So hat sich Mick Schumacher sein letztes Formel-1-Rennen für Haas sicher nicht vorgestellt. In Abu Dhabi fehlt dem VF-22 über die gesamte Renndauer die Pace. Dann kam auch noch eine Kollision mit Williams-Pilot Nicholas Latifi dazu. Eine Kollision für die er auch noch bestraft wurde.

Der Crash ereignete sich auf der 38. Runde. Schumacher schloss nach seinem Boxenstopp mit hoher Geschwindigkeit zu Latifi auf. In Kurve 5 touchierte er nach dem Anbremsen das Hinterrad des Kanadiers. Infolge dieser Berührung drehten sich beide.

Schumacher beschreibt Crash: Habe Latifi nicht gesehen

Schumacher erklärte sich den Unfall mit der geringen Sicht, die man aus der tiefen Sitzposition im Formel-1-Auto habe. "Aus dem Auto hat man keinen guten Überblick, was rund um einen passiert. Das Auto und die Reifen liegen sehr hoch und das Lenkrad befindet sich direkt vor dem Gesicht", so Mick.

"Ich denke er hat sich ein bisschen verbremst. Er ging weit und kam dann vor mir auf die Linie zurück. Das habe ich nicht erwartet, um ehrlich zu sein. Ich habe ihn einfach nicht gesehen", erklärte Schumacher den Unfall-Hergang.

Formel 1 Abu Dhabi: Zeitstrafe für Schumacher

Die Stewards sahen in Schumacher den alleinigen Verursacher für den Zwischenfall und gaben ihm eine Zeitstrafe von fünf Sekunden. Diese hatte keine Auswirkungen auf das Endresultat, da sein Vorsprung auf Teamkollege Magnussen groß genug war. "Um ehrlich zu sein, ist es mir egal", sagte er über die Strafe.

Die Chancen auf Punkte waren in dem Rennen sowieso minimal, da Haas in Abu Dhabi auf dem Longrun viel Zeit liegen ließ. "Es war frustrierend. Ich habe noch ein paar gute Runden zusammenbekommen, aber gegen Ende waren die Reifen einfach erledigt", so der 43-fache Grand-Prix-Teilnehmer.

Mit dem Gedanken, dass das sein letztes Formel-1-Rennen gewesen sein könnte, wollte sich Schumacher nicht beschäftigen. Er sagte: "Es fühlte sich nicht wie das letzte Rennen der Saison an und es fühlte sich auch nicht wie mein letztes Rennen an. In meinem Kopf denke ich schon daran, wie ich 2024 zurückkommen kann, wenn nicht sogar schon 2023."

Schumacher hofft auf F1-Comeback: Fokus auf 2024

"Ich denke nicht, dass ich in der Pole Position bin, aber ich fühle mich zuversichtlich dass ich etwas organisieren kann, wo ich mich wohl fühle", so der ehemalige Formel-2-Champion zu seinen Comeback-Chancen in der Königsklasse. "Ich habe meine Pace gezeigt und ich kenne viele Leute im Paddock, die glücklich über meine Entwicklung sind. Deshalb bin ich sicher, dass ich mit vielen Teams reden kann."

2023 könnte Schumacher vorerst einmal als Test - und Ersatzfahrer in der Formel 1 bleiben. Gerüchten zufolge steht der 23-Jährige bei Mercedes hoch im Kurs. Einen konkreten Deal konnte der Sohn von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher aber noch nicht bekanntgeben. "Wir werden es herausfinden", antwortete er auf eine Frage zu einem Reservefahrer-Deal.

Für das nächste Jahr kündigte Schumacher jedenfalls an, dass er sich über den Winter genauso vorbereiten wird, wie in seiner Zeit als Formel-1-Stammfahrer. Falls 2023 bei einem Grand Prix ein Stammfahrer ausfällt, steht er als Ersatz bereit.