Im Kalender der Formel 1 klafft im April derzeit eine große Lücke. Zwischen dem Grand Prix von Australien am 2. April und dem F1-Rennen in Baku vier Wochen später ist kein einziges Rennen geplant. Grund dafür ist die Absage von China, welche Anfang Dezember bekanntgegeben wurde.

Doch exakt einen Monat nachdem das Rennen auf dem 5,451 Kilometer langen Shanghai International Circuit aus dem Kalender genommen wurde, mehren sich Meldungen um eine mögliche Rückkehr des GPs nahe der ostasiatischen Millionen-Metropole.

Formel-1-Rückkehr nach Shanghai?

Das englischsprachige Online-Medium Racingnews365 vermeldete am Dienstag mit Berufung auf gut informierte Quellen, dass der Rennpromoter Juss Sports der Formel 1 einen Vorschlag unterbreitet habe, das Rennen wieder in den Kalender aufzunehmen. Der Promoter möchte an dem ursprünglich geplanten Datum des China-GPs am 16. April festhalten.

Hintergrund für diese plötzliche Kehrtwende von Seiten der Chinesen ist die radikale Änderung der Corona-Strategie im bevölkerungsreichsten Land der Erde. Bis vor kurzem setzte die Regierung in Peking noch auf eine Null-Covid-Strategie und reagierte mit strengen Maßnahmen und Lockdowns auf relativ kleine Infektionsherde.

Am 7. Dezember 2022 gab China erste Lockerungen dieser Strategie bekannt und weitete diese Öffnungsschritte seitdem immer weiter aus. Der Besuch von Sportveranstaltungen ist wieder erlaubt, mit dem Coronavirus-Infizierte dürfen sogar schon wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Die kurzfristige Folge ist eine massive Infektionswelle, die durch die Volksrepublik fegt.

Corona-Regeln gelockert: Keine Quarantänepflicht für die Formel 1

Die Öffnungswelle betrifft auch Einreisen aus dem Ausland. Diese ist von nun an nach der Vorlage eines negativen Corona-Testergebnisses wieder möglich. Einer der Hauptgründe für die Formel-1-Absage, nämlich die verpflichtende Quarantäne in China, ist damit nicht mehr gegeben. Die Königsklasse verzichtete auf eine offizielle Stellungnahme zu den Meldungen. Zuletzt suchte die Formel 1 nach einem China-Ersatz. Portugal galt unter anderem als potenzieller Kandidat.

2004 feierte Shanghai sein Debüt in der Formel 1 und war 16 Jahre lang ein Fixpunkt im Rennkalender. Zuletzt fand 2019 in China ein Grand Prix statt, in den letzten drei Jahren fiel er allerdings jeweils der Corona-Pandemie zum Opfer. Als Zuschauermagnet galt das Rennen in der Vergangenheit weniger. Da aber mit Guanyu Zhou seit 2022 erstmals ein chinesischer Stammpilot in der Königsklasse unterwegs ist, ist das F1-Interesse im Reich der Mitte wohl größer als noch vor dem Ausbruch von Corona.