Mercedes konnte in Barcelona einen großen Schritt machen. Lewis Hamilton wurde Zweiter, George Russell komplettierte das Podium trotz Startplatz zwölf als Dritter. Doch am Freitag schien das alles andere als realistisch. Beide Mercedes-Piloten beschwerten sich über fehlende Balance - keine Besserung in Sicht. Am Samstag und Sonntag dann die Auferstehung, was hat Mick Schumacher damit zu tun?
Schumacher mit Überstunden im Mercedes-Simulator
"Am Freitag war es schwierig, die Balance war komplett aus dem Fenster, das Auto war unvorhersehbar", beschreibt Hamilton das Verhalten des W14 am Anfang des Wochenendes. Mit Platz acht und elf beendeten die Silbernen den Trainings-Freitag alles andere als optimistisch. Hamilton fürchtete gar um einen Einzug in die finale Phase des dritten Qualifyings.
Doch am Samstag folgte die Wende. "Über Nacht haben wir dann Änderungen vorgenommen. Wir haben ein tolles Team mit Mick, der Freitag nachts im Simulator gesessen hat", freut sich der siebenmalige Weltmeister über die Mithilfe des Deutschen. "Er hat gute Arbeit geleistet, die uns am Samstag geholfen hat, in die richtige Spur zu finden."
Während der Europa-Rennen legt Schumacher Freitags in der Regel Simulator-Schichten in Brackley ein, erst am Samstag fliegt der Deutsche an die Strecke. Bei Übersee-Rennen, beispielsweise in den USA, ist das nicht möglich, in Spanien war das für die Schwarzpfeile allerdings essenziell.
"Die Arbeit, die Mick und das Team im Simulator geleistet haben, war großartig", freut sich auch George Russell. "Sie waren bis lange nach Mittenacht dort, um uns mit dem Setup zu helfen und das Auto in ein gutes Fenster für das Rennen zu bringen. Wir machen also Schritte in die richtige Richtung."
Mick Schumacher: Erster Formel-1-Einsatz seit 2022
Auf die wichtige Simulator-Arbeit folgt schon bald die Belohnung. Schumacher kehrt am Mittwoch erstmals in ein Formel-1-Auto zurück. Mercedes testet jeweils am Dienstag und Mittwoch diverse, nicht vorgeheizte Reifenmischungen. George Russell übernimmt dabei die Dienstags-Schicht, Mick Schumacher den Mittwoch. Lewis Hamilton setzt den Test aus.
Für Mick Schumacher ist es die erste Rückkehr in ein Formel-1-Auto seit dem Großen Preis von Abu Dhabi 2022, damals noch als Stammfahrer bei Haas. Das bisher letzte Rennen seiner Formel-1-Laufbahn beendete der Mercedes-Reservefahrer auf Platz 16 vor Teamkollege Kevin Magnussen. Der Deutsche verlor sein Cockpit an Landsmann Nico Hülkenberg. Begründung: Zu inkonstante Leistungen und zu kostspielige Unfälle.
Nach einem Jahr auf der Mercedes-Ersatzbank wird sich Schumacher nach einem neuen Cockpit umschauen. Die aktuell wahrscheinlichste Adresse ist Mercedes-Kundenteam Williams. Dort sitzt Formel-1-Rookie Logan Sargeant nicht sicher im Sattel, in Spanien beendete er das Rennen auf dem letzten Platz, auch in der Fahrerwertung liegt der US-Amerikaner auf Platz 20.
Formel 1 WM-Stand 2023: Die Team-Tabelle
- 1. Red Bull/Honda RBPT (287 Punkte)
- 2. Mercedes (152 Punkte)
- 3. Aston Martin/Mercedes (134 Punkte)
- 4. Ferrari (100 Punkte)
- 5. Alpine/Renault (40 Punkte)
- 6. McLaren/Mercedes (17 Punkte)
- 7. Haas/Ferrari (8 Punkte)
- 8. Alfa Romeo/Ferrari (8 Punkte)
- 9. AlphaTauri/Honda RBPT (2 Punkte)
- 10. Williams/Mercedes (1 Punkt)
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