Mick Schumacher saß zum ersten Mal offiziell im Mercedes. Dienstag testete George Russell schon den W14, am Mittwoch war dann Schumachers große Gelegenheit. Lewis Hamilton überließ ihm seinen Mercedes und im Rahmen des Pirelli Reifentests in Barcelona feierte der Deutsche sein Comeback im Formel-1-Cockpit.

Schumacher: Klar, warum Mercedes Serienweltmeister ist

"Es ist klar, warum dieses Team achtmaliger Weltmeister ist", war Mick Schumachers Reaktion nach seinem ersten Testtag. "Es war großartig! Ich habe eine Menge gelernt, und viel Spaß gehabt." Nicht nur zum ersten Mal offiziell bei einem Test im Mercedes-Overall, sondern als Zusatz-Schwierigkeit auch gleich ohne Heizdecken auf seinen Pirellis. "Es war ein sehr produktiver Tag, wir haben unser geplantes Programm absolviert und alle Testreifen ausprobiert."

Mick Schumacher absolvierte im 152 Runden im W14, Foto: Pirelli
Mick Schumacher absolvierte im 152 Runden im W14, Foto: Pirelli

Schumacher war bislang nur im Simulator in Brackley (virtuell) hinterm Steuer des W14. Für seine Mitarbeit am neuesten Update-Paket von Mercedes gab es bereits reichlich Lob von Lewis Hamilton, sowie ein Doppelpodium beim Spanien-GP. Beim Pirelli-Reifentest durfte er den generalsanierten Mercedes auch in der realen Welt selbst austesten. "Ich konnte viele ihrer Kommentare nachvollziehen und zustimmen: Er ist sehr gut fahrbar."

Auch Mercedes ist zufrieden mit Mick Schumacher. "Er hat sich gut eingefügt und hat gutes Feedback an die Reifenhersteller geliefert, während er sich an das Auto gewöhnte", heißt es in der Pressemitteilung von Mercedes. "Der Test gab Mick eine wertvolle Gelegenheit, den W14 auf der Strecke zu testen. Das wird ihm in seiner Rolle als Reservefahrer nützen."

Unerwartete Probleme beim Reifentest für Schumacher

"Da ich eine Weile nicht gefahren bin, habe ich es natürlich körperlich gespürt. Aber es war gut, wieder am Steuer zu sitzen", so Schumacher. Die Schmerzen zahlten sich aus: Fahrerisch hat er vom Comeback im Cockpit profitiert. 152 Runden drehte Mick Schumacher im aktuellen Formel-1-Boliden der Silberpfeile auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Fazit: "Ich weiß jetzt besser, worauf ich achten und woran ich noch arbeiten muss."

Wichtig für den Notfall, falls Lewis Hamilton oder George Russell einmal ausfallen und Mercedes auf Mick Schumacher zurückgreifen muss. "Ich habe ein besseres Verständnis für alle Abläufe und die Arbeitsweise des Teams an der Strecke bekommen", so der Reservepilot von Mercedes. "Das ist ein Schlüsselfaktor, falls ich einmal für ein Rennen einspringen muss."

Mick Schumacher Comeback: 1. Mal im 2023er Formel 1 Mercedes (10:51 Min.)

Schumacher: Jederzeit bereit für Stammcockpit

"Ich freue mich jetzt noch mehr auf den Rest der Saison", ist Mick Schumacher ehrgeizig, nach seinem Aus bei Haas 2022 bald wieder in einem Stammcockpit zu sitzen. Gerüchten zufolge wackelt Logan Sargeants Platz bei Williams. "Ich hoffe, dass ich irgendwann wieder in einem Auto sitzen werde. Ich habe jede einzelne Sekunde geliebt." Und falls er doch überraschend einen Mercedes-Piloten vertreten müsste, sieht er sich auf jeden Fall bereit dafür.

Mit einer Rundenzeit von 1:18.974 findet sich der 24-Jährige allerdings am Ende der Zeitentabelle. Schnellster war Carlos Sainz mit einer besten Runde von 1:16.638, dahinter Charles Leclerc mit 1:18.197, sowie Mercedes-Teamkollege George Russell mit 1:18.400. Wie immer sind die Zeiten mit Vorsicht zu genießen, zudem wurden die Reifen blind getestet.

Mick Schumacher: Zum ersten Mal nicht nur virtuell im Mercedes-Boliden, Foto: Mercedes-AMG F1
Mick Schumacher: Zum ersten Mal nicht nur virtuell im Mercedes-Boliden, Foto: Mercedes-AMG F1

Nächster Reifentest mit Daniel Ricciardo

"Das waren zwei sehr wichtige Testtage, an denen wir nützliche Informationen gesammelt haben, um die besten Reifenwahl für das nächste Jahr zu treffen", ist Pirelli-Chef Mario Isola zufrieden. "Wir müssen noch ein paar Kleinigkeiten anpassen, aber haben eine solide Entwicklungsbasis für die Reifenmischungen."

Insgesamt 617 Runden wurden an beiden Testtagen von Ferrari und Mercedes absolviert. Der nächste Reifentest findet im Juli in Silverstone nach dem Grand Prix statt. Mit Daniel Ricciardo als Ehrengast: Der Australier wird dort sein Comeback bei Red Bull und im Formel-1-Cockpit feiern.

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Fahrer-Tabelle

  • 1. Max Verstappen (170 Punkte)
  • 2. Sergio Pérez (117 Punkte)
  • 3. Fernando Alonso (99 Punkte)
  • 4. Lewis Hamilton (87 Punkte)
  • 5. George Russell (65 Punkte)
  • 6. Carlos Sainz Jr. (58 Punkte)
  • 7. Charles Leclerc (42 Punkte)
  • 8. Lance Stroll (35 Punkte)
  • 9. Esteban Ocon (25 Punkte)
  • 10. Pierre Gasly (15 Punkte)
  • 11. Lando Norris (12 Punkte)
  • 12. Nico Hülkenberg (6 Punkte)
  • 13. Oscar Piastri (5 Punkte)
  • 14. Valtteri Bottas (4 Punkte)
  • 15. Zhou Guanyu (4 Punkte)
  • 16. Yuki Tsunoda (2 Punkte)
  • 17. Kevin Magnussen (2 Punkte)
  • 18. Alexander Albon (1 Punkt)
  • 19. Nyck de Vries (0 Punkte)
  • 20. Logan Sargeant (0 Punkte)

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Team-Tabelle

  • 1. Red Bull/Honda RBPT (287 Punkte)
  • 2. Mercedes (152 Punkte)
  • 3. Aston Martin/Mercedes (134 Punkte)
  • 4. Ferrari (100 Punkte)
  • 5. Alpine/Renault (40 Punkte)
  • 6. McLaren/Mercedes (17 Punkte)
  • 7. Haas/Ferrari (8 Punkte)
  • 8. Alfa Romeo/Ferrari (8 Punkte)
  • 9. AlphaTauri/Honda RBPT (2 Punkte)
  • 10. Williams/Mercedes (1 Punkt)