Disqualifikation statt Sensation: Nicolas Baert (Comtoyou-Aston-Martin) hat den zweiten Startplatz beim Sonntagsrennen der DTM auf dem Norisring nachträglich verloren. Der Aston-Martin-Pilot wurde wegen eines technischen Verstoßes vom morgendlichen Qualifying ausgeschlossen und muss das Rennen vom 24. bzw. letzten Startplatz aufnehmen.
Grund für die Disqualifikation, die Baert sein bis dato mit riesengroßem Abstand bestes Ergebnis kostete: Bei seinem Aston Martin Vantage GT3 wurde während des Qualifyings zu viel Turbo-Overboost festgestellt. Das entspricht einem Bruch des von der FIA vorgegebenen Ladedruck-Schemas, welches Teil der Balance of Performance ist.
DTM Norisring 2025: Neue Startaufstellung (Top-10)
Startplatz | Fahrer | Team |
---|---|---|
1 | Thierry Vermeulen | Emil-Frey-Ferrari |
2 | Jack Aitken | Emil-Frey-Ferrari |
3 | Arjun Maini | HRT-Ford |
4 | Ben Green | Emil-Frey-Ferrari |
5 | Maro Engel | Winward-Mercedes |
6 | Thomas Preining | Manthey-Porsche |
7 | Ricardo Feller | Land-Audi |
8 | Ben Dörr | Dörr-McLaren |
9 | Jordan Pepper | GRT-Lamborghini |
10 | Ayhancan Güven | Manthey-Porsche |
Der Turbo-Overboost wirkte sich faktisch auf Baerts Performance aus, vor allem auf einem Highspeed-Kurs wie dem Norisring. Eine Absicht kann dem DTM-Neueinsteiger-Team Comtoyou Racing nicht unterstellt werden: Der Ladedruck wird während jeder Session eines Rennwochenendes akribisch und dauerhaft überprüft. Am zweiten Aston Martin des belgischen Rennstalls von Gilles Magnus traten keine Unregelmäßigkeiten auf.
Derartige Motoren-Mappings geben üblicherweise die Hersteller der jeweiligen GT3-Autos vor. Die Teams haben auf einzelne Parameter im komplexen Motorenbereich wenig bis keinen Einfluss. Ein bitterer Rückschlag für den 23-jährigen Baert, den Sohn von Comtoyou-Chef Jean-Michel Baert. Der DTM-Rookie hatte sich bei seiner Norisring-Premiere stark verkauft und schon am Samstag mit P6 im Qualifying für eine positive Überraschung gesorgt.
DTM-Startaufstellung: Aitken rückt zwei Plätze nach vorne
Baerts Disqualifikation hat am Norisring eine spezielle Auswirkung, weil nur auf dem Stadtkurs das Qualifying in zwei Gruppen ausgetragen wird. Baert erzielte die Bestzeit in der Gruppe B, was ihm den zweiten Startplatz hinter Gruppe-A-Spitzenreiter Thierry Vermeulen beschert hätte - Vermeulen war in der kombinierten Zeitenlist etwas schneller als Baert.
Da sich Baerts Ausschluss schon auf das Gruppen-Qualifying bezieht, rückt an seiner Stelle Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) von P2 auf P1 in der Gruppe B nach vorne. Damit übernimmt der Brite also den zweiten Platz in der Startaufstellung anstelle der vierten Position, die er ursprünglich inne hatte. Emil Frey Racing kann sich somit über eine reine erste Startreihe mit beiden Ferrari 296 GT3 freuen. Erster Verfolger ist Arjun Maini (HRT-Ford) mit seinem Ford Mustang GT3. Mit Ben Green komplettiert der dritte Emil-Frey-Fahrer die zweite Startreihe.
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