George Russell könnte das Formel-1-Wochenende in Saudi-Arabien eigentlich zufrieden verlassen. Der Mercedes-Pilot sicherte sich mit einer gehörigen Portion Glück einen Platz auf dem Podium, da Fernando Alonso nachträglich noch bestraft wurde. Doch obwohl sich Russell über das erste Podium des Jahres freut, stört er sich an der Art und Weise, wie es zustande kam. Russell kann die Strafe gegen Alonso nicht nachvollziehen und findet: Der Aston-Martin-Pilot hat sich Platz 3 mehr verdient.
"Er (Fernando) ist der Fahrer, der es sich verdient hätte, auf P3 zu landen. Ich nehme die Trophäe mit, aber Fernando und Aston verdienen heute das Podium", sagte Russell wenige Momente nachdem er von der Strafe gegen den Asturier beim Formel-1-Rennen in Jeddah erfuhr. Er urteilte: "Es ist eine harte Strafe für ihn. Ich denke Fernando und Aston Martin verfügten über die bessere Pace und das hat heute jeder gesehen."
George Russell deutlich: Alonso-Strafe unverdient
Alonso wurde am Rennsonntag in Jeddah gleich zweimal bestraft. Zuerst erhielt der zweifache Formel-1-Weltmeister eine Strafe dafür, dass er beim Start außerhalb seiner Startbox stand. Bei seinem Boxenstopp saß Alpine jedoch diese Zeitstrafe nicht auf die korrekte Art und Weise ab, weshalb er zu Rennende mit einer weiteren Zeitstrafe bestraft belegt wurde - diesmal für eine Dauer von zehn Sekunden.
Russell stört sich an der strikten Regelauslegung der Stewards, und das nicht nur aufgrund der Alonso-Strafe. "Ich habe das Gefühl, dass einige Strafen etwas zu extrem waren, von dem was wir an diesem Wochenende gesehen haben", ärgerte er sich.
Mercedes-Fahrer versteht Strafen nicht: Zu wenig Hausverstand
"Ich verstehe die Regeln und am Ende des Tages müssen wir bei diesen Richtlinien bleiben, aber ich denke man muss etwas Hausverstand zeigen. Er stand ein bisschen links, aber er hatte dadurch keinen Vorteil. Eine 5-Sekunden-Strafe ist zu viel dafür", bewertet der einmalige Grand-Prix-Sieger die erste Zeitstrafe gegen Alonso. "Ich weiß nicht, was bei der zweiten Strafe passiert ist, aber zehn Sekunden ist in jedem Fall auch zu hart", ergänzte er.
Russell erklärte: "Es ist unglaublich schwierig die Startbox zu finden, denn man sitzt so tief und aus unserer Perspektive sieht man vielleicht fünf Zoll der Reifen, man kann den Boden also nicht einmal sehen. Wir haben auf der Strecke lange gelbe Linien (welche auf das vordere Ende der Boxen hinweisen), aber aus dem Auto kann man die nicht einmal sehen und erst recht nicht die weißen, welche die seitlichen Grenzen der Startbox anzeigen".
Russell spielt aber mit seiner Kritik nicht nur auf die Zeitstrafe gegen seinen direkten Konkurrenten im Kampf um das Podium an, sondern auch auf einige Entscheidungen am Samstag. "Gestern im Qualifying haben einige Autos ihre Runden verloren, weil sie am Ende ihrer Runde leicht die rot bemalte Fläche (an der Boxeneinfahrt) berührten. Ich denke, das war ein bisschen unsinnig", sagte der Vorsitzende der Fahrer-Gewerkschaft und kündigte an, dass die GPDA bei ihrem nächsten Treffen dieses Thema ansprechen werde.
Am härtesten traf es aufgrund dieses Vergehens im Qualifying Williams-Rookie Logan Sargeant. Der US-Amerikaner setzte schon in seinem ersten Umlauf in Q1 eine Zeit, die schnell genug für den Q2-Einug war. Doch da er leicht auf den von Russell thematisierten roten Bereich an der Boxeneinfahrt geriet, war diese Runde null und nichtig. Am Ende verpasste er den Aufstieg in das zweite Qualifying-Segment, da er keine weitere schnelle Runde komplettieren konnte.
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