Mick Schumacher wird am Mittwoch vor dem Großbritannien GP erstmals einen Formel-1-Test für Alpine absolvieren, wie Motorsport-Magazin.com erfuhr. Dabei wird er im A522, dem F1-Auto der Franzosen aus der Saison 2022 Platz nehmen. Schumacher teilt sich den Testtag in Le Castellet mit Jack Doohan.

Dabei dürfte es zu einem offenen Schlagabtausch der beiden Freunde um ein Formel-1-Cockpit für 2025 kommen. Dass Schumacher ein Kandidat ist, hatte Teamchef Bruno Famin erst kürzlich bestätigt. Der Deutsche ging zuletzt für Alpine bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start, machte aber nie ein Geheimnis daraus, in die Formel 1 zurück zu wollen.

Wie gut stehen die Chancen von Mick Schumacher auf ein Formel-1-Comeback mit Alpine in der F1-Saison 2025? Wir haben unseren F1-Experten Christian Danner dazu befragt. Seine Antworten darauf sowie seine Meinung zur Rückkehr von Flavio Briatore bei Alpine seht ihr in der neuesten Ausgabe unseres AvD Motorsport-Magazins:

Mick Schumacher, Gasly oder Sainz: Wer fährt 2025 für Alpine? (26:44 Min.)

Schumacher fuhr 2021 und 2022 für Haas in der Formel 1, verlor seinen Platz aber 2023 an Nico Hülkenberg. Seither ist Schumacher Test- und Ersatzfahrer bei Mercedes. Testfahrten in Formel-1-Autos sind für ihn aber äußerst selten, für Rookie-Einsätze bei Freitags-Trainings kommt er aufgrund seiner 43 GP-Starts nicht in Frage.

Mick Schumacher testet ein Mercedes Formel-1-Auto in Barcelona
Mick Schumacher testete zuletzt den 2022er Mercedes in Barcelona, Foto: Mercedes-AMG F1

Trotzdem durfte er erst kürzlich in einem Mercedes-Formel-1-Boliden in Barcelona testen. Dabei handelte es sich um einen sogenannten TPC-Test. Während Testfahrten in aktuellen Autos in der Formel 1 strengstens verboten sind, dürfen die Teams fast unbeschränkt private Testtage abhalten, solange die Einsatzfahrzeuge mindestens zwei Jahre alt sind.

Nach dem Mercedes-Test kursierten Gerüchte, wonach es sich um einen Shootout zwischen Andrea Kimi Antonelli und Mick Schumacher um das Hamilton-Cockpit handelte. Mercedes dementierte die Gerüchte. Während Antonelli entgegen verschiedener Medienberichte noch nicht als Hamilton-Ersatz verpflichtet wurde, spielt Schumacher wohl keine Rolle beim einstigen Dauerweltmeister.

Dafür machte Schumacher aber in Le Mans als schnellster Alpine-Pilot auf sich aufmerksam. Jetzt gibt es für den 25-Jährigen die Formel-1-Chance bei den Franzosen. Seine Messlatte an diesem Testtag ist mit Jack Doohan nicht nur ein guter Freund, sondern auch ein Alpine-Kollege.

Der Sohn von Motorradlegende Mick Doohan ist Alpine-Junior und durfte im A522 schon in Zandvoort testen. Der 21-jährige Australier konzentriert sich nach zwei Saisons in der Formel 2 (Gesamtdritter 2023) in diesem Jahr auf ein Formel-1-Testprogramm mit Alpine und auf die Rolle als Reservefahrer.

Sainz plötzlich Kandidat bei Alpine

Spannend wird aber nicht nur das Duell zwischen den beiden Youngstern. Denn zunächst muss erst einmal geklärt werden, ob es überhaupt noch ein Formel-1-Cockpit bei Alpine zu besetzen gilt. Dass Esteban Ocon das Team am Ende der Saison verlassen wird, steht zwar bereits fest, aber möglicherweise gibt es einen spektakulären Ersatz: Wie die Kollegen von Racingnews365 berichten, haben sich die Gespräche zwischen Carlos Sainz und Alpine in Barcelona intensiviert.

Sainz hat sich bei seiner Suche nach einem Formel-1-Cockpit für 2025 noch immer nicht entschieden. Nachdem sein Ferrari-Vertrag nicht verlängert wurde, sah es lange nach einem Wechsel zu Sauber, respektive Audi aus. Die aktuelle Form des Rennstalls wirkt aber abschreckend auf den Spanier. Nach Gesprächen mit Williams soll nun auch Alpine eine ernsthafte Alternative sein.

Die Sainz-Entscheidung könnte auch einen Einfluss auf die Zukunft von Pierre Gasly haben. Der Vertrag des Franzosen mit Alpine läuft am Ende der Saison aus. Bekommt Audi Sainz nicht, ist Gasly ein Kandidat für das zweite Cockpit neben Nico Hülkenberg. Also wäre bei Alpine auch dann noch eine Tür offen, sollte sich Sainz für einen Wechsel nach Enstone entscheiden.