Daniel Ricciardo wird nach seinem Unfall am vergangenen Formel-1-Wochenende in Monza nach wie vor von Liam Lawson ersetzt. Der Red-Bull-Junior könnte aber auch noch bei den kommenden Grands Prix im AlphaTauri-Cockpit sitzen. RB-Motorsportchef Dr. Helmut Marko gab am Trainingsfreitag des Italien-GPs ein Update zum Gesundheitszustand von Ricciardo.

Dieses macht wenig Hoffnung auf ein baldiges Comeback. Marko erklärte, dass die Ausfalldauer von Ricciardo im Normalfall sechs Wochen betragen wird. Vom Niederlande-GP ausgehend gerechnet, würde das für den Routinier bedeuten, dass er erst beim Großen Preis von Katar wieder fit sein würde. Dieser geht vom 6. bis zum 8. Oktober über die Bühne, also exakt sechs Wochen nach dem Zandvoort-GP.

Daniel Ricciardo: Marko zweifelt an Start in Singapur und Japan

Doch auch falls die Heilung schneller verläuft als erwartet, könnte sich Ricciardos Comeback bis zu dem Grand Prix auf dem Losail International Circuit verzögern. Schuld daran ist der Rennkalender der Formel-1-Saison 2023. "Der erste Grand Prix, der bei optimalsten Heilungsverlauf in Frage käme, wäre Singapur", so Marko.

"Da das aber von der körperlichen Belastung her einer der extremsten Grands Prix ist, ist das nicht wahrscheinlich und ähnliches gilt auch für Suzuka", erklärte der Österreicher. Der Singapur-GP ist in der Regel eines der längsten Rennen im Formel-1-Kalender. Obwohl er traditionell als Nachtrennen ausgetragen wird, ist der Stadtkurs nahe des Äquators geographisch bedingt für äußerst schwüle Bedingungen bekannt.

Suzuka auf der anderen Seite verursacht aufgrund seiner zahlreichen schnellen Kurven und den dadurch entstehenden hohen G-Kräften starke körperliche Anstrengungen. Zwischen dem Rennen in Singapur, das am 17. September über die Bühne geht, und dem Japan-GP, liegt außerdem nur eine Woche.

Ricciardo brach sich am vergangenen Wochenende in Zandvoort nach einem eigentlich eher leichten Einschlag den Mittelhandknochen, nachdem das Lenkrad des AlphaTauri-Piloten unglücklich seine Hand traf. Eine Operation am Sonntag verlief nach Plan. Marko zweifelte bereits damals daran, ob der siebenfache Formel-1-Sieger in Japan wieder fit sein würde.

Im Umkehrschluss würde ein längerer Ausfall von Ricciardo auch bedeuten, dass Liam Lawson eine weitere Chance erhält, um sich in der Königsklasse zu beweisen. Der Neuseeländer feierte in Zandvoort sein Debüt.