Formel-3-Champion, Formel-2-Champion, Formel-1-Aufstieg mit Haas. Nach zwei Jahren hat die F1-Karriere von Mick Schumacher nun einen harten Dämpfer erhalten. Im Vorfeld des Großen Preises von Abu Dhabi gab Teamchef Günther Steiner offiziell bekannt, was die Gerüchteköche im Fahrerlager bereits seit Wochen vermeldeten: Schumacher ist sein Cockpit los.

"Dies wird mein letztes Rennen für das Haas F1 Team sein", bestätigte Schumacher in einem ersten kurzen Statement auf Social Media seinen anstehenden Abschied. Allerdings nicht ohne seine Enttäuschung über die Trennung zum Ausdruck zu bringen: "Ich möchte nicht verbergen, dass ich sehr enttäuscht über die Entscheidung bin, unseren Vertrag nicht zu verlängern."

Schumacher trennt sich auch von Ferrari

Zwar bedankt sich Schumacher beim amerikanischen Team dafür, die Chance in der Königsklasse des Motorsports erhalten zu haben, gleichzeitig bestätigt er aber auch die Trennung von Ferrari, zu deren Nachwuchsprogramm er in den vergangenen Jahren gehörte. "Die gemeinsamen Jahre haben mich sportlich und persönlich reifen lassen."

"Ich habe das Gefühl, dass ich einen guten Job erledigt habe", ärgerte sich Schumacher. "In dieser Saison hatten wir einige Höhen und Tiefen, aber ich denke der Trend ging immer noch oben und das ist wichtig. Es ist erst meine zweite Saison in der Formel 1 und ich weiß nicht, ob man das als Jahr rechnen kann, denn wir waren nur ganz hinten und ich musste mich erst daran gewöhnen, im Mittelfeld in Zweikämpfe verwickelt zu sein."

Schumacher gab sein F1-Debüt zu Beginn der Saison 2021 an der Seite von Nikita Mazepin. Im Laufe des Jahres hatte er seinen russischen Teamkollegen fest im Griff, konnte aufgrund der mangelnden Konkurrenzfähigkeit des Autos aber keine Punkte einfahren. Dies holte er in der Saison 2022 nach, fiel aber auch durch einige vermeidbare Unfälle und die damit verursachten Kosten für das chronisch unterfinanzierte Team auf.

Mick Schumacher: Feuer für Formel 1 brennt

"Und gerade wenn es schwierig wurde, habe ich gemerkt, wie sehr ich diesen Sport liebe", betont Schumacher. "Es war manchmal holprig, aber ich habe mich stetig verbessert, viel gelernt und weiß jetzt sicher, dass ich einen Platz in der Formel 1 verdiene. Das Thema ist für mich alles andere als abgeschlossen. Rückschläge machen einen nur stärker. Mein Feuer brennt für die Formel 1 und ich werde hart darum kämpfen, in die Startaufstellung zurückzukehren."

Für Mick Schumacher gibt es für die F1-Saison 2023 nur noch eine minimale Hoffnung auf ein Renncockpit bei Williams. Dort könnte Schumacher an der Seite von Alex Albon antreten, sollte Logan Sargeant nicht genügend Punkte für eine Superlizenz sammeln. Als Alternative könnte sich eine Testfahrerrolle bei Mercedes ergeben.

"Ich mache kein Geheimnis daraus, dass die Familie Schumacher zu Mercedes gehört und dass wir Mick sehr schätzen - als Persönlichkeit und als Rennfahrer", sagte Teamchef Toto Wolff in Brasilien. "Deswegen werden wir diese Option in jedem Fall diskutieren."

Schumacher selbst wollte noch keinen Hinweise darauf geben, ob er für die kommende Saison mit einer Testfahrer-Rolle plant oder ob er Rennen fahren wird. Er sagte nur so viel: "Ich werde alle Optionen begutachten und dann hoffentlich die richtige Entscheidung für die Zukunft treffen."