei allgemein der Grund warum er sich zunehmend in Zurückhaltung übe: "Es hat mit den sozialen Medien zu tun und damit, wie die Welt ist. Ich bevorzuge es, nicht viel zu sprechen, denn manchmal werden einem die Worte im Mund umgedreht oder werden anders interpretiert." Später fügte er hinzu: "Man kann nicht mehr seine volle Meinung teilen, denn sie wird offenbar nicht wertgeschätzt oder Menschen können mit der Wahrheit nicht umgehen. Alle sind hochsensibel."

Max Verstappen gegen die FIA: Was dürfen Formel-1-Fahrer noch sagen?

Max Verstappen war im Herbst 2024 beim Singapur-GP der Ausgangspunkt für die nach wie vor hitzig geführte Debatte um die Benimm-Regeln in der Königsklasse. Damals war er, nachdem er die Performance seines Autos mit einem englischsprachigen F-Wort beschrieben hatte, von den Formel-1-Stewards zu einer Strafe verurteilt worden. Als Reaktion darauf boykottierte er die offiziellen Formel-1-Pressekonferenzen am restlichen Wochenende und teilweise sogar darüber hinaus und hielt stattdessen eigene Medienrunden in der Red-Bull-Hospitality ab.

Im Winter legte die FIA in dieser Diskussion allerdings nach und veröffentlichte einen weitreichenden Strafenkatalog, der nicht nur Fluchwörter betrifft, sondern auch beispielsweise in Fällen, in der Aussagen getroffen werden, die der FIA, dem Motorsport oder einer darin involvierten Person 'moralischen Schaden zufügen', zur Anwendung kommen. Wiederholungstätern drohen in diesem Katalog sogar Punkteabzüge oder Rennsperren.

Die häufig als FIA-Maulkorb bezeichneten Beschränkungen, stießen bei zahlreichen F1-Fahrern auf Ablehnung. "Ich weiß, dass ich hier nicht fluchen darf, aber man kann auch nicht Kritik in irgendeiner Form äußern, die Schaden verursachen könnte oder was alles", so Verstappen nach dem Jeddah-Rennen. "Lassen Sie mich auf der Liste nachschauen, da sind sehr viele Zeilen, also ist es besser, wenn ich gar nichts mehr sage", stichelte der Red-Bull-Fahrer weiter gegen das entsprechende Reglement. Der Subtext ist klar: Als F1-Fahrer wisse er nicht mehr, was man noch sagen dürfe und was schon verboten sei.

Red Bull fassungslos! Wurde Verstappen der F1-Sieg geklaut? (10:00 Min.)

Das Reden überließ Verstappen in Bezug auf die Strafe den Red-Bull-Vertretern. Teamchef Christian Horner und Motorsportberater Dr. Helmut Marko waren sich einig: Die 5-Sekunden-Strafe gegen den F1-Champion sei nicht gerechtfertigt. Ihre Begründung: