Aston Martin führt beim Formel-1-Rennen in Austin lange Zeit das Mittelfeld an. Doch am Ende ist das Resultat ernüchternd. Während Sebastian Vettel nach einem verpatzten Boxenstopp immerhin noch ein paar Punkte mitnehmen konnte, endete das Rennen von Lance Stroll nach einem Unfall mit Fernando Alonso bereits in der 21. Runde. "Wir waren in einer guten Position und hatten dann im Rad-an-Rad-Kampf", ärgerte sich der Aston-Fahrer.

Vollkommen unschuldig war Stroll an der Kollision mit seinem zukünftigen Teamkollegen wohl nicht. Doch was war passiert? Alonso lief aus dem Windschatten auf der langen DRS-Gerade zwischen Kurve 11 und 12 schnell auf ihn auf und scherte aus. Stroll deckte spät ab und Alonso touchierte mit dem Frontflügel das Heck des 23-Jährigen.

Stroll: Spät aber nicht zu spät abgedeckt

Stroll gestand nach dem Rennen: "Ich bewegte mich definitiv spät, es gab einen deutlichen Geschwindigkeitsunterschied und ich ging davon aus, dass er da hinter mir war". Doch die Schuld will er dennoch nicht auf sich nehmen, denn zu spät sei das Manöver nicht vonstattengegangen. "Es wäre nicht so, dass ich ihm in die Seite gefahren bin, der Zusammenstoß erfolgte immer noch zwischen seinem Frontflügel und meinem Heck", führt Stroll an.

Alonso habe ausreichend Platz gehabt, um einen Zusammenstoß zu vermeiden, so die Argumentation des Fahrers mit der Startnummer 18. "Ich habe ihm viel Platz auf der linken Seite der Strecke gelassen, also es ist nicht so, dass ich ihn abgedrängt hätte oder irgendwie gegen die Wand gedrückt hätte".

"Er hätte früher und weiter nach links fahren können. Er hätte nicht so nah an mich herankommen müssen", schob Stroll den schwarzen Peter an den Spanier weiter. Der Sohn von Team-Eigentümer Lawrence Stroll gab aber zu: "Es gibt viele verschiedene Wege, die Situation zu betrachten."

Stewards-Untersuchung

Fernando Alonso sah die Situation im Cockpit naturgemäß anders und prangerte die Fahrweise von Stroll an: "Sehr später Move", beklagte er sich nach dem Unfall in einer für ihn ungewöhnlich ruhigen Art. Nach dem Rennen ordnete der zweifache Weltmeister die Kollision sogar als Rennunfall ein. Da Alonso im nächsten Jahr als Teamkollege von Stroll in das Team von dessen Vater wechselt, ist es aber auch nicht verwunderlich, dass der Asturier sich mit der Kritik an Stroll zurückhält.

Für Stroll endete der Unfall abgesehen von den verlorenen Punkten glimpflich. "Es war kein wirklich harter Einschlag, ich drehte mich nur viel herum", gab er Entwarnung. Der Unfall war jedoch umso bitterer, da Punkte locker in Reichweite schienen, zeitweise lag Stroll sogar auf der dritten Position. Zum Zeitpunkt des Unfalls lag er immer noch auf P7.

Update: Stewards bestrafen Stroll

Mehrere Stunden nach dem Rennen trafen die Stewards nach einer Anhörung der beiden Fahrer eine Entscheidung über den Unfall und diese fiel zu Ungunsten von Lance Stroll aus. Der Aston-Fahrer wird beim nächsten Rennen in Mexiko zu einer Startplatz-Strafe von drei Positionen verdonnert, außerdem erhielt er zwei Penalty-Punkte. Die Rennkommissare argumentierten, dass Stroll vorwiegend für die Kollision verantwortlich war.