Da McLarens eigentlicher Test- und Ersatzfahrer Alex Palou Vollzeit in der IndyCar-Serie fährt, sah sich das Traditionsteam zuletzt nach anderen Möglichkeiten um, Lando Norris oder Oscar Piastri im Fall der Fälle ersetzen zu können. Anfang Februar wurde dafür bereits Mick Schumacher von Motorenpartner Mercedes zum McLaren-Ersatzfahrer ernannt.
Nun hat sich McLaren aber doppelt abgesichert, denn am heutigen Montag wurde ein Deal mit einem weiteren Rennstall mit Mercedes-Motor verkündet: Aston Martin. Wie beide Teams gleichzeitig auf Twitter verlautbarten, stehen Woking die Dienste von Formel-E-Weltmeister Stoffel Vandoorne und Formel-2-Champion Felipe Drugovich im Notfall zur Verfügung.
Dies gilt allerdings nicht für die gesamte Saison, sondern nur im Zeitraum der ersten 15 Rennen. Das letzte Rennen der Abmachung ist damit der Italien Grand Prix am 3. September in Monza. Warum dies der Fall ist, wurde von beiden Seiten nicht kommuniziert. Es gibt jedoch eine naheliegende Erklärung: Ab dem 10. September ist die IndyCar-Saison 2023 vorbei und damit stünde Palou für die restlichen Saisonrennen der Königsklasse ab dem Singapur Grand Prix durchgängig zur Verfügung.
Ebenfalls wurde nicht kommuniziert, ob es zwischen den drei 'Leihfahrern' eine Art Prioritätenliste gibt, beziehungsweise wen McLaren bevorzugt als Ersatz im Auto haben will. Schumacher dürfte aufgrund seiner Erfahrung mit 2022er Autos allerdings der Favorit sein. Dennoch könnte der Fall auftreten, dass der Deutsche in seinem Stammteam bei Mercedes gebraucht wird. Dann käme es womöglich zu einer interessanten Situation: Einem McLaren-Comeback von Stoffel Vandoorne.
Vandoorne kam bei McLaren gegen Alonso unter die Räder
Der Belgier galt einst als die große Nachwuchshoffnung der Briten und fuhr 2015 die wohl dominanteste GP2-Saison aller Zeiten. Nach einem Jahr als Ersatzfahrer wurde für sein Debüt 2017 sogar der Ex-Weltmeister und langjährige McLaren-Pilot Jenson Button ausgemustert. Der andere Ex-Weltmeister im Team verblieb aber und sollte sich als Vandoornes Nemesis herausstellen. Fernando Alonso fuhr den Belgier vor allem in dessen zweiten Formel-1-Jahr 2018 in Grund und Boden. 21 zu 0 hieß es damals im Qualifying-Duell. Vandoornes Karriere als Stammpilot war vorbei.
Trotz der Erfahrung mit Vandoorne setzte McLaren weiter auf Talente und landete mit Lando Norris schon im Folgejahr 2019 einen Volltreffer. Auch 2023 erhofft sich das Traditionsteam einiges von Supertalent Oscar Piastri. Vandoorne und Drugovich sollten also wirklich nur als Notnagel angesehen werden. Ernsthafte Chancen auf regelmäßige Grand-Prix-Einsätze haben sie wohl kaum.
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