Groß waren die Hoffnungen: Der neue Mercedes sollte Lewis Hamilton und George Russell zurück in die Erfolgsspur führen. Monaco ist nicht optimal als erster Testlauf des generalsanierten W14, trotzdem ließ das Ergebnis im 1. Freien Training Fans der Silberpfeile Hoffnung schöpfen. Kurz, denn in FP2 spielten beide Mercedes-Piloten keine Rolle auf den vorderen Rängen. Hamilton gab sich trotzdem zuversichtlich, Russell haderte und warnte vor Haas.

Hamilton: Neuer Mercedes gut, aber nicht gut genug

"In FP1 dachte ich mir: 'Hey, wir sehen vielleicht ganz gut aus!' Aber das tun wir aus irgendeinem Grund im ersten Training immer", meint Lewis Hamilton. Im 2. Freien Training landete er mit einer halben Sekunde Rückstand auf P6, sein Teamkollege George Russell mit mehr als sieben Zehnteln auf P12. "Schade, wir hatten uns eigentlich erhofft, näher dran zu sein."

Hoffnungen auf die Pole Position macht sich der siebenfache Weltmeister wenige, zu groß ist der Abstand zur Spitze. "Vielleicht gehen noch drei Zehntel, aber wir finden sicher keine halbe Sekunde irgendwo", so Hamilton. Positiver Lichtblick: "Insgesamt fühlte sich das Auto gut an." Und Mercedes hat einen Plan. "Ich weiß aber nicht, ob ich das verraten kann", gibt sich der Brite geheimnisvoll. Alles in allem hatte er einen sehr positiven Tag.

Russell ignoriert die Mercedes-Updates vorerst

"Ich vergesse jetzt die Updates, um die mache ich mir das nächste Wochenende Sorgen. Jetzt geht es nur darum, sich hier zu verbessern", betont George Russell. P15 im ersten, P12 im zweiten Freien Training. Vor allem im Vergleich zum Teamkollegen tat er sich mit der B-Version des W14 bislang schwer. "Wir haben einige Dinge in den Trainings verändert, das hätten wir aber ohne Upgrade auch so gemacht."

Teamchef Toto Wolff verrät auf ServusTV, dass im 1. Freien Training beide Piloten mit unterschiedlichen Setups unterwegs waren. "Es gibt noch einiges zu verbessern", so Wolff. "Es ist ein bisschen wie Jugend forscht. Noch ist nicht ganz klar, warum es bei einem schneller war als beim anderen." Aber zumindest konnte Mercedes so viele Daten sammeln.

George Russell sieht das Qualifying in Monaco als Herkulesaufgabe, Foto: LAT Images
George Russell sieht das Qualifying in Monaco als Herkulesaufgabe, Foto: LAT Images

"George kam am Nachmittag besser zurecht, in FP1 fehlte ihm etwas Selbstvertrauen", meinte Mercedes' Trackside Engineering Director Andrew Shovlin. "Lewis war ziemlich zufrieden mit dem Auto, aber wir haben ein paar Dinge in FP2 verändert, die ihn Zeit gekostet haben. Jetzt versuchen wir, im Simulator noch mehr Performance zu finden."

Mercedes braucht eine verkehrte Welt zum Monaco-Erfolg

Aber das war erst der Trainingsfreitag, in Monte Carlo gilt der Samstag als wichtigster Tag. Problem dabei: Das Qualifying war in letzter Zeit nicht unbedingt die Stärke von Mercedes. "Das Qualifying ist hier der wichtigste Teil des Wochenendes, und wir kämpfen genau dort am meisten. Wenn du dir die letzten 18 Monate anschaust, waren wir sonntags immer besser", meint Russell.

"Wir müssen mehr aus den Reifen bekommen, eigentlich ist die Grundperformance des Autos nicht so schlecht", so der 25-Jährige. "Normalerweise schneiden wir sonntags immer besser ab als erwartet, und samstags schlechter. Dieses Wochenende müssen wir versuchen, das andersherum zu schaffen." Im Longrun auf Medium war George Russell vor Fernando Alonso der schnellste Mann in Monaco.

Russells Gegner: Aston Martin, Ferrari und das Radar

"Wir peilen Aston Martin und Ferrari an, Red Bull ist in ihrer eigenen Liga", verrät Russell den Schlachtplan der Silberpfeile. Auf eine Runde verliert Mercedes konstant auf Max Verstappen, besonders schwächelt der W14 in den Kurven 7, 10 und 18. "Aber das Mittelfeld ist so dicht zusammen. Ein paar Mal war McLaren, Alpine oder sogar Haas am Samstag vor uns. Sonntags waren sie dann nirgendwo. Aber wenn das diesen Samstag passiert, sind sie am Sonntag auch da."

Vom Regen in die Traufe: Für George Russell begann das Wochenende schon denkbar schlecht. Aufgrund zu schnellen Fahrens in der Boxengasse (60,2 km/h statt der erlaubten 60), muss der Mercedes-Pilot 100 Euro Strafe bezahlen. Zumindest kam er damit günstiger weg als Yuki Tsunoda, der mit 76,2 km/h geblitzt wurde und zehnmal so viel zahlen muss. Neuer Versuch am Samstag. "Morgen wird kein einfacher Tag, aber wir müssen hart arbeiten und sehen, was wir machen können." Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Monaco gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Monaco 2023: Der Zeitplan

Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)

Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
16:00 Uhr - 17.00 Uhr: Qualifying (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV, SRF2)

Sonntag:
15:00 Uhr: Rennen (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ServusTV, SRF2)
22:00 Uhr - 23:00 Uhr: Highlights (Sport1)

Alle Infos zu den TV-Übertragungen zur Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier im kompletten TV-Zeitplan