Lance Stroll kassierte für seinen Unfall mit Fernando Alonso im Formel-1-Rennen in den USA eine Gridstrafe für den Grand Prix von Mexiko an diesem Wochenende. Der Kanadier wurde als Auslöser der Highspeed-Kollision nicht nur von der Rennleitung belangt. Für sein Manöver erhielt er viel Kritik - nicht jedoch von seinem Unfallgegner. Sein zukünftiger Teamkollege Fernando Alonso sah den Zwischenfall entspannt. Die bevorstehende Zusammenarbeit der beiden bei Aston Martin soll aber nicht der Grund dafür gewesen sein.

"Ich denke, er hatte ein gutes Rennen, um Siebter zu werden. Ich nehme an, dass er einfach nur glücklich über sein Rennen war", erklärt Stroll sich die Gelassenheit des 41-jährigen Spaniers auf seine Weise. Zwar verlor Alonso das hart erkämpfte Resultat nach einem Protest von Haas, doch bei der Aussprache mit Stroll und der Rennleitung unmittelbar nach dem Grand Prix war das noch Zukunftsmusik.

"Ehrlich gesagt, wenn man es sich im TV anschaut, denke ich, dass es ein Rennzwischenfall war. Wir bewegen uns im Grunde zur selben Zeit nach links und das war der Auslöser für alles. Ich denke, das war einfach ein unglücklicher Moment für alle Beteiligten", so Alonsos Einschätzung nach dem Termin bei den Offiziellen. "Es war okay bei den Stewards. Das war mehr etwas zwischen unseren Sporting Directors als zwischen uns. Wir haben den Unfall auf dieselbe Weise gesehen. Unsere Sporting Directors haben es mit völlig anderen Augen gesehen"

Alonsos Meinung spielt bei Steward-Entscheidung keine Rolle

Die Stewards sprachen gegen Stroll trotz der Einigkeit mit Alonso eine Starplatzstrafe von drei Positionen für den Grand Prix von Mexiko aus. Der 24-jährige Kanadier war darüber nicht verwundert. "Es spielt letztendlich keine Rolle, was jemand [Alonso] sagt. Es ist eine Entscheidung, die von den Stewards getroffen wird", stellt er klar.

Zu einer Einsicht ist er seit vergangenem Sonntag aber dennoch nicht gelangt. "Für mich war es enges Racing", sagt er gegenüber Motorsport-Magazin.com und beendet jede weitere Diskussion über das Thema: "Die Entscheidung ist gefallen. Es ist erledigt und liegt hinter mir. Mein Fokus liegt auf Mexiko. Das ist alles, was ich dazu sagen werde."

Stroll von Aston Martins Aufwärtstrend ermutigt

In den USA hätte Aston Martin ohne die eigenen Fehler einen wichtigen Big Point für die Weltmeisterschaft holen können. Zum Zeitpunkt seines Unfalls lagen er und Teamkollege Sebastian Vettel souverän in den Top-10. Während sein Rennen mit der Alonso-Kollision beendet war, patzte das Team später beim Boxenstopp des Stallgefährten. Vettel kämpfte sich danach als Achter noch einmal in die Punkte zurück und profitierte später von der Strafe für Alonso, um einen weiteren Platz zu gewinnen.

Stroll ist nach dem Aufwärtstrend bei Aston Martin trotz seiner Grid Penalty für Mexiko optimistisch. "Ich denke, das ist das Positive von diesem Wochenende. Wir hatten durchweg gute Pace, am Samstag und am Sonntag, bis ich ausgefallen bin. Ich denke, wir können dieses Wochenende wieder stark sein", sagt er.

In der Konstrukteurswertung liegt das Team an siebter Stelle. Alfa Romeo hat nur einen Punkt mehr auf dem Konto und ist in den letzten drei Saisonrennen absolut in Reichweite. Der Aufschwung kommt zum richtigen Zeitpunkt. "Es ist toll für uns alle, auch in der Fabrik. Jeder arbeitet wirklich hart, um das Auto besser und das Team konkurrenzfähiger zu machen. Wir haben dieses Jahr große Schritte in die richtige Richtung gesehen. Das ist für alle ermutigend", so Stroll.