Nur wenige Monate nach seinem Formel-1-Rücktritt könnte Sebastian Vettel bereits sein Comeback in der Königsklasse geben. Der Vierfach-Weltmeister wird als Ersatzkandidat für den verletzten Lance Stroll beim Großen Preis von Bahrain gehandelt. Teamchef Mike Krack wollte am Samstag nicht ausschließen, dass der Heppenheimer als Plan B für den Kanadier nachrücken könnte. "Darüber werden wir nächste Woche reden", wich Krack einer Antwort aus.

Der Aston-Martin-Teamboss bestätigte allerdings, dass er seit dem Radunfall seines Stammfahrers bereits im Kontakt mit Vettel stand. "Ich hatte ein paar Telefonanrufe mit Sebastian", so der Luxemburger. Krack betonte aber: "Das hatten wir auch schon letztes Jahr und das werden wir auch in Zukunft weiter haben."

Aston Martin: Stroll noch immer Plan A

Mike Krack war nicht nur im abgelaufenen Jahr Teamchef von Sebastian Vettel bei Aston Martin, sondern er kennt den 53-fachen Grand-Prix-Sieger bereits seit dessen Anfangsjahren in der Formel 1 mit BMW.

Er verweigerte eine genauere Auskunft darüber, ob Vettel Interesse an einem Ersatzauftritt für seinen ehemaligen Teamkollegen bekundete. "Zuerst ist es einmal unser Plan, dass Lance bis dahin wieder im Auto sitzt und dann sehen wir weiter", sagte der ehemalige BMW-Motorsportchef.

Aston Martin teilte vor wenigen Tagen mit, dass sich Stroll eine Verletzung am Handgelenk zugezogen hatte, weshalb er die Testfahrten in Bahrain auslassen musste. Es ist allerdings noch immer offen, wie gravierend die Verletzung des 24-Jährigen ist.

Krack ließ jedoch durchklingen, dass mit einem Ausfall über den Bahrain-GP hinaus kaum zu rechnen sei. "Wir werden in den nächsten Tagen sehen, wie sich die Lage entwickelt. Es ist eine Situation wie im Fußball, wenn ein Spieler ein bisschen verletzt ist und man dann bis zum letzten Moment wartet, um zu entscheiden ob er spielen kann oder nicht", erklärte er.

Macht Sebastian Vettel den Button?

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Formel-1-Pilot nach seinem Rücktritt aus dem Sport für ein Rennen noch mal in die Königsklasse zurückkehrt. Jenson Button sprang nach seinem Karriereende 2016 ein Jahr später beim Großen Preis von Monaco als Ersatzfahrer für Fernando Alonso ein, der am selben Wochenende bei den 500 Meilen von Indianapolis an den Start ging.

Falls Stroll tatsächlich den Auftakt-GP der Formel-1-Saison 2023 verpasst hat Aston Martin neben Vettel noch eine Reihe an Alternativen zur Verfügung, allen voran Felipe Drugovich. Drugovich ersetzte Stroll beim Bahrain-Test, sammelte somit bereits Erfahrung mit dem Boliden und erntete ganz nebenbei viel Lob vom Teamboss. Neben Drugovich ist aber auch Stoffel Vandoorne Ersatzfahrer bei Aston Martin.

Der Belgier stand war Ersatz für die Testfahrten keine Option, da er am Samstag beim Formel-E-Rennen in Kapstadt für DS-Penske unterwegs war. Der amtierende FE-Weltmeister kann aus seinen beiden Formel-1-Jahren mit McLaren viel Erfahrung vorweisen, aber mit einem F1-Boliden der neuen Regel-Generation war er noch nie auf der Strecke.

Im Moment ist noch gar keine Entscheidung gefallen "Das ist etwas, das wir in den nächsten Tagen ausdiskutieren werden. Wir haben einige Fahrer als Plan B, aber wir werden die Entscheidung darüber über Plan B erst treffen, falls sich Plan A (Stroll) als unmöglich erweist. ", unterstrich Krack den weiteren Fahrplan.