"GP2-Motor, GP2!", schimpfte Fernando Alonso 2015 am Funk, als ein gewisser Max Verstappen im Toro Rosso seinen McLaren überholte. Ausgerechnet in Suzuka, beim Heimrennen des japanischen Motorlieferanten. 2026 folgt das große Honda-Comeback, Aston Martin bezieht als Werksteam dann seine Motoren aus Sakura. Folgt die große Wiedervereinigung mit Fernando Alonso oder ist der Scherbenhaufen zu groß?

Honda in der Formel 1: Vom GP2- zum Weltmeister-Motor

"Wir müssen uns bewusst sein - wir haben es nicht gesagt, aber sollten es jetzt vielleicht - Honda hat 2021 und 2022 die Weltmeisterschaft gewonnen. Und wenn wir sie dieses Jahr nicht schlagen können, werden sie es wieder tun", meint Martin Whitmarsh. "Für uns sind sie [Honda] ein großartiger Partner, und Fernando sieht das auch."

2015 fuhr Fernando Alonso schon einmal mit Honda-Motor im Heck. Die angekündigte 'zukünftige Dominanz' des einstigen Traumduos McLaren-Honda blieb aus, in Erinnerung blieb Alonsos Ärger. Schuld an dem Debakel war in seinen Augen Honda, nicht McLaren.

Später gab der Asturier zu, seine Kommentare von damals zu bereuen. "Er ist sehr intelligent. Jeder bezieht sich auf die Kommentare, die er damals in der Hitze des Gefechtes gemacht hat. Aber ich glaube, er versteht und respektiert, was Honda macht", betont der Aston-Martin-CEO.

Aston Martins Traumpaarung: Alonso und Honda

Fernando Alonso würde zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Deals 44 Jahre alt sein. Nachdem laut ihm das Alter nur eine Zahl im Reisepass ist, kein Problem. "2026 ist zurzeit vermutlich außerhalb seines Planungsradius", schätzt Whitmarsh. Aber: "Wir werden natürlich mit Fernando über seine Zukunft reden." Schon jetzt gab es positive Gespräche über die Richtung, in die sich Aston Martin entwickeln wird.

"Ich hoffe sehr, dass er noch eine Zeit lang dabeibleibt. Und wenn er noch so fit und konkurrenzfähig wie heute ist, wäre es fantastisch, ihn auch 2026 noch im Auto zu haben", verrät der ehemalige McLaren-Teamchef. Voraussetzung: "Wir müssen ihm ein Fahrzeug geben, in dem er konstant Rennen gewinnen kann." Derzeit läuft Fernando Alonsos Vertrag bis 2024, mit Option auf Verlängerung.

Bei McLaren brachte Fernando Alonso der Honda-Motor kein Glück, Foto: Sutton
Bei McLaren brachte Fernando Alonso der Honda-Motor kein Glück, Foto: Sutton

Honda: Haben kein Problem mit Fernando Alonso

Auf der anderen Seite stellt sich die Frage nicht. Aston Martin bekommt als Werksteam 'nur' die Motoren aus Japan, das Teammanagement bleibt in Silverstone. Ergo liegt die Fahrerentscheidung bei der Aston-Martin-Führungsetage. "Die Fahrerauswahl liegt ganz in der Hand des Teams", betont Hondas Rennsport-Chef Koji Watanabe. "Nicht bei uns Motorenherstellern."

"Wir haben uns in unserer letzten Zusammenarbeit in der Formel 1 mit Alonso konstant weiterentwickelt. Und das hat uns schlussendlich dabei geholfen, die Weltmeisterschaft zu gewinnen", bekräftigt Watanabe. "Wenn das Team sich wieder mit Alonso zusammentut, haben wir absolut keine Einwände dagegen." Und falls er damit eine Dekade später mit Honda-Motor Max Verstappen überholen kann, Fernando Alonso sicher auch nicht.