UPDATE: Inzwischen wurde die Zeitstrafe wieder zurückgenommen. Alle Infos zur Rücknahme der Alonso-Strafe gibt es hier.

Für Fernando Alonso hatte der Saudi-Arabien GP 2023 ein böses Nachspiel. 20 Minuten nach Rennende verlor der Aston-Martin-Pilot Platz drei durch eine 10-Sekunden-Strafe, die ihn auf Rang vier zurückwarf. Der Routinier nimmt die Strafe überraschend gelassen: "Ich habe das Podium genossen, ich habe den Pokal überreicht bekommen, habe mit Champagner gefeiert - und ob ich jetzt 15 oder 12 Punkte habe, das ändert nicht viel für mich."

Doch die Art und Weise, wie die Strafe ausgesprochen wurde, ärgert den Matador: "Heute ist kein guter Tag für die Fans. Es ist ein bisschen traurig für die FIA. Wenn du 35 Runden hast, eine Strafe auszusprechen und darüber zu informieren, damit aber wartest, bis das Podium vorbei ist, dann läuft etwas im System falsch."

In Runde 19 von 50 kam Alonso während einer Safety-Car-Phase zum Reifenwechsel an die Box und saß dabei eine 5-Sekunden-Strafe ab, die er sich eingehandelt hatte, weil er zu weit links neben seiner Startbox gestanden war. Allerdings berührte der Mechaniker mit dem hinteren Wagenheber das Auto, bevor die 5-Sekunden-Strafe abgelaufen war.

Alonso: Traurig für Russell

"Es gab im gesamten zweiten Stint keine Untersuchung, keine Infos, nichts", ärgert sich Alonso. Der Grund für seinen Unmut: "Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich eine 10-Sekunden-Strafe habe, dann hätte ich elf Sekunden Vorsprung herausgefahren."

Alonso überquerte die Ziellinie 5,138 Sekunden vor George Russell, der das Podium erbte. Kurz vor Rennende hatte man Russell darüber informiert, dass Alonso noch eine Strafe droht. Bei Mercedes ging man von einer 5-Sekunden-Strafe aus. Daraufhin forderte auch Aston Martin Alonso auf, den Vorsprung auf über fünf Sekunden zu vergrößern.

Alonso tat sich aber schwer damit, die Lücke merklich aufzumachen. Trotzdem ist er sich sicher, die fünf Extra-Sekunden noch in der Tasche gehabt zu haben: "Ich hätte mehr gepusht, so wie im ersten Stint. Da habe ich auf George sieben oder acht Sekunden herausgefahren."

"Wenn George das Podium wirklich verdient hat, dann ist es traurig, dass er nicht feiern konnte", zeigt sich Alonso verständnisvoll. "Es tut mir leid für George. Die Mercedes-Sponsoren wären sehr gerne auf dem Podium gewesen, aber für uns ist es toll, wir haben das Foto."

Alonso freut sich: 20 Sekunden vor Mercedes, halbe Minute vor Ferrari

Die ursprüngliche 5-Sekunden-Strafe ging aber auf das Konto des Asturiers. "Ich muss mir das noch einmal ansehen, aber offensichtlich stand ich zu weit links. Das ist mein Fehler, da muss ich besser aufpassen. Aber es ist komisch, dass so etwas in zwei Rennen zweimal passiert [in Bahrain hatte Esteban Ocon seine Startbox verfehlt]. Vielleicht ist die Sicht in diesem Jahr schlechter."

Dass Alonso die Posse rund um seine Strafe so locker nahm, ist vor allem auf die Performance seines AMR23 zurückzuführen. "Für mich ist das Wichtigste, dass das Auto stark war. Wir haben Mercedes kontrolliert. Wir hätten 15 oder 20 Sekunden vor ihnen sein können und eine halbe Minute vor Ferrari. Das war am Donnerstag, als wir hier angekommen sind, noch undenkbar. In Bahrain haben wir unseren Vorteil aus dem Reifenabbau gezogen. Hier war es reine Pace", freut sich der 41-Jährige.