Alpine lag in Saudi-Arabien hinter den eigenen Erwartungen, beendete das Rennen mit Esteban Ocon auf P8 und Pierre Gasly auf P9 aber mit beiden Autos in den Punkten. 'Best of the Rest' hinter Red Bull, Aston Martin, Mercedes und Ferrari und die stärkste Kraft im Mittelfeld. Trotzdem erwartete sich das französische Team mehr: Kämpfe mit Ferrari, statt allein im Niemandsland.

Saudi-Arabien: Alpine im Nirgendwo

"Es war etwas einsam heute, aber mehr war einfach nicht möglich. Wir waren nicht schnell genug, um es mit Ferrari aufnehmen zu können", bedauert Esteban Ocon seinen Rennverlauf. Alpine war das schnellste Auto im Mittelfeld, aber auf Ferrari, Mercedes und Aston Martin fehlte Geschwindigkeit. Ferraris Rennpace war zu stark. "Die Ferraris sind dann davongezogen und wir haben einfach nur mehr unsere Pace kontrolliert und versucht, beide Autos heimzubringen."

Der A523 war (auch dank des Ausfalles von Lance Stroll) aber schnell genug für die Punkteränge: Esteban Ocon und Pierre Gasly schafften es beide in die Top-10 und steuerten sechs wichtige Zähler zur Konstrukteurswertung bei. Ein unspektakuläres Ein-Stopp-Rennen mit wenig Action für die beiden Alpine-Piloten. Ausnahme: Pierre Gaslys Kontakt mit Oscar Piastri in Runde eins, den der Franzose aber unbeschadet überstand.

Alpine: P4 in der WM noch immer möglich

Erklärtes Saisonziel von Alpine ist die Verteidigung des vierten Ranges in der WM. Zusatz: Die Lücke zu den Top-Teams verkleinern. Wie die Konkurrenz aus Silverstone. "Aston Martin hat einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Wir können mit diesen Resultaten nicht zufrieden sein", kritisiert Esteban Ocon.

"Aber es ist noch früh in der Saison", meint der 27-Jährige. Alpine kündigte bereits eine Upgrade-Offensive an. "Das Jahr wird geprägt sein vom Entwicklungsrennen. Wir werden uns ganz darauf fokussieren und versuchen, einige Autos vor uns einzuholen. Wo wir jetzt sind, wollen wir nicht bleiben." Im Auto stecke definitiv Potential.

Von Siegen wie in beim Chaos-Rennen in Ungarn 2021 ist Alpine derzeit weit entfernt, Foto: LAT Images
Von Siegen wie in beim Chaos-Rennen in Ungarn 2021 ist Alpine derzeit weit entfernt, Foto: LAT Images

Ocon: Beim zweitem Formel-1-Rennen zumindest ins Ziel gekommen

Das Safety Car kam unglücklich für beide Alpine-Piloten. Gasly war in Runde 14, Ocon in Runde 16 für harte Reifen an der Box gewesen. Kurz darauf in Runde 17 rückte Bernd Mayländer aus. Der noch nicht gestoppte Yuki Tsunoda ging so an beiden Alpines vorbei. Aufgrund der besseren Pace konnten sie den AlphaTauri aber schnell wieder überholen.

"Zumindest hatte ich diesmal keine Probleme im Rennen, das war schon einmal gut", bemerkt Esteban Ocon. Beim Auftakt in Bahrain erlebte er mit seinem A523 ein von Strafen geplagtes Rennen inklusive insgesamt 20-Sekunden-Strafe und Ausfall. In Runde 41 von 57 war vorzeitig Schluss.

Gasly: Zweites Rennen für Alpine, zweite Punkteplatzierung

"Insgesamt war es ein positives Wochenende. Beim zweiten Rennen mit dem Team zum zweiten Mal in den Punkten", ist Pierre Gasly nicht unzufrieden mit seinem neunten Platz. "Aber ich hatte erwartet, etwas näher an den Jungs vor uns dran zu sein. Stattdessen waren wir im Niemandsland."

Pierre Gaslys Wochenende war eine Holperpartie mit Höhen und Tiefen. In den Freien Trainings Top, im Qualifying eher Flop. "Manchmal habe ich mich wohler im Auto gefühlt, manchmal mehr gekämpft. Wir müssen das alles genau analysieren. Aber wie gesagt, es ist erst mein zweites Rennen mit dem Team und wir kommen immer näher dorthin, wo wir eigentlich sein wollen." Verbesserungspotenzial bei sich selbst sieht er vor allem noch im Qualifying.

Alpine will mit Upgrade-Offensive in Australien kontern

"Das Rennen hat uns viele Dinge aufgezeigt: Positives sowie Bereiche, in denen wir uns noch verbessern müssen", gibt Otmar Szafnauer zu. "Wir haben noch viel harte Arbeit vor uns, wenn wir mit den Leuten weiter vorne mitkämpfen wollen." Erste Fortschritte seien aber schon erkennbar. "Wir haben einige der Teams, die letztes Jahr in der WM vor uns lagen, wieder eingeholt und arbeiten weiter daran, die Lücke nach vorn zu schließen."

Für den Großen Preis von Australien ist der französische Rennstall zuversichtlich. Einerseits sieht Alpines Entwicklungsplan in nächster Zeit einige Updates vor, andererseits plant das Team alle gewonnen Erkenntnisse zur Verbesserung zu nutzen.

"Australien ist wieder ein komplett anderes Rennen. Die Strecke ist viel unebener und es gibt enge, langsame Kurven", meint Gasly. "Wir haben jetzt vor Australien ein paar Tage Zeit und werden in der Zwischenzeit versuchen, den Jungs da vorne das Leben etwas schwerer zu machen."

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Fahrer-Tabelle

  • 1. Max Verstappen (44 Punkte)
  • 2. Sergio Perez (43 Punkte)
  • 3. Fernando Alonso (30 Punkte)
  • 4. Carlos Sainz (20 Punkte)
  • 5. Lewis Hamilton (20 Punkte)
  • 6. George Russell (18 Punkte)
  • 7. Lance Stroll (8 Punkte)
  • 8. Charles Leclerc (6 Punkte)
  • 9. Valtteri Bottas (4 Punkte)
  • 10. Esteban Ocon (4 Punkte)
  • 11. Pierre Gasly (4 Punkte)
  • 12. Kevin Magnussen (1 Punkt)
  • 13. Alexander Albon (1 Punkt)
  • 14. Yuki Tsunoda (0 Punkte)
  • 15. Nico Hülkenberg (0 Punkte)
  • 16. Logan Sargeant (0 Punkte)
  • 17. Guanyu Zhou (0 Punkte)
  • 18. Nyck de Vries (0 Punkte)
  • 19. Oscar Piastri (0 Punkte)
  • 20. Lando Norris (0 Punkte)

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Team-Tabelle

  • 1. Red Bull (87 Punkte)
  • 2. Aston Martin (38 Punkte)
  • 3. Mercedes (38 Punkte)
  • 4. Ferrari (26 Punkte)
  • 5. Alpine (8 Punkte)
  • 6. Alfa Romeo (4 Punkte)
  • 7. Haas (1 Punkt)
  • 8. Williams (1 Punkt)
  • 9. AlphaTauri (0 Punkte)
  • 10. McLaren (0 Punkte)