Recht viel unterschiedlicher hätten die beiden Formel-1-Trainings am Freitag vor dem Monaco-GP für Red Bull nicht verlaufen können. Max Verstappen holte sich im FP2 die Bestzeit, nachdem er im ersten Training noch unter ferner Liefen unterwegs war. Doch warum lief das erste Training so schlecht?

Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko verschaffte nach FP2 Aufklärung dazu. Er teilte mit, dass man im Simulator auf die falsche Fährte gelockt wurde. "Im ersten Training verwendeten wir die Simulatorabstimmung, die am Mittwoch noch Euphorie ausgelöst hat und sich in der Realität nicht bewährte", so der Österreicher im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com .

FP2 Monaco: Verstappen vorne, Perez schwach

In FP1 wirkte der RB19 noch sehr unruhig, was sich auch am Zeitentableau niederschlug. Max Verstappen sagte: "FP1 war ziemlich knifflig. Wir waren nicht zufrieden damit, wie das Auto die Kerbs und die Bodenwellen mitnahm". Red Bull korrigierte die falsche Route aber umgehend. Marko erklärte: "Wir sind in die richtige Richtung unterwegs, auch wenn es immer noch nicht ideal ist. Aber es schaut schon ganz gut aus."

Dem stimmte auch Verstappen zu: "In FP2 war es schon viel besser und wir waren im Vergleich zu den Ferraris viel konkurrenzfähiger. Das Auto war fahrbar und dadurch konnten wir auch schon etwas näher an die Leitplanken heranfahren". Das gilt aber nur für einen der beiden Bullen. Vorjahressieger Sergio Perez plagte sich auch im zweiten Training noch um die Strecke.

"Er hat noch mehr Probleme. Vor allem mit der Traktion und dergleichen" sagte Marko. Im Vergleich zum ersten Training sei Perez sogar weiter zurückgefallen, gab er zu Bedenken. Das Trainingsergebnis spricht Bände: Der Mexikaner landete auf P7 mit 0,529 Sekunden Rückstand. Die Schwachpunkte des Monaco-Titelverteidigers liegen vor allem in der Haarnadel, Kurve 7 sowie in der Rascasse (T18) und in der letzten Kurve.

Auch Verstappen war aber der Meinung, dass das Auto auch nach dem zweiten Training noch viel Luft nach oben lässt. "Es fehlt noch immer etwas an der generellen Fahrbarkeit des Autos, so wie es sich etwa auf den Kerbs oder auf den Bodenwellen verhält. Daran müssen wir noch arbeiten, ehe wir im Qualifying ans Limit gehen."

Marko: Charles Leclerc größter Gegner

Die Favoritenrolle will Marko deshalb nicht Verstappen zuschreiben. Die Gefahr geht seiner Meinung nach vor allem von einem Fahrer aus: Charles Leclerc. Er sei der stärkste Gegner. "Der Ferrari hat aus den engen Kurven heraus die bessere Traktion und sie wärmen die Reifen besser oder schneller auf als wir", so Marko.

Leclerc kämpfte allerdings in beiden Trainingssession mit seinem Auto. Vor allem in Kurve 5 machte die Bodenwelle Probleme. Dennoch konnte er mit einer Runde auf etwas älteren Soft-Reifen bis auf 0,055 Sekunden an Verstappen heranfahren. "Das kann man theoretisch, wenn man das Auto weicher einstellt oder höher geht, lösen. Die Frage ist nur, wie viel man dabei verliert", schätzte Marko die Ferrari-Probleme ein.

Obwohl Fernando Alonso mit nur zwei Zehntel Rückstand das Training auf P4 beendete, kalkuliert Marko dass Aston Martin schwächer sei als Ferrari und Red Bull. "Er muss eine optimale Runde haben, auf der alles passt", meinte er zur Pole-Chance des Asturiers. Die Performance von Lewis Hamilton sehe seiner Meinung nach auch "nicht schlecht" aus. Verstappen hat Alonso hingegen stärker auf der Rechnung. "Wir müssen noch einen Puffer aufbauen, um vor ihnen zu bleiben", sagte der Niederländer angesprochen auf Aston Martin und Ferrari. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Monaco gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Monaco 2023: Der Zeitplan

Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)

Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
16:00 Uhr - 17.00 Uhr: Qualifying (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV, SRF2)

Sonntag:
15:00 Uhr: Rennen (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ServusTV, SRF2)
22:00 Uhr - 23:00 Uhr: Highlights (Sport1)

Alle Infos zu den TV-Übertragungen zur Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier im kompletten TV-Zeitplan